Nach P2: Jorge Martin nennt Grund für seinen Fehler im Misano-Sprint
Jorge Martin erklärt, was der Auslöser war für seinen kleinen Fahrfehler in Kurve 13 in Misano, der von "Pecco" Bagnaia genutzt wurde, um den Sprint zu gewinnen
Jorge Martin trauert großer Chance auf erneuten Sprint-Sieg in Misano nach
Foto: LAT Images
Den Start zum MotoGP-Sprint am Wochenende des Emilia-Romagna-Grand-Prix in Misano entschied Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin für sich, obwohl er nicht von der Pole gestartet war. Aber nachdem er das Samstagsrennen für gut acht der 13 Runden angeführt hatte, unterlief ihm ein kleiner Fehler. Dieser Fehler wurde von WM-Rivale Francesco Bagnaia (Ducati) genutzt, um in Führung zu gehen und den Sprint schließlich zu gewinnen.
Martin, der mit weniger als 0,3 Sekunden Rückstand Zweiter wurde, erklärt, was der Auslöser für seinen Fahrfehler in Kurve 13 war: "Ich habe für einen Moment die Konzentration verloren, denn ich hatte an einem ungünstigen Punkt [der Strecke] eine Tracklimits-Warnung erhalten. Als ich auf das Dashboard schaute, habe ich die Linie um zwei Meter verpasst und 'Pecco' kam vorbei."
Ohne das Verpassen der Ideallinie im letzten von drei aufeinanderfolgenden Rechtsknicken auf der Gegengerade hätte Martin den Sprint wohl gewonnen. Vor zwei Wochen hatte er den Sprint des ersten Misano-Wochenendes vor Bagnaia für sich entschieden. Und so wäre es seiner Meinung auch auch diesmal ins Ziel gegangen, wenn er nicht abgelenkt gewesen wäre und den Fehler gemacht hätte.
"Sicher, 'Pecco' lag dicht hinter mir, aber ich hatte alles unter Kontrolle. Meine Pace war richtig gut", sagt Martin. Seinen Fokus richtet der Pramac-Pilot, der die MotoGP-Gesamtwertung 2024 nur noch mit vier Punkten Vorsprung auf Bagnaia anführt, jetzt auf den Grand Prix am Sonntag: "Heute habe ich für einen kleinen Fehler teuer bezahlt. Hoffentlich gelingt es mir morgen, fehlerfrei zu bleiben."
Bagnaia hatte Plan im Duell - Martins Fehler kam ihm entgegen
Für Francesco "Pecco" Bagnaia begann der letztlich siegreiche Sprint zunächst mit einem verpatzten Start. Denn der nach Qualifying-Bestzeit von der Pole gestartete Ducati-Werkspilot musste sich auf dem Weg zur ersten Kurve nicht nur Jorge Martin beugen, sondern auch dem aus der zweiten Reihe gekommenen KTM-Piloten Brad Binder.
Noch in der ersten Runde aber machte Binder in Kurve 6 einen Fehler, womit Bagnaia Zweiter statt Dritter war. Von da an nahm er die Verfolgung von Spitzenreiter Martin auf. "Meine Pace war extrem stark. Ich konnte die Lücke schließen und hatte mir vorgenommen, ihn irgendwann in den letzten vier bis sechs Runden zu überholen", schildert "Pecco" seinen Plan.
"Dann aber verpasste er die Linie und ich habe mir gesagt: 'Okay, jetzt schnappe ich ihn mir'", so Bagnaia in Anspielung auf die entscheidende Szene, die sich sechs Runden vor Schluss zutrug. Von da an war es der Ducati-Werkspilot, der alles unter Kontrolle hatte.
Einmal an Martin vorbei, fuhr "Pecco" Bagnaia den Sprint-Sieg nach Hause
Foto: Motorsport Images
"Sobald ich in Führung war, gab es keine kritischen Momente mehr. Auf meiner ersten Runde als Spitzenreiter war ich in den ersten zwei, drei Sektoren sofort schneller, obwohl ich gar nicht gepusht habe. Das ist unglaublich", sagt Bagnaia.
Damit spielt der zweimalige MotoGP-Weltmeister auf die Problematik der vielzitierten Dirty-Air an, also die Luftverwirbelungen beim dichten Folgen eines Konkurrenten. Diese unsaubere Luft ist "dank" der Aerodynamik auch in der MotoGP-Szene längst ein Thema geworden.
Wieder schlechter Sprint-Start für Bagnaia
Ebenfalls ein Thema ist für Bagnaia, dass ihm der Start von der Pole nun in beiden Misano-Sprints alles andere als optimal gelungen ist. Denn vor zwei Wochen hatte er samstags das Beschleunigungsduell zur ersten Kurve ebenfalls schon an Martin verloren.
"Ich weiß nicht warum, aber mein Bike setzte zum Wheelie an", sagt Bagnaia und erklärt: "Um mehr Kontrolle über das Motorrad zu haben, deaktivieren wir die Anti-Wheelie-Kontrolle. Für den Start müssen wir aber vielleicht einen Schritt zurückgehen. Es kann nicht sein, dass wir jedes Mal Positionen verlieren. Für morgen werden wir versuchen, es besser zu machen."
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