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MotoGP Valencia 2006: Als Rossis WM-Feier wieder abgebaut werden musste

Der Fanclub von Valentino Rossi hatte in Valencia eine spektakuläre Feier geplant: Ein Sturz ihres Idols im finalen Rennen der MotoGP-Saison 2006 ruinierte den Plan

MotoGP Valencia 2006: Als Rossis WM-Feier wieder abgebaut werden musste

Beim traditionellen Saisonfinale der MotoGP in Valencia gab es in den zurückliegenden Jahren einige Überraschungen. Die größte Sensation war zweifellos die Wendung im WM-Titelfinish in der Saison 2006, als Valentino Rossi bereits mit einer Hand nach dem Titel griff und seinen achten WM-Erfolg durch einen Sturz wegwarf.

Vor dem bevorstehenden letzten Rennen der MotoGP-Saison 2022 erinnerte Yamaha an das MotoGP-Finale 2006 und warnte davor, sich bereits vor dem Rennen sicher zu sein was Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis sagte. Sein Schützling, Titelverteidiger Fabio Quartararo, reist mit 23 Zählern Rückstand auf Ducati-Pilot Francesco Bagnaia zum Saisonfinale und hat somit nur noch Außenseiterchancen.

Die Situation ähnelt der von 2006. Vor 16 Jahren kam Valentino Rossi als WM-Führender nach Valencia. WM-Rivale Nicky Hayden (Honda) wurde beim vorletzten Grand Prix der Saison in Estoril durch Teamkollege Dani Pedrosa torpediert und war der Underdog im Kampf um den Titel. In den Trainings und auch im Qualifying konnte Hayden nicht mit Rossi mithalten.

Valentino Rossi

Valentino Rossi sah den achten WM-Titel nur noch als Formsache an

Foto: Yamaha

"Ich kam mit acht Punkten Vorsprung nach Valencia", erinnert sich Rossi im Gespräch mit 'MotoGP.com' an das Wochenende. "Ich war sehr optimistisch, zu gewinnen. In den Trainings war ich richtig schnell. Zudem startete ich von der Pole. Ich dachte mir, dass alles gut enden wird."

Am Sonntag lief von Beginn an alles schief

Doch von Samstag zu Sonntag änderte sich alles. "Am Sonntag hatte ich nicht das gleiche Gefühl für die Reifen und für das Motorrad. Ich fühlte mich bereits im Warm-up nicht wohl", blickt Rossi zurück, der bereits beim Start einige Positionen verlor und dann vier Runden lang auf der siebten Position fuhr.

Valencia 2006

Vor einer beeindruckenden Kulisse platzte Rossis Traum vom sechsten Titel in Folge

Foto: Honda

In Runde fünf passierte es dann. Rossi stürzte, konnte das Rennen fortsetzen und kam als 20. und somit Letzter aus Runde fünf. An der Spitze führte Ducati-Ersatzpilot Troy Bayliss das Rennen an. Nicky Hayden befand sich auf Podestkurs.

Valentino Rossi

Nach dem Sturz setzte Rossi das Rennen fort, kam aber nur auf P13 ins Ziel

Foto: Yamaha

Bis Runde sieben lag Hayden auf Position zwei und wurde dann von Ducati-Pilot Loris Capirossi überholt. Platz drei gab Hayden bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr ab.

Nicky Hayden

Nicky Hayden sollte nach dem WM-Erfolg nie wieder ein MotoGP-Rennen gewinnen

Foto: Honda

Rossis Aufholjagd endete auf Platz 13. Für den WM-Titel hätte er in die Top 8 fahren müssen. Hayden holte sich mit fünf Punkten Vorsprung die WM-Krone und ließ sich in der Auslaufrunde feiern.

Valentino Rossis Fanclub hatte eine spektakuläre Feier geplant

Vor dem finalen Grand Prix der MotoGP-Saison 2006 sah Valentino Rossis Fanclub den achten Titel nur noch als eine Art Formalität an. "Wir hatten eine sehr schöne Feierlichkeit geplant, weil sicher war, dass Vale seinen achten Titel holen wird", kommentiert Flavio Fratesi, der Präsident des Fanclubs.

Die Anhänger von Rossi hatten Großes geplant, wie sich Sergi Sendra, der TV-Direktor der Dorna, erinnert. "Sie kamen 15 Tage vor dem Rennen zu uns und meinten: 'Hey Sergi, wir haben etwas Besonderes vorbereitet.' Sie erkundigten sich, in welcher Kurve es am besten ist, weil sie etwas aufbauen wollten."

Geplant war eine Szenerie mit einem Schwert in einem Stein. "Sergi meinte, dass das keine Feierlichkeit ist sondern ein Filmset", scherzt Flavio Fratesi von Rossis Fanclub. "Sie brachten Merlin, King Arthur und Leute, die verkleidet waren. Sie wollten eine Performance abhalten und bereiteten alles vor, während das Rennen lief", erinnert sich Sergi Sendra von der Dorna.

