Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

MotoGP-Test Portimao 2023 (Sonntag): Ducati dominiert, Yamaha macht Schritt

Francesco Bagnaia beendet die Wintertests als Schnellster - Yamaha probiert großen Heckflügel - Aleix Espargaro überlegt Operation - KTM in den Top 10, Honda nicht

MotoGP-Test Portimao 2023 (Sonntag): Ducati dominiert, Yamaha macht Schritt

Mit dem zweiten Testtag auf der Portimao-Strecke in Portugal gingen die Vorbereitungstests für die MotoGP-Saison 2023 zu Ende. Ducati und Aprilia hinterließen den stärksten Eindruck, wobei einige Konkurrenten zumindest mit einer fliegenden Runde die Top 10 knacken konnten.

Auch am Sonntag herrschte an der Algarve herrliches Wetter mit knapp über 20 Grad Celsius Lufttemperatur. Die Teams versuchten ihr technisches Paket für den Saisonauftakt in zwei Wochen zu finalisieren. Einige nahmen auch eine Simulation des neuen Sprintrennens in Angriff.

Es gab auch einige Qualifying-Versuche zu sehen. Weltmeister Francesco Bagnaia stellte mit dem weichen Hinterreifen die Bestzeit von 1:37.968 Minuten auf. Damit blieb der Ducati-Fahrer rund acht Zehntelsekunden unter dem Streckenrekord.

Yamaha montiert großen Heckflügel

Yamaha wollte an diesen beiden Tagen das Aerodynamik-Paket für den Saisonauftakt festlegen. Allerdings hat man erst vor Ort bemerkt, dass das Motorrad nicht in die Box passt, mit der die Abmessungen von der FIM kontrolliert werden.

Die Verkleidung mit den neuen Winglets ist zu breit geraten. Am Samstag hatte Franco Morbidelli eine Verkleidung mit je einem neuen Luftleitelement links und rechts hinter den Hauptwinglets getestet. Heute wurden diese Elemente verdoppelt, womit zwei Elemente zu sehen waren.

Diese Version gab es nur bei Morbidellis M1. Fabio Quartararo begann den Tag mit der Verkleidung aus dem Vorjahr - und war damit schneller als mit den neuen Verkleidungsteilen. Der neue Motor hat mehr Leistung, aber Yamaha drehte sich bisher im Kreis, um das optimale Paket zu finden.

Yamaha Heckflügel

Yamaha montierte am Nachmittag einen Heckflügel auf die M1

Foto: German Garcia Casanova

Drei Stunden vor Ablauf der Testzeit zauberte Quartararo plötzlich mit dem weichen Hinterreifen eine starke Rundenzeit aus dem Hut. Sie bedeutete schließlich Platz drei. Anschließend gab es auch beim Franzosen Aero-Tests einem neuen Teil.

Am Nachmittag montierte Yamaha hinter dem Sitz von Quartararos Maschine einen voluminösen Heckflügel. Dieser Bereich beim Motorrad ist nicht Teil des im Reglement definierten Aerobody. Die Teams können also kreativ sein. Spürbar war der Flügel laut Quartararo nicht.

Aber insgesamt sprach er mit der Verkleidung und dem Set-up des Vorjahres von einem massiven Schritt und zeigte sich zufrieden. Prinzipiell bestand sein Paket aus dem neuen Motor sowie Chassis, Verkleidung und Set-up aus dem Vorjahr.

Schlussendlich beendete der Ex-Weltmeister diesen Test mit drei Zehntelsekunden Rückstand. Nach dem Frust vom Vortag blickte Quartararo dem ersten Rennen nun wieder optimistischer entgegen. Am Ende des Tages wechselte auch Morbidelli auf die alten Verkleidungsteile.

Honda außerhalb der Top 10

Das Honda-Werksteam setzte mit Marc Marquez und Joan Mir die Evaluierung von zwei Chassis fort. Auch die verschiedenen Verkleidungsteile wurden getestet. Eine Sprintsimulation war zunächst nicht angesetzt. Einmal rollte Marc Marquez mit einem technischen Problem in Kurve 5 aus.

Das LCR-Team hat jenes Chassis erhalten, mit dem das Werksteam schon in Sepang gefahren ist. Marc Marquez und Mir haben hier eine weitere Evolution zur Verfügung. Außerdem rückte Alex Rins heute mit der Seitenverkleidung mit der markanten "Aprilia"-Stufe aus.

