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MotoGP-Test Misano: Marc Marquez testet "Aprilia-Kopie" beim Comeback

Honda, Yamaha, KTM bei Zweitagestest für die MotoGP-Saison 2023 mit neuen Bikes - Andrea Dovizioso dreht letzte Runden - Dominique Aegerter mit MotoGP-Testdebüt

Marc Marquez, Repsol Honda Team

Foto: MotoGP

Zwei Tage nach dem Grand Prix von San Marino in Misano haben sich die MotoGP-Piloten wieder in den Sattel ihrer Motorräder gesetzt, um den Misano World Circuit Marco Simoncelli erneut unter die Räder zu nehmen. Anlass ist der zweitägige Test in Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2023.

28 Piloten - darunter der eine oder andere prominente Testfahrer - drehten am Dienstag ihre Runden, um erste Entwicklungen ihrer Teams und Hersteller für die kommende Rennsaison zu testen. Der Testtag bestand aus zwei vierstündigen Sessions, unterbrochen durch eine einstündige Mittagspause. Fotos: MotoGP-Test in Misano

Die Tagesbestzeit fuhr Francesco Bagnaia (Ducati) mit einer in der letzten halbe Stunde aufgestellten Rundenzeit von 1:31.292 Minuten. Damit war die Testbestzeit schneller als die Bestzeit des Rennwochenendes. Letztgenannte lag bei 1:31.868 Minuten und wurde nicht etwa im Qualifying, sondern im Rennen gefahren. Enea Bastianini war es, der diese Zeit in der allerletzten Rennrunde im packenden Duell gegen Bagnaia realisierte.

Beim Zweitagestest aber stehen weniger die Rundenzeiten im Mittelpunkt als vielmehr die diversen technischen Neuerungen im Hinblick auf die MotoGP-Saison 2023. Und abgesehen davon gab es am Dienstag noch ein Comeback, einen endgültigen Abschied und ein Debüt.

Honda: Marquez-Comeback, neue Verkleidung, neue Schwinge

In der Honda-Box waren zunächst alle Augen auf Marc Marquez gerichtet. Exakt 100 Tage nachdem er zuletzt auf dem MotoGP-Bike gesessen hatte - am 29. Mai beim Grand Prix von Italien in Mugello - kehrte der achtmalige Motorrad-Weltmeister zurück.

Im Verlauf der vierstündigen Vormittagssession drehte Marquez 39 Runden. Am Nachmittag fuhr er nicht mehr, will am Mittwoch aber wieder fahren. Auf seinen knapp 40 Runden am Dienstag ging es Marquez vor allem darum, seine körperliche Fitness zu eruieren. Mehrmals wurde er beobachtet, wie er sich an den viermal operierten rechten Oberarm fasste. Abgesehen von seiner eigenen Fitness probierte Marquez aber auch schon neue technische Entwicklungen.

Prototyp der Honda RC213V für die MotoGP-Saison 2023

Prototyp der Honda RC213V für die MotoGP-Saison 2023

Foto: German Garcia Casanova

Honda hat beim Misano-Test unter anderem einen Prototypen der RC213V für 2023 dabei. Die Verkleidung dieses Bikes ist noch unlackiert. Sie erinnert stark an jene von Aprilia, weil sie ebenfalls die charakteristische Stufe aufweist. Befindet sich das Motorrad in Schräglage, dann ist der untere Teil der abgestuften Verkleidung direkt parallel zur Fahrbahn. Das erhöht den Anpressdruck in den Kurven.

Doch die neue Verkleidung ist nicht die einzige Neuerung, die Honda am Dienstag ausgepackt hat. Testfahrer Stefan Bradl probierte eine neue Schwinge. Diese ist aus Aluminium gefertigt, nicht aus Carbon. Das Besondere: Die Schwinge kommt gar nicht von Honda, sondern von Kalex. Für den Hersteller aus Deutschland, der mit seinem Motorrad die Moto2-Klasse dominiert, hat man sich entschieden, weil mehrere Honda-eigene Schwingen zuletzt kaum Fortschritte gebracht haben.

Stefan Bradl

Honda-Testfahrer Stefan Bradl rückte mit einer Alu-Schwinge von Kalex aus

Foto: Dorna Sports

Abgesehen von Marc Marquez und Stefan Bradl bestreiten für Honda auch Pol Espargaro sowie die LCR-Piloten Alex Marquez und Takaaki Nakagami den Misano-Test. Im Anschluss an den Test, der am Mittwoch zu Ende geht, will sich Marc Marquez entscheiden, ob er am nächsten Rennwochenende (16. bis 18. September in Aragon) direkt wieder fährt oder aber ob er seinem viermal operierten Arm noch eine etwas längere Pause gönnt, bevor er sein Renncomeback gibt.

Yamaha: Neuer Motor, neues Chassis - "Dovi" mit letzten Runden

Genau wie Honda, so hat auch Yamaha beim laufenden Zweitagestest mehrere Neuentwicklungen dabei. Weltmeister Fabio Quartararo stehen an diesen Tagen drei Bikes zur Verfügung. Neben der aktuellen Spezifikation der M1, mit der er die Gesamtwertung anführt, hat Quartararo ein zweites Bikes mit einem neuen Chassis für 2023 und ein drittes mit einem neuen Motor für 2023 in der Box stehen.

Vom Motor erhofft sich Quartararo einen langersehnten und lange geforderten Fortschritt in puncto Topspeed. Seine erste Reaktion am Dienstag: "Die erste Version des 2023er-Motors ist ein guter Schritt. Ich bin recht zufrieden damit."

Franco Morbidelli, Darryn Binder und auch der am Sonntag eigentlich schon zurückgetretene Andrea Dovizioso waren am Dienstag ebenfalls für Yamaha im Einsatz. Die von Dovizioso gefahrenen 16 Runden dienten aber nicht der Weiterentwicklung der M1, sondern der Evaluierung eines neuen Helms von Alpinestars. Und damit hat sich "Dovi" nun endgültig von der Bühne der aktiven MotoGP-Piloten verabschiedet.

KTM: Dani Pedrosa testet Prototyp der RC16 für 2023

Wie bei Honda und Yamaha, so wurde auch im Lager von KTM ein Prototyp für 2023 getestet. Zuständig für die ersten Runden mit der ersten Version der neuen RC16 war Testfahrer Dani Pedrosa. Neben dem Edeltester hat KTM alle vier Stammpiloten im Einsatz, also Brad Binder und Miguel Oliveira für das Werksteam, plus Remy Gardner und Raul Fernandez für das werksunterstützte Tech-3-Team.

Prototyp der KTM RC16 für die MotoGP-Saison 2023

Prototyp der KTM RC16 für die MotoGP-Saison 2023

Foto: German Garcia Casanova

Das Tech-3-Team wird in der MotoGP-Saison 2023 als GasGas-Werksteam firmieren. Dann allerdings sitzen weder Gardner noch Raul Fernandez im Sattel. Stattdessen fahren dann KTM-Rückkehrer Pol Espargaro, der sich derzeit noch auf der Honda abmüht, und MotoGP-Rookie Augusto Fernandez, der aktuell die Moto2-Gesamtwertung anführt.

Aprilia: Gewichtsverteilung der RS-GP im Fokus

Aprilia rückte am Dienstag mit drei Piloten aus. Neben den Stammfahrern Aleix Espargaro und Maverick Vinales kam Testfahrer Lorenzo Savadori zum Einsatz. Der Italiener hat zwei unterschiedliche Spezifikationen der RS-GP zur Verfügung, wobei eine davon neue Teile aufweist.

Vorausgesetzt, die neuen Teile bewähren sich in der Datenanalyse am Abend, dann sollen am Mittwoch auch Espargaro und Vinales mit dem Testbike ausrücken. Ein Aspekt, dem sich Aprilia beim Zweitagestest widmet, ist das Thema Gewichtsverteilung.

Lorenzo Savadori

Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori testete eine Weiterentwicklung der RS-GP

Foto: Dorna Sports

Mit der Standard-Version der RS-GP waren am Dienstag sowohl Espargaro als auch Vinales im absoluten Spitzenfeld zu finden. Espargaro hatte mit 1:31.513 Minuten die Bestzeit am Vormittag aufgestellt. Am Nachmittag rutschte er damit auf die dritte Stelle ab. Vinales, der vormittags Zweitschnellster gewesen war, klassierte sich unterm Strich als Fünfter. Mit 96 Runden spulte er am Dienstag das umfangreichste Programm aller 28 Piloten ab.

Ducati: Wenig Neues - Bagnaia mit Bestzeit - Miller mit Sturz

Wenig Neues war bei Ducati zu sehen. Testfahrer Michele Pirro soll aber eine erste Version des 2023er-Motors getestet haben. Abgesehen von Pirro sind die Ducati-Werkspiloten Francesco Bagnaia und Jack Miller im Einsatz.

Miller, der im Rennen am Sonntag in Führung liegend gestürzt war, stürzte am Vormittag des ersten Testtages erneut, diesmal in Kurve 6. Bagnaia, der am Sonntag gewonnen hatte, war mit seiner Tagesbestzeit nicht nur schneller als alle anderen, sondern auch deutlich schneller als Miller (P15).

Auch die Ducati-Satellitenteams Pramac, Gresini und VR46 sind beim Zweitagestest in voller Mannstärke im Einsatz. Der schnellste dieser sechs Fahrer am Dienstag war Luca Marini auf P2 der Zeitenliste.

Suzuki: Dominique Aegerter probiert die GSX-RR

Wenngleich Suzuki in der MotoGP-Saison 2023 nicht mehr mit von der Partie sein wird, ist auch dieser Hersteller beim Misano-Test dabei. Technische Neuerungen an der GSX-RR gibt so kurz vor dem Ausstieg aber nicht mehr viele.

Suzuki-Stammfahrer Alex Rins drehte dennoch 49 Runden, sein verletzter Teamkollege Joan Mir fehlt weiterhin. Am Rennwochenende wurde Mir von MotoGP-Debütant Kazuki Watanabe vertreten. Am Dienstag aber saß ein anderer auf der zweiten Suzuki.

Dominique Aegerter nämlich gab auf der GSX-RR sein MotoGP-Testdebüt. Der 31-jährige Schweizer, der am Samstag den MotoE-Weltcup 2022 gewonnen hat, fuhr am Vormittag 33 Runden und hatte auf seiner persönlich schnellsten Runde (1:33.907 Minuten) knapp 2,4 Sekunden Rückstand auf die Vormittagsbestzeit von Aleix Espargaro. Am Nachmittag fuhr Aegerter nicht mehr, Rins auch nicht mehr.

Ergebnis MotoGP-Test in Misano (Dienstag):

01. Francesco Bagnaia (Ducati) - 1:31.292 Minuten (83 Runden)

02. Luca Marini (VR46-Ducati) +0,181 Sekunden (72)

03. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,239 (75)

04. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,262 (80)

05. Maverick Vinales (Aprilia) +0,265 (96)

06. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,296 (80)

07. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,299 (83)

08. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,314 (83)

09. Pol Espargaro (Honda) +0,415 (50)

10. Enea Bastianini (Gresini-Ducati) +0,449 (53)

11. Brad Binder (KTM) +0,624 (71)

12. Alex Rins (Suzuki) +0,644 (49)

13. Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) +0,658 (65)

14. Franco Morbidelli (Yamaha) +0,756 (88)

15. Jack Miller (Ducati) +0,853 (64)

16. Miguel Oliveira (KTM) +1,044 (86)

17. Raul Fernandez (Tech-3-KTM) +1,103 (80)

18. Marc Marquez (Honda) +1,103 (39)

19. Alex Marquez (LCR-Honda) +1,116 (73)

20. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,175 (73)

21. Michele Pirro (Ducati) +1,270 (58)

22. Stefan Bradl (Honda) +1,342 (61)

23. Remy Gardner (Tech-3-KTM) +1,447 (67)

24. Dani Pedrosa (KTM) +1,447 (74)

25. Darryn Binder (RNF-Yamaha) +1,528 (74)

26. Lorenzo Savadori (Aprilia) +2,087 (69)

27. Dominique Aegerter (Suzuki) +2,615 (33)

28. Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha) +3,605 (16)

Mit Bildmaterial von Repsol Media.

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