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Nachgefragt: Warum Petronas aktuelle Yamahas hat und Tech 3 sie nicht hatte

Das Yamaha-Kundenteam Petronas least aktuelle Werksmotorräder, während Tech 3 immer mit älteren Modellen gefahren ist - Finanzierung ein wesentlicher Faktor

"Ich denke, Yamaha ist recht zufrieden, weil sie nicht wussten, was sie erwarten wird", sagt Wilco Zeelenberg, der Teamchef von Petronas-Yamaha. Vor einem Jahr wurde in Silverstone das neue Kundenteam mit Franco Morbidelli und Fabio Quartararo vorgestellt. Die Erfolge kamen teilweise überraschend. Sechsmal startete Quartararo bei den ersten zwölf Rennen aus der ersten Startreihe - dreimal davon von der Pole. Und dreimal stand der Franzose schon auf dem Podest.

"In Zukunft würden wir gerne so bald wie möglich gewinnen", träumt Zeelenberg im Gespräch mit 'Motorsport.com' vom ersten Sieg. "Wir sind ein Juniorteam, denn den WM-Titel anzupeilen, wäre ziemlich schwierig. Aber ich würde gerne ein paar Rennen gewinnen. Das möchte jeder Fahrer und jedes Team. Gegen Werksteams zu kämpfen, ist aber nicht so einfach. Fabio ist nicht so weit weg und in Zukunft gewinnt er vielleicht Rennen. Es hängt auch alles etwas von Marc [Marquez] ab, ob er Probleme bekommt oder nicht."

Vor allem im Qualifying ist Quartararo regelmäßig stärker als das Werksteam. Valentino Rossi hat im Vergleich erst zwei Podestplätze erobert. Maverick Vinales kommt auf vier Podestplätze inklusive dem einzigen Yamaha-Sieg (in Assen) in diesem Jahr. "Momentan schauen sie sich mehr unsere Daten an, als wir ihre", grinst Zeelenberg beim Vergleich mit dem japanischen Werksteam. Noch nie hat ein Yamaha-Kundenfahrer in der MotoGP-Ära (seit 2002) ein Rennen gewonnen.

Mehr Aufmerksamkeit für das Kundenteam als früher?

Widmet Yamaha dem Petronas-Team mehr Aufmerksamkeit als früher Tech 3? "Ja das denke ich", meint Zeelenberg, der viele Jahre im Yamaha-Werksteam gearbeitet hat und die Situation kennt. "Natürlich gab es eine lange Partnerschaft mit Tech 3. Man muss aber mit Herve darüber sprechen, wie seine Deals mit Yamaha waren. Ich weiß nicht genau, was damals für Tech 3 möglich war." Tech 3 fuhr in der Regel mit Vorjahresmotorrädern.

Fabio Quartararo, Petronas Yamaha SRT

Fabio Quartararo, Petronas Yamaha SRT

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Das Petronas-Team hat aktuelle M1 von Yamaha zur Verfügung, auch wenn bei Quartararo die Drehzahl etwas gedrosselt wurde, denn er soll mit weniger Motoren durch die Saison kommen. "Unsere Mission war klar. Wir wollten die bestmöglichen Motorräder bekommen", hält Zeelenberg fest. "Natürlich gibt es dafür einen Preis. Wir haben Yamaha gefragt und sie meinten, dass es möglich sei. Ich weiß nicht, ob das früher möglich war und sie es Tech 3 erlaubt hätten."

Tech 3 war früher immer im Bereich des Kostendeckels

Geld spielt im Motorsport immer eine wesentliche Rolle. Mit dem malaysischen Mineralölkonzern Petronas hat das Team einen potenten Hauptsponsor im Rücken. Allgemein gesehen gibt es in der MotoGP seit der Saison 2017 einen Kostendeckel. "Dorna unterstützt die Hersteller finanziell und bietet einen Anreiz, ein Satellitenteam zu unterstützen, damit ein Hersteller vier Motorräder hat", sagt Tech-3-Teamchef Herve Poncharal, der auch Präsident der Teamvereinigung IRTA ist.

Johann Zarco

Das Tech3-Team hatte in der Regel ältere Modelle zur Verfügung

Foto: LAT

"Carmelo [Ezpeleta] bietet den Teams finanzielle Unterstützung an, damit sie die Leasingkosten für die Motorräder an den Hersteller bezahlen können. Das ist nicht nur hilfreich für die Finanzen der Privatteams, sondern es begrenzte auch die Leasingkosten auf ein bestimmtes Level", geht Poncharal im Gespräch mit 'Motorsport.com' ins Detail. "Wenn du als Teammanager auf den Markt gehst, weißt du, dass es nicht mehr als 2,2 Millionen Euro kosten wird."

Für 2,2 Millionen Euro kann ein Privatteam zwei Motorräder für einen Fahrer pro Saison leasen. "Das hat geholfen, dass der Markt nicht verrückt wird, denn ein Hersteller könnte auch zehn Millionen Euro verlangen. Trotzdem besteht immer noch die Möglichkeit, dass wenn ein Team mehr ausgeben will, es auch mehr dafür bekommt. Unsere Situation mit Yamaha war klar. Wir waren innerhalb dieses finanziellen Fensters. Nun gibt es einen neuen Investor, der mehr investiert", spricht Poncharal Petronas an. "Deswegen bekommen sie ein 2019er-Motorrad."

"Die Message an die Hersteller ist, dass sie ein konkurrenzfähiges Motorrad bauen sollen, dass man zu einem vernünftigen Preis leasen kann. Und ich denke, die Hersteller haben das verstanden. Für Yamaha ist es auch gut zu sehen, dass wenn sie Schwierigkeiten haben, ihre Fahrer vom Satellitenteam schneller sind. Ducati macht das vor allem mit Pramac auch. Wir sind von der Spezifikation auch nicht so weit weg vom Werksteam", spricht Poncharal seine derzeitige Partnerschaft mit KTM an.

Mit Bildmaterial von LAT.

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