Marc Marquez

Honda probierte wieder viel, um eine Basis für den Saisonauftakt zu finden

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Laut LCR-Teamchef Lucio Cecchinello hat man bei der Aerodynamik noch Zweifel. Takaaki Nakagami und Rins testeten auch eine neue Vordergabel. Laut Rins fehlt der Honda Grip in maximaler Schräglage.

Honda beendete den Test außerhalb der Top 10. Mir, Marc Marquez und Rins klassierten sich auf den Plätzen 13, 14 und 15. Der Rückstand betrug rund acht Zehntelsekunden. Testfahrer Stefan Bradl war am Sonntag nicht auf der Strecke.

KTM: Nur Brad Binder in den Top 10

Laut Brad Binder ist das größte KTM-Problem mangelnder Grip am Hinterrad. Es wurden zwei unterschiedliche Chassis probiert, um mehr Traktion zu finden. Binder testete auch wieder zwei verschiedene Seitenverkleidungen.

Am Vormittag hatte der Südafrikaner einen Sturz in Kurve 3 und kurz vor Testende auch noch einen in Kurve 7. Als einzige Marke fuhr KTM beziehungsweise GasGas einige Stints mit dem harten Vorderreifen. Jack Miller konzentrierte sich weiter auf ein für ihn passendes Set-up.

Brad Binder

Brad Binder mit der neuen Verkleidung an seiner KTM

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Rookie Augusto Fernandez blieb am Nachmittag einmal in Kurve 5 mit einem technischen Problem stehen. Binder zeigte die beste KTM-Runde. Mit einer halben Sekunde Rückstand schob er sich auf Rang neun. Miller und Pol Espargaro fehlte eine Sekunde auf die Spitze.

Aprilia: Aleix Espargaro erwägt Armoperation

Bereits am Vortag hatte Aleix Espargaro mit Ermüdung beziehungsweise Armpump im rechten Arm zu kämpfen. Er vermutete, dass das auch auf die gestiegene Downforce des neuen Aerodynamik-Pakets in den Kurven zurückzuführen sein könnte.

Deshalb verzichtete der Aprilia-Fahrer auf eine Sprintsimulation und drehte nicht so viele Runden. Am Montag wird sich Aleix Espargaro in Barcelona im Krankenhaus untersuchen lassen. Eine Operation beim Unterarm scheint wahrscheinlich zu sein.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro könnte in den nächsten Tagen am Unterarm operiert werden

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Der Topspeed der Aprilia war weiterhin beeindruckend, denn Maverick Vinales und Miguel Oliveira wurden mit 343,9 km/h gemessen. Damit waren sie um drei km/h schneller als die schnellsten Ducati-Bikes. Die beiden italienischen Motorräder waren die Referenz beim Topspeed.

Am Nachmittag stürzten beide RNF-Fahrer fast zeitgleich. Raul Fernandez erwischte es in Kurve 1 und Lokalmatador Oliveira in Kurve 3. Insgesamt war Aprilia mit diesen beiden Testtagen nicht restlos zufrieden, da das Programm wegen Espargaros Armproblem verkürzt werden musste.

Ducati untermauert Favoritenrolle

Bagnaia hat bereits festgehalten, dass Ducati etwas Höchstgeschwindigkeit verloren hat, dafür aber beim Handling Fortschritte gemacht hat. Das zeigte sich auch auf der Stoppuhr. Zu Beginn einer Simulation des Sprintrennens stellte er neuen Rundenrekord auf.

Aber ganz zufrieden war man nicht, da Bagnaia in diesem Stint langsamer wurde. Ducati war sich nicht sicher, welcher Reifen für das Sprintrennen optimal ist. Mit einem Qualifying-Versuch stellte er anschließend mit neuem Rundenrekord die absolute Bestzeit auf.

Johann Zarco

Johann Zarco beendete den Test als Zweitschnellster

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Enea Bastianini war einen Tick langsamer als sein Teamkollege. Der Italiener machte im Winter den Sprung von der GP21 auf die GP23 und war bei beiden Testfahrten in Malaysia und Portugal nicht ganz auf Augenhöhe mit Bagnaia.

Während das Werksteam auf eine Seitenverkleidung aus dem Vorjahr setzt, hat sich im Pramac-Team Jorge Martin für die Variante mit der Stufe entschieden. Teamkollege Johann Zarco wechselte heute wieder auf die Version des Werksteams.

