Nächster Sprint-Sturz von Marc Marquez: "Zu optimistisch" bei Jagd nach Bagnaia
In drei der letzten vier Sprintrennen ist Marc Marquez gestürzt - Aber in Spielberg ärgert ihn das nicht so sehr, weil er die Chance auf den Sieg gespürt hat
Marc Marquez hat im Spielberg-Sprint ein "einfaches" Podium weggeworfen
Foto: Motorsport Motorsport
Nach der Long-Lap-Strafe für Jorge Martin fuhr Marc Marquez im Spielberg-Sprint alleine an der zweiten Stelle. Aber in der zehnten Runde lag seine Gresini-Ducati plötzlich in Kurve 3 auf dem Boden. Marquez fuhr in langsamer Fahrt zurück an die Box und gab auf.
Was war geschehen? "Ich war zu optimistisch", gibt Marquez unumwunden zu. "Ehrlich gesagt, es wäre ein einfaches Podium gewesen. Ich bin super gut gefahren. Zu Beginn des Rennens habe ich mir gesagt, dass ich es ruhig angehen werde."
"Fünf Runden vor Rennende habe ich attackiert und etwas aufgeholt, weil ich super gut gefahren bin. Dann habe ich versucht, etwas mehr zu attackieren, aber für Kurve 3 war ich zu optimistisch. In dieser Runde bin ich meinen schnellsten ersten Sektor gefahren."
"Ja, ich habe zu viel attackiert, aber weil ich schon lange nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich um den Sieg kämpfen kann." Denn zu Beginn dieser Runde war sein Rückstand auf Francesco Bagnaia (Ducati) auf 1,3 Sekunden geschrumpft.
Von den letzten vier Sprintrennen hat der Spanier nur einen (auf dem Sachsenring) beendet. Ist für ihn ein Sieg momentan wichtiger als der Blick auf die WM-Wertung? "Nein, weil es ein Sprint ist und das nicht zählt", winkt Marquez ab.
"Wenn man über 1.000 Tage nicht gewonnen hat, dann spürt man das nicht. Es ist dann egal, ob es 1.100 oder 1.200 Tage sind. Aber wichtig ist, dass wir näher und näher herankommen." Denn er war zu Beginn des Rennens auf den Fersen von Bagnaia und Martin.
"Gestern habe ich gesagt, dass sie eineinhalb Schritte vor mir sind. Im Parc ferme [nach dem Qualifying] habe ich gesagt, sie haben einen halben Schritt mehr als ich. Aber in diesen Runden habe ich etwas gespürt. Ich spürte, okay es ist Zeit für eine Attacke."
Warum der Sturz nicht so ärgerlich wie in Silverstone ist
"Natürlich denke ich, dass 'Pecco' etwas mehr hatte, aber zumindest war ich ihm nahe." Denn das ist für Marquez der wichtigste Aspekt. Dass seine Performance nicht mehr weit hinter dem Spitzenduo ist. Der Sturz ist deshalb sekundär.
"Der Sturz in Silverstone fühlte sich viel schlimmer als dieser an. Ich möchte natürlich nicht stürzen, aber ich war zumindest vorne dabei. Ich habe um Spitzenplätze gekämpft. Wenn ich morgen clever bin, gehört der dritte Platz uns."
Kurz vor dem Sturz konnte Marc Marquez seinen Rückstand etwas reduzieren
Foto: Motorsport Images
"Aber wenn man dann im Rennen den Hammer fallenlässt, weiß man nie", merkt Marquez mit einem Lächeln an. Wie ist also sein Plan für den Grand Prix von Österreich am Sonntag? "Nicht schneller sein, sondern konservativer!"
"Es ist recht schwierig, das Limit der Strecke zu verstehen. Vor allem, wenn man hinter anderen Fahrern fährt. Am Vormittag sind die Temperaturen viel kühler, wodurch der Fahrstil komplett anders ist."
"Im Rennen hat das Vorderrad [beim Bremsvorgang] oft blockiert. Das machte es recht schwierig. Es ist normal. Bevor ich gestürzt bin, hat das Vorderrad blockiert. Ich habe die Bremse gelöst und als ich erneut gezogen habe, bin ich gestürzt, weil der Speed wegen der Blockierung höher war."
Wo Bagnaia und Martin Vorteile haben
Die beiden GP24-Fahrer waren auf dem Red-Bull-Ring von der Performance her überlegen. Wo verliert Marquez mit dem Vorjahresmodell? "Auf den Geraden", lautet seine Antwort wie aus dem Köcher geschossen.
Bei der Beschleunigung oder beim Topspeed? "Überall. Sie beschleunigen hier super schnell. Es ist vielleicht eine Kombination mit dem hinteren Ride-Height-System. Weniger Wheelie und mehr Topspeed", vermutet er.
Mit der alten Ducati GP23 hat Marc Marquez einen kleinen Nachteil
Foto: Motorsport Images
Und kann Marquez schon das volle Potenzial der GP23 ausloten? "Ich versuche es. Vor zwei, drei Rennen fühlte ich mich nicht wohl und wir hatten Spielraum. Bei diesem Rennen spüre ich, dass ich sehr gut fahre."
"Aber trotzdem sind sie einen halben Schritt voraus. Wir machen weiter und arbeiten mit meinem Fahrstil daran, mehr aus dem 23er-Bike herauszuholen. Das Motorrad funktioniert super gut und ich bin glücklich. Wir werden es sehen."
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