MotoGP-Test Mandalika 2022 (Sonntag): Pol Espargaro sorgt für Honda-Bestzeit
Pol Espargaro vor Fabio Quartararo und Aleix Espargaro - Der letzte Testtag vor dem MotoGP-Saisonauftakt brachte wieder interessante Erkenntnisse der sechs Marken
Mit dem dritten und letzten Testtag auf der neuen Mandalika-Strecke in Indonesien sind die Vorbereitungen für die MotoGP-Saison 2022 abgeschlossen. Am Sonntag untermauerte Pol Espargaro mit der Bestzeit das Potenzial der neuen Honda RC213V. Der Spanier stellte mit 1:31.060 einen neuen Rundenrekord auf.
Zwei Fahrer mussten den Tag vorzeitig beenden. Joan Mir hat sich eine Magenverstimmung zugezogen. Er klagte über Schmerzen und ihm war übel. Deshalb fuhr der Suzuki-Pilot heute keine Runde und wurde in der Clinica Mobile mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung behandelt.
Rookie Raul Fernandez (Tech-3-KTM) hatte gestern einen Sturz bei rund 200 km/h. Er wurde von den Ärzten durchgecheckt und durfte heute wieder fahren. Aber nach sieben Runden stürzte er in Kurve 8 und konnte sich diesen Crash nicht erklären.
Fernandez klagte über Sichtprobleme und die Ärzte untersagten ihm die Weiterfahrt. Er hat sich beim gestrigen Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen. "Wenn ich 300 km/h fahre, dann fühlt sich das wie 600 an", berichtet er. "Ich weiß nicht, wann ich bremsen muss. Das ist nicht sicher."
Honda beendete den Test in Indonesien an der Spitze der Zeitenliste. Marc Marquez und Pol Espargaro arbeiten mit dem neuesten Chassis. Takaaki Nakagami (LCR) verglich bei diesem Test noch Chassisvarianten und suchte ähnlich wie im Vorjahr seinen eigenen Weg.
Alex Marquez (LCR) hatte am Vormittag in Kurve 1 einen Sturz. Alle Honda-Fahrer verwendeten die neue Aerodynamik. Die neue RC213V ist konkurrenzfähig. Das betrifft eine Qualifying-Runde, aber auch die Pace auf einem Longrun.
Aprilia konstant im Spitzenfeld dabei
Neben Honda wird Aprilia als das Team mit den größten Fortschritten über den Winter genannt. Auch in Mandalika hinterließen Aleix Espargaro, der am Sonntag Dritter wurde, und Maverick Vinales wieder einen soliden Eindruck.
Die Aprilia RS-GP war an allen Testtagen konkurrenzfähig
Foto: Motorsport Images
Das neue, schmälere Chassis sorgt für sehr gutes Turning und hohen Kurvenspeed. In Sepang hatten die Fahrern über extremes Chattering geklagt. Auf der Mandalika-Strecke war das trotz einiger schneller Kurven und Richtungswechsel nicht der Fall.
Yamaha: Qualifying-Versuch zum Schluss
Während Honda und Aprilia dem Saisonauftakt gelassen entgegenblicken, lief bei Yamaha nicht alles rund. In den letzten fünf Minuten griffen Fabio Quartararo und Franco Morbidelli mit einem weichen Reifen an. Sie belegten die Plätze zwei und vier.
Über eine Runde ist Yamaha schnell, aber insgesamt lief es nicht ideal
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Diese eine schnelle Runde zum Schluss verdeckte aber, dass Yamaha über den Winter kaum Fortschritte gemacht hat und auch bei der Rennpace nicht absolut konkurrenzfähige Rundenzeiten gezeigt hat. Das Qualifying wird für Yamaha wieder der Schlüssel für ein gutes Ergebnis.
Denn Überholmanöver werden mit der M1 auch in diesem Jahr sehr schwierig werden. Yamaha ist zu langsam. Bei der Topspeedmessung fehlten auch auf dieser relativ kurzen Strecke (längste Gerade 500 Meter) rund neun bis zehn km/h auf die Ducati-Raketen.
Suzuki mit Fortschritten bei Zeitattacke
Was Yamaha nicht geschafft hat, ist Suzuki gelungen. Die GSX-RR ist auf der Geraden schneller geworden. Es fehlten nur noch rund vier km/h auf Ducati. Suzuki war damit auf einem ähnlichen Niveau wie Honda und Aprilia.
Alex Rins musste am Sonntag alleine die Arbeit für Suzuki erledigen
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Suzuki hat das Gesamtpaket der GSX-RR verbessert. Vor allem wurde auch ein Schritt bei der Qualifying-Runde gemacht. Rins beendete den Test als Sechster. Und am Vortag hat Mir eine sehr gute Pace bei Longruns gezeigt. Diese Stärke hat Suzuki konserviert.
