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Mugello: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Valentino Rossi zeigt beim Heimrennen in Mugello eine desaströse Vorstellung: Yamaha muss sich Gedanken machen, wie sie den Spieß wieder umdrehen wollen

Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Liebe Freunde der Startnummer 46,

der Italien-Grand-Prix in Mugello war für viele von Ihnen sicher eine qualvolle Angelegenheit. Valentino Rossi rundete ein komplett verkorkstes Wochenende mit einem Ausfall ab und kam erstmals seit Motegi 2017 nicht ins Ziel. Der Sturz in Kurve 9, aber vor allem die schwache Performance auf der einstigen Yamaha-Paradestrecke in der malerischen Toskana, dürften der Nummer 46 einige Kopfschmerzen bereitet haben. Zweifellos qualifiziert sich Rossi für die Hauptrolle in unserer Montagskolumne.

Rossis Wochenende in Zahlen zusammengefasst: In keinem der vier Freien Trainings schaffte es der 40-Jährige in die Top 10. Im Q1 reichte es nur zur achtschnellsten Zeit. Selbst der oft als Paydriver eingestufte Karel Abraham fuhr schneller als die MotoGP-Ikone. Im Warm-up deutete Rossi mit P15 an, dass in der Nacht zum Sonntag kein magischer Kniff gelang. Und dann kam das Rennen, in dem sich der 115-malige Grand-Prix-Sieger vor seinen treuen Anhängern kräftig blamierte.

Fotostrecke: Kollision zwischen Valentino Rossi und Joan Mir:

Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Kollision: Valentino Rossi, Yamaha; Joan Mir, Team Suzuki
Ausritt: Valentino Rossi, Yamaha
Ausritt: Valentino Rossi, Yamaha
Ausritt: Valentino Rossi, Yamaha
Ausritt: Valentino Rossi, Yamaha
Bergung des Unfallmotorrads von Valentino Rossi, Yamaha
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Nach dem Start machte Rossi nur langsam Fortschritte und lag erst nach Runde vier in den Top 15. Im fünften Umlauf startete der Routinier ein fragwürdiges Manöver gegen Suzuki-Pilot Joan Mir – in meinen Augen ein Akt der Verzweiflung. Er ruinierte sich sein Rennen und das von Mir. Drei Runden später war Rossis Heim-Grand-Prix nach einem Sturz in Kurve 9 aber ohnehin vorbei.

Ein neuer Held besteigt im Rossi-Land die Bühne

Rossis Ausfall war im MotoGP-Thriller genau genommen nur eine Randnotiz, denn an der Spitze lieferten sich die Lokalmatadoren Danilo Petrucci und Andrea Dovizioso mit ihren Ducatis einen spannenden Dreikampf mit Weltmeister Marc Marquez. Schlussendlich war es Petrucci, der sich nach dem Rennen auf dem prachtvollen Podest von den Tifosi feiern ließ.

1. Danilo Petrucci, Ducati Team
1. Danilo Petrucci, Ducati Team
1. Danilo Petrucci, Ducati Team
1. Danilo Petrucci, Ducati Team
1. Danilo Petrucci, Ducati Team
1. Danilo Petrucci, Ducati Team
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Nach dem vergangenen Rennen in Le Mans stellten wir fest, dass Maverick Vinales nicht mehr zu den WM-Kandidaten zählt. Jetzt ist offensichtlich, dass auch Rossi aus dem Titelkampf raus ist. Somit wird Yamaha auch 2019 wieder mit leeren Händen dastehen – zum vierten Mal in Folge.

Düstere Aussichten für den Rest der Saison 2019

Noch schlimmer: Ich sehe momentan keine wirklichen Auswege aus der Krise. Und Rossi scheinbar auch nicht. Wenn Yamaha schon nicht zu Saisonbeginn Rennen gewinnt, dann sind die Hoffnungen für den Rest des Jahres gering. Das zeigen die zurückliegenden Jahre.

