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Personelle Veränderungen: Wie sich das Yamaha-Team 2019 neu aufstellt

Yamaha-Teamverantwortlicher Lin Jarvis und Topstar Valentino Rossi erklären, warum Ducati und die Formel-1-Teams Vorbilder sind und was sich 2019 ändert

Das Yamaha-Team hat vor der MotoGP-Saison 2019 den Reset-Knopf gedrückt. Das Werksteam aus Japan hofft, mit neuem Personal und einer Stärkung der europäischen Basis die Konkurrenz von Ducati und Honda angreifen zu können. "Wie ein Formel-1-Rennstall" müsse ein MotoGP-Team heutzutage funktionieren, glaubt Valentino Rossi. Er erklärt gemeinsam mit Lin Jarvis, Yamaha-Managing-Direktor, welche Neuerungen vorgenommen wurden und warum diese Maßnahmen den erhofften Erfolg bringen sollen.

"Das waren zwei schwierige Saisons, in denen die Ergebnisse hinter den Erwartungen geblieben sind. Im Vorjahr litten wir teilweise stark darunter. Wir haben aber das Potenzial, um um Siege zu kämpfen", ist Rossi überzeugt. "Natürlich haben die Ingenieure in Japan in diesem Winter sehr hart gearbeitet. Wir müssen aber versuchen, das Bike in manchen Bereichen noch zu verbessern, um konkurrenzfähiger zu sein."

Rossi wird 2019 mit dem neuen Projektleiter Takahiro Sumi zusammenarbeiten, der auf Kouji Tsuya folgt. Der Japaner hat zuvor die Chassis-Abteilung geleitet. Mit Hiroshi Itou bekommt Yamahas Entwicklungsabteilung außerdem einen neuen General Manager, der an Präsident Kouichi Tsuji berichten wird. "Manchmal muss man Änderungen in einem Unternehmen vornehmen, um frischen Wind reinzubekommen. Tsuya wird nun unsere Abteilung für Top-Serienmotorräder leiten, während Sumi aufsteigt", bestätigt Jarvis.

Rossi: Ducati operiert wie Formel-1-Team

Die Wahl auf Sumi fiel ihm nicht schwer. "Er ist sehr offen und setzt sehr auf das Gruppengefüge mit einem Ziel vor Augen und guter Zusammenarbeit. Ideen und Meinungen sollen ausgetauscht werden. Eine Veränderung ist manchmal also etwas Gutes, um den Reset-Knopf zu drücken." Auch Rossi befürwortet die Umschichtung im Management. Er musste 2018 beim Grand Prix von Österreich mitansehen, wie sich Ex-Projektleiter Tsuya in der Öffentlichkeit für die schwachen Leistungen entschuldigte.

Die Veränderung bedeutet eine Art Neustart. "Das ist sehr wichtig für mich, denn in den vergangenen zwei Jahren haben unsere Gegner ihre Arbeitsweise stark verändert. Ich denke, vor allem Ducati hat sich stark verändert. Sie haben mehr Leute in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Sie haben versucht, das Team wie einen Formel-1-Rennstall aufzubauen. Da müssen wir nachziehen", so der Italiener.

Auch Jarvis sieht Ducati als Vorbild. Vor allem die Testteam-Struktur gefällt dem Yamaha-Manager. Die Japaner haben nun mit Jonas Folger ebenso einen Standort in Europa entwickelt, um schneller reagieren zu können. "Die Interaktion zwischen Italien und Japan wird wichtig sein. Gleichzeitig wird unsere italienische Operation aufgewertet. Dort haben wir auch das Testteam, das wir lange Jahre nicht hatten - im Gegensatz zu Ducati mit einem schnellen Fahrer."

Änderungen auch in Rossis Garage

Grundsätzlich habe Yamaha nach zwei durchwachsenen Jahren realisiert, dass man aggressiver werden müsse, so Jarvis. Diese geänderte Herangehensweise beinhaltet auch ein neues Miteinander im Team. "Wir müssen besser zusammenarbeiten, denn manchmal entstehen vereinzelte Inseln. Dann hast du die Elektronik-Gruppe hier und die Chassis-Gruppe und die Motor-Gruppe da - das müssen wir alles zusammenführen." Der neue Projektleiter Sumi habe die Wichtigkeit von Zusammenarbeit bereits verstanden.

"Wir haben ein paar neue japanische und italienische Ingenieure", merkt Rossi an. "Das wird interessant sein. Ich denke, wir könnten stark sein, aber wir müssen abwarten. Denn besonders in der zweiten Hälfte des Vorjahres hatten wir Schwierigkeiten. Es ist daher nicht einfach, in nur so kurzer Zeit zurückzuschlagen", weiß der bald 40-Jährige aus Erfahrung.

Auf seiner Seite der Garage wird es ebenso ein paar Änderungen geben. Rossis Fahranalyst Luca Cadalora wird seine Tätigkeit aus familiären Gründen nicht weiter ausführen. Ihm folgt Idalio Gavira nach. Außerdem wird der japanische Ingenieur Hitoshi Hoshino von einer zentralen Rolle in das Rossi-Team wechseln.

Blick in die Vergangenheit: Masao Furusawa

Vor mehr als zehn Jahren sorgte Rennleiter Masao Furusawa an der Spitze von Yamaha für eine Revolution, die Änderungen in diesem Jahr könne man mit damals allerdings nicht vergleichen, betont Jarvis. Der Japaner war von 2003 bis 2010 bei Yamaha an der Spitze. "Das war eine ganz besondere Zeit, aber total anders als heute. Er war der Kopf einer Revolution. Aber das brauchen wir gar nicht. Wir brauchen eine starke Evolution. Schon am Ende des Vorjahres waren wir sehr knapp dran. Als Furusawa ins Team kam, waren wir nicht vorn mit dabei."

Heutzutage sei es wichtig, in allen Bereichen "perfekt" zu sein. Eine Revolution wäre dabei nicht zielführend, glaubt Jarvis. Außerdem habe sich die Situation der Konkurrenz stark verändert. "Damals war Valentino Rossi ohne Zweifel der Nummer-1-Fahrer auf der Welt. Heute hat er einen Abstand zu Marc Marquez, der heute dominiert. Damals war Valentino der dominierende Fahrer", so Jarvis.

"Es gab damals außerdem weniger Wettkampfdichte. Nur Yamaha und Honda haben sich die Titel untereinander ausgemacht. Heute fahren sechs Hersteller mit. Außerdem ist Ducati sehr stark und Suzuki kommt schön langsam, es gibt also vier Top-Werke. Das Feld ist viel konkurrenzfähiger. Außerdem muss jeder das gleiche Elektronik-System verwenden", zählt der Yamaha-Verantwortliche auf. Er hofft, dass die Veränderungen zu einem neuen Aufschwung führen und die längste Durststrecke der Geschichte bald vergessen sein wird.

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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