Ducati versucht Motorleistung zu kontrollieren
Auf der Geraden waren die Ducatis auch in Mandalika die schnellsten Motorräder. Der neue Motor der GP22, bei dem wieder ein paar PS gefunden wurden, sorgt aber auch für Probleme. Schon in Sepang drehte das Hinterrad am Kurvenausgang zu stark durch. Das war das Hauptthema.
Fabio Quartararo zeigte vor allem beim Longrun eine sehr gute Pace
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Die Ingenieure arbeiteten in Indonesien daran, das in den Griff zu bekommen. Das betraf die Elektronik, aber auch die mechanische Abstimmung. Man brachte mehr Gewicht nach hinten. Außerdem wurde wieder auf den alten, kürzeren Auspuff gewechselt.
Am Schlusstag zeigte Vizeweltmeister Francesco Bagnaia erstmals bei den Wintertests eine fliegende Runde, die ihn auf Platz fünf brachte. Auch der Italiener fuhr bei Longruns eine sehr gute Pace mit dem Medium-Reifen. Jorge Martin (Pramac) hatte heute zwei Stürze.
KTM macht Fortschritte
KTM war in Mandalika deutlich besser unterwegs als in Sepang. Man hat alle Daten analysiert, die Abstimmung und das Gesamtpaket verbessert. Alle vier KTM-Fahrer fuhren mit der neuen Carbon-Schwinge und mit der neuen Aerodynamik. Dazu gab es einen etwas anderen Auspuff-Endtopf.
In Mandalika waren die Fahrer mit dem Gefühl für die RC16 zufriedener
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Mit diesem Paket konzentrierte man sich darauf, das Set-up zu optimieren. Es ging wie bei allen Herstellern um Details. Brad Binder und Miguel Oliveira zeigten sich mit dem Gefühl für die RC16 zufrieden.
In den letzten zehn Minuten starteten Binder und Oliveira ihre Qualifying-Versuche. Binder hatte als Neunter eine halbe Sekunde Rückstand auf die Spitze. KTM hat sich verbessert, aber es fehlt noch etwas, um ganz vorne mitmischen zu können.
Rookie-Duell Bezzecchi gegen di Giannantonio
Während die Werksteams insgesamt fünf Wintertesttage (zwei in Sepang, drei in Mandalika) zur Verfügung hatten, durften die Rookies an acht Tagen (fünf in Sepang, drei in Mandalika) ihre neuen Arbeitsgeräte kennenlernen.
Am Sonntag war Bezzecchi einen Tick schneller als di Giannantonio
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Zum Abschluss war Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) als 17. der beste MotoGP-Neuling. Der Italiener war einen Hauch schneller als sein Landsmann Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati). Moto2-Weltmeister Remy Gardner (Tech-3-KTM) hat weiterhin Schmerzen im Handgelenk.
Deshalb war der Australier meist auf den hinteren Plätzen zu finden. Schlusslicht ist Moto3-Aufsteiger Darryn Binder (wenn man Fernandez heute außer Acht lässt). Am Sonntag fehlten Binder, der im RNF-Team eine Yamaha von 2021 fährt, zwei Sekunden auf die Spitze.
Die Wintertests sind damit abgeschlossen. Am 6. März beginnt die neue Saison mit dem traditionellen Nachtrennen auf dem Losail-Circuit in Katar.
Die Testzeiten aus Mandalika (Sonntag):
01. Pol Espargaro (Honda) - 1:31.060 Minuten (38 Runden)
02. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,014 (79)
03. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,311 (51)
04. Franco Morbidelli (Yamaha) +0,356 (69)
05. Francesco Bagnaia (Ducati) +0,376 (57)
06. Alex Rins (Suzuki) +0,417 (46)
07. Maverick Vinales (Aprilia) +0,418 (78)
08. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,428 (82)
09. Brad Binder (KTM) +0,514 (68)
10. Alex Marquez (LCR-Honda) +0,543 (75)
11. Miguel Oliveira (KTM) +0,560 (73)
12. Luca Marini (VR46-Ducati) +0,605 (50)
13. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +0,627 (91)
14. Marc Marquez (Honda) +0,733 (74)
15. Jack Miller (Ducati) +0,810 (78)
16. Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha) +0,830 (62)
17. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,841 (42)
18. Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati) +0,855 (38)
19. Enea Bastianini (Gresini-Ducati) +0,950 (35)
20. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +1,484 (18)
21. Remy Gardner (Tech-3-KTM) +1,800 (42)
22. Darryn Binder (RNF-Yamaha) +1,989 (61)
23. Raul Fernandez (Tech-3-KTM) +3,836 (7)
NC Joan Mir (Suzuki) - keine Zeit
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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