P12 beim Abschied vom Werksteam: Was Valentino Rossi vermissen wird
Yamaha-Pilot Valentino Rossi beendet sein letztes Rennen in den Werksfarben als Zwölfter - Zurück in der Box wird es noch einmal emotional für den Italiener
Ein paar Punkte holen, lautete das Ziel von Valentino Rossi beim MotoGP-Saisonfinale 2020 in Portimao. Am Ende der 25 Rennrunden standen für den Yamaha-Piloten in seinem letzten Rennen für das Werksteam vier Zähler zu Buche.
Von Platz 17 gestartet, überquerte der Italiener die Ziellinie als Zwölfter direkt hinter seinem Teamkollegen Maverick Vinales. Auf Heimsieger Miguel Oliveira (Tech-3-KTM) fehlten Rossi knapp 19 Sekunden. Doch er hält fest: "Es war ein sehr enges Rennen, denn abgesehen von Oliveira und den Top 3 waren wir ab Platz vier/fünf eine Gruppe."
"Der Rhythmus war sehr ähnlich. Es gab viele Kämpfe und ich habe das Rennen ehrlich genossen", resümiert Rossi. "Es war vom Anfang bis zum Ende eine tolle Herausforderung."
Rossi: "Bis zum Schluss konstant unterwegs"
Aufgrund seiner schlechten Ausgangsposition sei jedoch nicht mehr möglich gewesen: "Leider bin ich von sehr weit hinten gestartet. Ich brauchte einfach zu lange, um mich an die Strecke anzupassen. Zudem probierten wir am Freitag etwas für Yamaha aus und ich verlor ein wenig das Gefühl. Deshalb lagen wir zurück."
"Aber heute im Rennen war ich recht schnell, mir sind einige gute Rundenzeiten gelungen. Und vor allem war ich bis zum Schluss konstant unterwegs", sagt Rossi zufrieden. "Natürlich ist das Endresultat nicht fantastisch, aber es war ein besseres Rennen im Vergleich zu Valencia, auch weil der Rückstand auf die Topjungs geringer ist."
In Valencia 2 war Rossi ebenfalls Zwölfter geworden. Auf den damaligen Rennsieger fehlten ihm 19,717 Sekunden. Allerdings lag das Feld dort insgesamt etwas enger beisammen, die Top 3 hatten keinen so großen Vorsprung wie in Portimao.
Emotionaler Abschied von der Werksmannschaft
"Danke für 15 wunderbare Jahre" steht zum Abschied auf Rossis Boxentafel Foto: Motorsport Images
"Die Leute! Ich denke, die technischen Voraussetzungen werden sich nicht allzu sehr ändern. Aber ich habe 15 Jahre meiner Karriere, meines Lebens hier verbracht und viele Freundschaften im Team, viele gute Beziehungen geschlossen", sagt der 41-Jährige.
Insofern werde er vor allem "die menschliche Seite" vermissen: "Es war heute ein emotionaler Moment, als ich zurück in die Box kam. Vor allem weil sich das Kapitel nicht nur mit dem Team, sondern auch mit einigen sehr wichtigen Leuten schließt. Es war schön, diesen Moment noch einmal mit ihnen zu teilen."
2021: An sich selbst arbeiten und Yamaha fordern
Im kommenden Jahr wird Rossi unter anderem auf seine langjährigen Mechaniker Alex Briggs und Brent Stephens verzichten müssen. Crew-Chief David Munoz, Riding-Coach Idalio Gavira und Daten-Ingenieur Matteo Flamigni nimmt er mit.
Alex Briggs und Rossi herzen sich noch einmal, bevor sich ihre Wege trennen Foto: Yamaha
Die Ausbeute in Portimao, wo einzig Franco Morbidelli mit der 2019er-Yamaha um Podestplätze kämpfen konnte, offenbarte einmal mehr die Baustellen des aktuellen Bikes.
Zu Beginn der Saison stark, dann mit Problemen
"In den vergangenen Jahren und auch im diesem Jahr waren wir zu Beginn der Saison immer stark", konstatiert Rossi und erinnert an den Dreifacherfolg in Jerez, als Yamaha das komplette Podest für sich beanspruchte. "Aber danach hatten wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten zu kämpfen, insbesondere in der zweiten Saisonhälfte."
"Die Gegner waren in der Lage, sich weiterzuentwickeln, während das Ende der Saison für uns einmal mehr nicht einfach war. Nächstes Jahr wird eine große Herausforderung. Wir müssen ab dem ersten Rennen bereit sein", blickt Rossi voraus.
Mit Bildmaterial von Yamaha.
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