Zuvor kam es im Fahrerlager zu einer witzigen Szene. "Sie übten im Fahrerlager hinter der Hospitality von Yamaha. Troy Bayliss schaute aus seinem Motorhome zu. Er sah, wie einige Leute wie King Arthur und Merlin verkleidet waren. Er fragte sich, was da los ist und wer diese verrückten Leute sind", blickt Sergi Sendra zurück. "Sie bauten alles auf, als Valentino stürzte."

Neue Motivation für den entthronten Champion

Die Niederlage im WM-Duell mit Hayden war für Rossi das Ende einer beeindruckenden Erfolgsserie. Von 2001 bis 2005 hatte Rossi in der Königsklasse fünf Titel in Folge gefeiert. Davide Brivio, der ehemalige Yamaha-Teammanager, weiß noch gut, wie niedergeschlagen sein Schützling damals war. "Ich erinnere mich daran, als ich Valentino in seinem Motorhome besuchte. Er war sehr traurig. Die Atmosphäre war nicht gut", so der spätere Suzuki-Teammanager.

Valentino Rossi, Davide Brivio

Ex-Yamaha-Manager Davide Brivio feierte mit Valentino Rossi zahlreiche Erfolge

Foto: Yamaha

Crewchief-Legende Pete Benson, der damals für Nicky Hayden tätig war, denkt nicht, dass Rossi eine Niederlage brauchte, um neue Motivation zu erhalten: "Valentino musste nicht besiegt werden, um noch stärker zu sein. Er hasste es abgrundtief, besiegt zu werden."

Nicky Hayden; Pete Benson

Pete Benson war 2006 Crewchief von Nicky Hayden

Foto: Honda

"Er ist ein sehr ehrgeiziger Fahrer. Doch er ist gleichzeitig auch ein Gentleman und ein Realist. Er erkannte, dass man nicht alles gewinnen kann. Doch unterm Strich war er sehr gut darin, herauszufinden, wie er mehr gewinnen kann als andere", kommentiert Benson die Geschehnisse von Valencia 2006.

WM-Niederlage war Motivation für den Kampf gegen eine neue Generation

Rossi selbst war sich bewusst, dass die Niederlage gegen Hayden eine Wendung in seiner Karriere hätte sein können. "Es war sehr schwierig. In einer normalen Karriere ist das das Ende. Ich gewann fünf Titel in Folge und wenn man dann verliert, dann ist es vorbei", bemerkt er.

Daniel Pedrosa, Jorge Lorenzo, Casey Stoner

Neue MotoGP-Generation: Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Casey Stoner

Foto: Honda

Es war damals die Zeit, als in der MotoGP ein Generationswechsel stattfand. Mit Casey Stoner, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo kamen innerhalb von drei Jahren drei großartige Champions in die Königsklasse und prägten die nächste Ära der MotoGP.

"Es kam eine neue Generation und Rossi musste etwas ändern, um sich weiterhin behaupten zu können", bestätigt Dani Pedrosa, der 2006 seine Debütsaison in der MotoGP absolvierte und bereits zwei Rennen gewann und insgesamt acht Mal auf dem Podium stand.

Valentino Rossi stellte seinen Lebensstil um

Ex-Teammanager Davide Brivio ist überzeugt, dass Rossi nach Valencia 2006 noch entschlossener und motivierter war. "Ich denke, dass es Valentino für den Rest seiner Karriere half, den Titel in Valencia verloren zu haben", so der Italiener.

"Ich machte in diesem Moment einen großen Schritt", bestätigt Rossi. "Mir wurde klar, dass ich mein Leben, meinen Stil und mein Training ändern muss, um gewinnen zu können. Ich musste wie ein Athlet leben."

Valentino Rossi Jeremy Burgess

Ehemaliges Dreamteam: Jeremy Burgess mit Valentino Rossi

Foto: FGlaenzel

Und auch Ex-Crewchief Jeremy Burgess ist überzeugt, dass Valencia 2006 für Rossi wegweisend war. "Zum ersten Mal trainierte er im Fitnessraum. Das musste er mit der 250er oder der 125er nie machen und in den ersten Jahren mit der Honda auch nicht", bemerkt der langjährige Crewchief der Startnummer 46.

Nach der WM-Niederlage in der Saison 2006 sollte Rossi auch im folgenden Jahr nicht Weltmeister werden. In der MotoGP-Saison 2007 unterlag er Ducati-Pilot Casey Stoner, der in Kombination mit der 800er-Desmosedici unschlagbar war. Im Jahr darauf feierte Rossi seinen achten Titel. Und auch in der Saison 2009 gewann Rossi die Meisterschaft. Sein neunter WM-Titel sollte sein letzter sein.

Francesco Bagnaia, Valentino Rossi

Valentino Rossi wird Francesco Bagnaia in Valencia unterstützen

Foto: LAT

Beim bevorstehenden Saisonfinale der MotoGP könnte erstmals ein Fahrer aus Valentino Rossis VR46-Akademie den WM-Titel feiern. Rossi wird in Valencia anwesend sein, um Schützling Francesco Bagnaia zu unterstützen.

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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