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Nach Kontroversen: MotoGP verschärft Gelbe-Flaggen-Regel

Die MotoGP-Regeln bezüglich gelber Flaggen wurden beginnend mit dem zweiten Jerez-Wochenende verschärft - Piloten fürchten jetzt neue Probleme

Beginnend mit dem Grand Prix von Andalusien an diesem Wochenende in Jerez gelten in allen drei Klassen der Motorrad-Weltmeisterschaft - MotoGP, Moto2 und Moto3 - verschärfte Regeln im Zusammenhang mit gelben Flaggen.

Das Regelwerk an sich wurde nicht verändert, aber die Art und Weise, wie die Regeln gelten, wurde am Donnerstag präzisiert.

Konkret geht es darum, dass den Piloten im Freien Training und im Qualifying von nun an grundsätzlich die Rundenzeit gestrichen wird, wenn sie bei doppelt oder einfach geschwenkten gelben Flaggen nicht vom Gas gehen und stattdessen ihre Zeit in diesem Sektor der Strecke verbessern. Bislang galt dies nur bei doppelt geschwenktem Gelb.

"Es gab eine eigens dafür angesetzte Fahrerbesprechung, in der wir hauptsächlich über die gelben Flaggen gesprochen haben", sagt Valentino Rossi und erklärt: "Die Rennleitung und die Dorna wollen, dass wir bei gelben Flaggen noch mehr Acht geben. Sie waren besorgt, weil am ersten Wochenende viele Piloten trotz Gelb gepusht hatten. Ich denke, sie haben Recht damit, denn es ist sehr gefährlich, wie am Beispiel von Miller und Rins gesehen hat."

Zwei Zwischenfälle vom Saisonauftakt als Auslöser

Damit spricht Rossi auf den doppelten Sturz in der Schlussminute des Q2 zum Grand Prix von Spanien an, der ebenfalls in Jerez stattfand. Jack Miller war in Kurve 11 gestürzt. Unmittelbar darauf stürzte Alex Rins an derselben Stelle. Beim Absprung von seiner Suzuki im Kiesbett hat sich Rins einen Knochenbruch im rechten Arm zugezogen und die rechte Schulter ausgekugelt.

Ungeachtet dessen hatten zahlreiche Piloten trotz einfach geschwenkter gelber Flagge ihre Rundenzeit noch verbessert. Dazu zählte auch Polesetter Fabio Quartararo. Dieser Zwischenfall brachte das Thema endgültig zur Diskussion, nachdem es aufgrund eines anderen Zwischenfalls, der sich wenige Stunden zuvor ereignet hatte, ohnehin in der Diskussion stand.

Loris Capirossi, Freddie Spencer, Mike Webb

Loris Capirossi, Freddie Spencer und Mike Webb beim Verkünden der Neuerung

Foto: MotoGP.com

Denn im Samstagstraining zum Spanien-Grand-Prix hatte Marc Marquez bei gelben Flaggen in Kurve 2 (Sturz von Iker Lecuona) Gas weggenommen. Rins kam als nächster an der Stelle an und fühlte sich von Marquez aufgehalten. Der Zwischenfall wurde untersucht, aber eine Strafe gab es nicht. Die Kommissare entschieden, dass Marquez richtig gehandelt hatte.

Piloten fürchten jetzt neue Probleme

Die neue Regel, dass man seine Rundenzeit bei Gelb nun grundsätzlich nicht mehr verbessern kann, gilt nicht für die Rennen. In den Rennen gilt bei Gelb wie gewohnt Überholverbot. In allen Freien Trainings und Qualifying-Sessions aber müssen die Piloten nun auf komplett grüne Runden hoffen, um persönliche oder absolute Bestzeiten setzen zu können.

"Ich stimme der Regel nicht zu 100 Prozent zu", sagt Jack Miller und erklärt, warum: "Ich finde, es sollte gesunder Menschenverstand involviert sein. Dass man sofort Rundenzeiten streicht, wenn man ohnehin schon wenige Reifen hat, halte ich nicht für die beste Idee, vor allem wenn man an einem Sturz problemlos vorbeifahren kann."

Alex Rins, der am vergangenen Wochenende in beide kontroverse Gelb-Zwischenfälle verwickelt war, hat angesichts der verschärften Regel nun Bedenken, dass falsch gespielt werden könnte: "Manche Fahrer könnten nach ihrer fliegenden Runde das Motorrad abstellen [neben der Strecke]. Dann gibt es gelbe Flaggen und andere Fahrer können sich nicht mehr verbessern."

MotoGP-Fahrerbesprechung

Fahrerbesprechung in Jerez für MotoGP, Moto2 und Moto3 zu gelben Flaggen

Foto: MotoGP.com

Andrea Dovizioso kann diese Bedenken nachvollziehen, fühlt aber mit der Rennleitung: "Regeln sind immer schwierig. Es wird sich immer jemand beklagen. Es ist natürlich schlecht, wenn man eine Runde verliert, wenn die Situation bei Gelb vielleicht nicht so gefährlich ist. Es wird aber für die Sicherheit entschieden, weil alle Gas wegnehmen müssen."

"Wenn es eine gefährliche Situation ist", so Dovizioso weiter, "dann ist es wichtig, dass man den Fahrern signalisiert, dass sie Gas wegnehmen müssen. Wenn es aber nicht gefährlich ist, dann fände ich es besser, wenn man weiter attackieren könnte. Es ist mir bewusst, dass es für die Rennleitung sehr schwierig ist, das zu managen."

Maverick Vinales denkt schon taktisch. "Im FT1 und FT3, wo wir oft bis zum letzten Moment warten, um eine schnelle Runde zu fahren, muss man sich jetzt vielleicht eine andere Taktik überlegen. Fabio fuhr seine schnellste Runde im FT3 [für Jerez 1] bei Halbzeit. Deswegen müssen auch wir uns eine gute Strategie überlegen, falls es in den letzten Runden viele gelbe Flaggen geben sollte."

Kommen Lichtsignale wie in der Formel 1?

Rossi merkt noch an, dass "wir die gelben Flaggen oftmals nicht sehen, weil sie so weit von der Strecke entfernt sind. Wir haben das Glück, dass wir auf MotoGP-Strecken große Auslaufzonen haben. Dadurch ist es für uns aber auch recht schwierig, die Flaggen zu sehen."

"Deshalb glaube ich, sie müssen das System verbessern und Lichtsignale wie in der Formel 1 verwenden, um es den Fahrern einfacher zu machen, sie zu sehen", bringt Rossi einen Vorschlag für die Zukunft der Motorrad-WM ins Gespräch.

Und auch für Miller ist das Thema mit der Besprechung vom Donnerstag noch lange nicht abgeschlossen. "Wir werden in der Sicherheitskommission weiter darüber sprechen", bemerkt der Pramac-Ducati-Pilot.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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