Die Unterschiede zwischen beiden Varianten sollen minimal sein. Die Fahrer entscheiden nach ihrem Gefühl, welche sie besser unterstützt. Martins Version soll bessere Stabilität in der Bremsphase bieten, während die andere beim Kurvenverhalten leichte Vorteile haben soll.

Für eine spektakuläre Szene sorgte Luca Marini. Am Nachmittag hatte der VR46-Fahrer auf der Zielgeraden einen Motorschaden. Arbeit gab es auch im Gresini-Team, denn Alex Marquez hatte heute gleich zwei Stürze.

Im Ergebnis waren in den Top 10 sieben Ducati-Fahrer zu finden. Zwölf Fahrer blieben unter dem offiziellen Streckenrekord. Mit 89 Runden legte Morbidelli so wie am Vortag erneut die meisten Kilometer aller Fahrer zurück.

Ein Fahrer durfte am Sonntag nicht mehr fahren. Fabio di Giannantonio (Gresini-Ducati) ist am Vortag gestürzt. Laut seiner Aussage war es ein harmloser Ausrutscher, aber die Steine im Kiesbett sind extrem groß. Beim Sturz hat sich "Diggia" deshalb eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Soweit war er aber okay und weilte am Sonntag auch wieder an der Strecke.

Damit sind die Wintertestfahrten abgeschlossen. In zwei Wochen findet am 26. März an gleicher Stelle der Saisonauftakt statt.

Die Testzeiten aus Portimao (Sonntag):

01. Francesco Bagnaia (Ducati) - 1:37.968 Minuten (61 Runden)

02. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,296 Sekunden (69)

03. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,334 (88)

04. Luca Marini (VR46-Ducati) +0,342 (64)

05. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,383 (86)

06. Enea Bastianini (Ducati) +0,405 (66)

07. Alex Marquez (Gresini-Ducati) +0,434 (72)

08. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,466 (77)

09. Brad Binder (KTM) +0,512 (62)

10. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,601 (52)

11. Miguel Oliveira (RNF-Aprilia) +0,616 (72)

12. Maverick Vinales (Aprilia) +0,710 (82)

13. Joan Mir (Honda) +0,794 (61)

14. Marc Marquez (Honda) +0,810 (76)

15. Alex Rins (LCR-Honda) +0,814 (85)

16. Raul Fernandez (RNF-Aprilia) +0,886 (63)

17. Jack Miller (KTM) +0,941 (80)

18. Pol Espargaro (GasGas) +1,006 (79)

19. Franco Morbidelli (Yamaha) +1,098 (89)

20. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,341 (72)

21. Augusto Fernandez (GasGas) +1,699 (64)

22. Michele Pirro (Ducati) +2,131 (62)

Ergebnis MotoGP-Test in Portimao (Samstag/Sonntag):

01. Francesco Bagnaia (Ducati) - 1:37.968 Minuten (139 Runden)

02. Johann Zarco (Pramac-Ducati) +0,296 Sekunden (126)

03. Fabio Quartararo (Yamaha) +0,334 (178)

04. Luca Marini (VR46-Ducati) +0,342 (129)

05. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,383 (162)

06. Enea Bastianini (Ducati) +0,405 (118)

07. Alex Marquez (Gresini-Ducati) +0,434 (137)

08. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,466 (140)

09. Brad Binder (KTM) +0,512 (131)

10. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,601 (112)

11. Miguel Oliveira (RNF-Aprilia) +0,616 (147)

12. Maverick Vinales (Aprilia) +0,710 (170)

13. Joan Mir (Honda) +0,794 (135)

14. Marc Marquez (Honda) +0,810 (154)

15. Alex Rins (LCR-Honda) +0,814 (162)

16. Raul Fernandez (RNF-Aprilia) +0,886 (127)

17. Jack Miller (KTM) +0,941 (138)

18. Pol Espargaro (GasGas) +1,006 (143)

19. Franco Morbidelli (Yamaha) +1,098 (184)

20. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,341 (146)

21. Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) +1,673 (50)

22. Augusto Fernandez (GasGas) +1,699 (136)

23. Michele Pirro (Ducati) +2,131 (132)

24. Stefan Bradl (Honda) +2,194 (72)

Mit Bildmaterial von Gold and Goose / Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Di Giannantonio nach Sturz: Kiesbetten in Portimao "hart wie eine Mauer"
Nächster Artikel Aprilias neues Aero-Paket: Abtrieb "gewaltig", Espargaro erwägt OP

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland