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Kommentar

Nachruf: Stefan Kiefer, Förderer des Motorsports, Weltmeister-Macher

Völlig schockierend und plötzlich ist Stefan Kiefer in der Nacht von Donnerstag zu Freitag in Malaysia verstorben.

Stefan Kiefer

Gold and Goose / Motorsport Images

Stefan Kiefer ist verstorben - diese Nachricht hat am Freitag die gesamte Motorsport-Welt erschüttert. Der sympathische Teamchef aus dem Grand-Prix, der Nachwuchsförderer, der Motorrad-Fan, er weilt nicht mehr unter uns.

Kiefer war nicht nur ein unermüdlicher Arbeiter und Enthusiast, er war auch einer, mit dem man viel erleben und Pferde stehlen konnte. Und mit dem nahezu jeder im Fahrerlager eine - oder mehrere - Geschichten erzählen kann.

Es war auf dem Rückweg vom Grand Prix in Silverstone. Planmäßig solle das Flugzeug in Berlin-Schönfeld landen. Wir waren auch schon fast mit den Hinterrädern unten, als der Pilot wieder durchstartete.

Eine Stunde lang kreisten wir über Berlin, schnackten über den Rennsport, Stefans Team, seine neue Heimat in Sachsen - wo er sich verliebt hatte - sein Haus, das Geschäft, den Ausbau, den Garten. Über alle möglichen Dinge.

Dann landeten wir. Zwar in der richtigen Stadt - Berlin - aber eben auf dem falschen Flughafen - Tegel, statt Schönefeld. Auch das BER-Thema war schon aktuell. "Flughafen können sie eben in Berlin", lachte er damals.

Kaum unten, gingen die Diskussionen los. "Toni, was meinst du? Sollen wir hier aussteigen und ein Taxi nehmen? Ehe das Ding wieder startet und in Schönefeld ist, sind wir doch lange dort drüben. So teuer kann das ja nicht sein, und wenn wir uns rein teilen?"

Also los.

Raus aus der Taube. Ein Desaster jagt das nächste. Vor dem Flugzeug noch das Aufgabe-Gepäck als unseres definiert, kommt dieses in den normalen Ablauf der Ausgabe. Auf einen Wagen. Es soll für einige Stunden das letzte Mal sein, dass wir unsere Koffer sehen.

Es begann eine wahre Tegel-Flughafen-Odyssee auf der Suche nach unseren Taschen. Vom Gepäckband zum Lost-and-Found und zurück. Schließlich wurden die Koffer gefunden - und Mitten in der Eingangshalle ausgegeben.

Nun aber ab ins Taxi. Nähe Schönefeld am Parkplatz angekommen checken wir in der App: Wären wir sitzen geblieben, wären wir schon eine Stunde gelandet und wahrscheinlich schon fast zuhause.

Eine Geschichte, über die wir noch Jahre später gelacht haben. An manchen Tagen verlierst du, an anderen gewinnen die anderen...

Doch Stefan Kiefer war ein Gewinner, denn er verstand es, sich jedes Mal von unten wieder hoch zu kämpfen. Selbst, als es nicht lief, verlor er nie sein Lächeln und seine Freundlichkeit. Selbst, wenn er gestresst war und keine Zeit hatte: Für einen freundlichen, kurzen Small-Talk nahm er sich immer die Minute.

Der Schock sitzt tief. Kiefer war ein Rennsport-Enthusiast, der selbst nicht davor zurückschreckte, sein Privat-Vermögen einzubringen, um den Traum in der Motorrad-Weltmeisterschaft zu leben. Unzähligen Talenten gab er eine Chance, zuletzt auch im ADAC-Nachwuchs-Projekt des Northern European Junior Cups.

Nur wenige Enthusiasten, die deutschem Motorrad-Nachwuchs Chancen gaben, konnten sich damit über Jahre halten. Nur zwei Familien fallen dabei ein: Die Freudenbergs Michael und Carsten - und die Kiefers Stefan und Jochen.

Stefan fuhr selbst zwischen 1989 und 1994 Rennen, seit 1996 betrieb er sein Kiefer Racing Team,2003 kam der Einstieg in die Weltmeisterschaft und seit 2011 lebte er ausschließlich von der Rennerei.

Das Kiefer Racing Team hat sich für dieses Wochenende vom Sepang-Lauf der Moto2-Weltmeisterschaft außen vor genommen. Wie es weiter geht, ist offen.

An dieser Stelle sind die Gedanken bei Stefan Kiefers Bruder Jochen, seiner Freundin nebst Kind, seiner Familie, dem Team - und allen, die Stefan Kiefer nahestanden.

Ruhe in Frieden, Meister-Macher!

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