MotoGP-Zukunft: Verkürzung des Wochenendes auf Samstag und Sonntag?
Weil der MotoGP-Kalender bald 22 Rennen umfasst, wird die Anzahl der Tests reduziert - Könnte das Rennwochenende auf Samstag und Sonntag verkürzt werden?
Ab der Saison 2022 könnte der MotoGP-Kalender maximal 22 Rennen umfassen. Aus diesem Grund werden in Zukunft die Testfahrten reduziert. "Derzeit folgt man dem Weg von Amerika, wo sie über 30 Rennen in einem Jahr fahren", meint Valentino Rossi in Anspielung auf NASCAR. "Jedes Rennen ist jetzt ein Business." Testfahrten, die praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, kosten Geld. Mit Rennen wird Geld verdient. So lautet die einfache Rechnung.
Außerdem gibt es Überlegungen, ob man das Wochenendformat auf Samstag und Sonntag verkürzen könnte. Das Problem ist, wie man das im Detail machen könnte, denn schon jetzt ist der Zeitplan mit allen Klassen von Freitag bis Sonntag rappelvoll. "Die jungen Fahrer brauchen Streckenzeit", sagt Aprilia-Motorsportchef Massimo Rivola mit Blick auf die beiden kleinen Klassen.
Man müsste sich also einen neuen Zeitplan auch in Bezug auf das Qualifying am Samstag überlegen, wenn der Freitag wegfallen sollte. "Vielleicht kann man es mit einem anderen Format machen", so Rivola, der aber findet: "Es ist sehr schön, dass wir MotoGP, Moto2 und Moto3 am gleichen Wochenende haben. Man kann die Fahrer der Zukunft beobachten und das dürfen wir nicht verlieren."
Und was meint Joan Mir aus Fahrersicht? "Also weniger Tage, aber mehr Rennen? Ich weiß nicht, aber wir müssen sicher darüber nachdenken. 22 Rennen sind eine Menge. Immer bei 100 Prozent zu sein, in allen Rennen, wird eine Herausforderung. Wenn man mich fragt, ob ich es mag: Nein, ich mag es nicht. Ich denke, 20 Rennen sind okay, aber 22 oder mehr... Nur Samstag und Sonntag zu fahren, ich denke, das wäre kein Problem."
Man versucht den besten Kompromiss zu finden
Im nächsten Jahr umfasst der MotoGP-Kalender erstmals 20 Rennen. Die Formel 1 wird nächste Saison schon 22 Grands Prix haben und will noch weitere Rennen in den Kalender aufnehmen. In der Formel 1 sind die Testfahrten schon deutlich eingeschränkt worden. Die MotoGP folgt nun diesem Weg. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied, denn in der Formel 1 gibt es Simulatoren, die für die Motorrad-WM nicht geeignet sind.
"Natürlich ist es nicht dasselbe, einen Test zu streichen und dafür ein Rennen mehr zu haben", meint Suzuki-Teamchef Davide Brivio. "Es ist ein Versuch, die Belastung etwas zu minimieren. Es wird dennoch anspruchsvoll, vor allem mit 22 Rennen. Aber das ist der Weg. Die Idee, das Wochenende zu komprimieren, könnte eine Möglichkeit sein. Ich persönlich würde das in Erwägung ziehen und analysieren. Ich weiß nicht, ob es möglich ist oder nicht. Aber wir sollten darüber nachdenken."
Joan Mir und Suzuki-Teamchef Davide Brivio Foto: LAT
Laut Brivio soll man auch die positiven Seiten des längeren Kalenders bedenken: "Zum Glück wird die MotoGP ja immer beliebter. Es herrscht reges Interesse, Rennen zu veranstalten. Das ist positiv, denn wir können mehr Länder erschließen. Nun gilt es den besten Kompromiss zu finden, um damit umzugehen. Über die mögliche Verkürzung des Rennwochenendes haben wir intern schon gesprochen, das muss man sich ansehen."
Valencia zu spät: Andere Reihenfolge der Rennen?
Ein weiterer Gesprächspunkt ist die Anordnung der Rennen im Kalender. Seit Thailand dabei ist, ist Valencia von Anfang November auf Mitte November gerückt. War es in den vergangenen Jahren meist sonnig mit 20 Grad Celsius, so hat sich die Situation durch den späten Termin deutlich verändert. 2018 war es kalt und verregnet. 2019 war auch sehr kühl, was vor allem am Vormittag auch ein Sicherheitsrisiko war.
Der Oktober-Termin von Phillip Island wird seit Jahren kritisch gesehen Foto: LAT
"Das andere Problem ist Phillip Island, denn sie sollten das Rennen an den Saisonanfang legen", spricht Rossi das ebenfalls meist kühle und nasse Australien-Wochenende an. "Darüber sprechen wir schon seit sechs, sieben Jahren. Aber leider war es bisher nicht möglich." Allerdings ist zuletzt Bewegung in die Debatte gekommen. Die Dorna spricht ebenfalls mit den Verantwortlichen in Australien über eine Verlegung nach vorne.
Mit Bildmaterial von LAT.
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