"Ich denke, es passierte 2016, 2017, 2018 und auch jetzt. Unsere Gegner bringen sehr viele neue Teile und benötigen ein paar Rennen, um das alles abzustimmen. Normalerweise sind wir zu Beginn etwas besser aufgestellt, weil wir dann die besten Teile bereits ausgewählt haben. Wir nutzen diesen Vorteil, weil die anderen noch nicht bereit sind. Doch sobald die anderen ihre Probleme gelöst haben, wird es für uns schwieriger", hat Rossi aus den vergangenen Jahren gelernt.

Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
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"Die Yamaha war bis zur ersten Hälfte der Saison 2016 das beste Motorrad im Feld", ist der Italiener überzeugt. Doch bei Yamaha stagniert im Laufe einer Saison die Entwicklung. "Unsere Rundenzeiten waren in den vergangenen Jahren immer gleich. Für mich ist das ein Problem", gesteht Rossi.

Rossis finale MotoGP-Saison rückt näher

Auch wenn man sich bei Rossi nie sicher sein kann, welche Überraschung er noch aus dem Ärmel zaubert, gehe ich davon aus, dass er 2019 seine vorletzte Saison absolviert und 2020 von der MotoGP-Bühne abtritt. Immerhin: Ein vorzeitiges Ende auf Grund der Yamaha-Misere schloss Rossi nach dem enttäuschenden Mugello-Rennen aus.

Yamahas Zukunft sieht düster aus. Realistisch betrachtet ist die M1 nur noch das viertbeste Motorrad im Feld, auch wenn die Petronas-Piloten in den Trainings vereinzelte schnelle Runden drehen können und den Yamaha-Fans damit etwas Mut machen. In den Rennen kämpfen sie dann mit stumpfen Waffen, weil das Motorrad auf den Geraden leichte Beute ist.

Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
Helm von Valentino Rossi, Yamaha, mit Sonderdesign für Mugello 2019
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Mit Maverick Vinales verfügt Yamaha über einen der besten Fahrer, doch der Spanier ist auch in seiner dritten Yamaha-Saison noch nicht zu einer Führungsperson herangereift. Zum Vergleich: Jorge Lorenzo gewann in seiner dritten MotoGP-Saison mit Yamaha seinen ersten Titel.

Yamaha braucht neue Ideen und Rossi

Dass das Reihenvierzylinder-Konzept der M1 nach wie vor funktionieren kann, zeigt Suzuki mit Alex Rins. Bei den meisten Rennen in diesem Jahr mischte der Spanier an der Spitze mit. Somit kann sich Yamaha den aufwendigen Wechsel zum V4-Konzept sparen. Mit einem Blick auf die Seriemaschinen wäre ein V4-MotoGP-Motorrad ohnehin schwer vorstellbar.

Lin Jarvis
Lin Jarvis
Marvin Fritz und Lin Jarvis
1. Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing, mit Lin Jarvis
Lin Jarvis
 Lin Jarvis
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Dennoch sollte ein frischer Wind durch die Yamaha-Rennabteilung wehen. Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt Yamahas MotoGP-Projekt etwas angestaubt und konservativ. Wenn die TV-Kameras in die Box des Yamaha-Werksteam schwenken, dann sieht man in der Regel alte Männer mit schlechter Laune. Neue Impulse sind nötig und hier schließt sich der Kreis zu Rossi.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rossi das Yamaha-Werksteam als Fahrer noch einmal zu einem Titel führen wird. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie er Yamaha als Stratege und Impulsgeber zurück zu den Erfolgen vergangener Jahre führt.

Rossi am Kommandostand und ein junges Talent der VR46-Academy auf einer Yamaha M1 – was sich momentan vielleicht noch ein wenig futuristisch anhört, könnte bereits in eineinhalb Jahren Realität werden. Doch bis dahin werden Honda, Ducati und vielleicht auch Suzuki die Titel unter sich ausmachen.

Ihr,

Sebastian Fränzschky

 

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