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Pit Beirer nimmt Stellung zu Miguel Oliveira: Das ist im Hintergrund passiert

KTM wollte Miguel Oliveira im Tech-3-Team behalten, aber dieser fühlt sich in seiner Ehre verletzt - Einem Abschied würde Pit Beirer keine Steine in den Weg legen

Pit Beirer nimmt Stellung zu Miguel Oliveira: Das ist im Hintergrund passiert

KTM ist auf dem MotoGP-Transfermarkt aktiv geworden und hat Jack Miller verpflichtet. Der Australier wird in den kommenden beiden Jahren der Teamkollege von Brad Binder sein. Das bedeutet wiederum, dass Miguel Oliveira seinen Platz im Werksteam verliert.

"Mein Job ist natürlich, mit den Besten im Paddock zu verhandeln, die frei werden für die neue Saison", sagt Pit Beirer. Der Motorsportchef von KTM nimmt ausführlich Stellung, was in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen passiert ist.

Beirer gibt auch zu: "Ja, es belastet, weil es ein wenig wie Fremdgehen ist. Wenn ich merke, ein Fahrer redet mit einem anderen Teamchef, dann bin ich eifersüchtig. Wenn er sieht, ich rede mit einem anderen Fahrer, dann passiert in gewisser Weise ein Vertrauensbruch."

"Der ist nicht schön, weil wir nicht infrage stellen wollen, was wir schon miteinander erreicht haben. Für die Ruhe im Team behält man am liebsten die Fahrer, die man hat. Dann hat man alles unter Kontrolle und man kann gemeinsam an der Zukunft arbeiten."

Oliveira hat in der laufenden Saison den einzigen KTM-Sieg erobert. Das war im Regenrennen von Indonesien. Nach neun Rennen ist der Portugiese mit 57 Punkten WM-Elfter. Binder hat 73 Zähler gesammelt und ist WM-Sechster.

Pit Beirer hat Oliveira ein neues Angebot gemacht

Mit Miller holt KTM einen Fahrer an Board, den man schon aus der gemeinsamen Moto3-Zeit gut kennt. Außerdem wird er auch reichlich Erfahrung von Ducati nach Österreich mitbringen. KTM wollte aber trotzdem in Zukunft auch mit Oliveira weitermachen.

Beirer schildert: "Vor Mugello habe ich mit Miguel das Gespräch gesucht, um ihm zu beichten, dass diese Gespräche [mit Miller] stattfinden. Ich wollte fair sein. Miguel ist ein Freund von mir und vom Team. Er soll es auch bleiben - egal was passiert."

Pit Beirer

Pit Beirer hat vor Mugello Miguel Oliveira das Tech-3-Angebot gemacht

Foto: Motorsport Images

"Deshalb habe ich ihm ein Angebot für Tech 3 gemacht und ihm auch eine höhere Gage geboten. Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, dass er nach Mugello kommt und sagt: 'Mein Team, meine Freunde, meine Familie holt einen anderen Fahrer und setzt mich auf die Straße.'"

"Wir hatten eine Option bis zum 31. Mai, die wir hätten einlösen können. Dann hätte er laut Vertrag für uns fahren müssen - egal auf welchem der vier Plätze. Das haben wir aber bewusst nicht gemacht, weil wir so ein gutes Verhältnis zu Miguel haben."

"Deshalb war ich der Meinung, dass wir ihm ein faires Angebot gemacht haben. Wir haben die Option nicht eingelöst, sondern ihm ein neues Angebot gemacht. Wir hätten ihn echt gerne weiterhin bei KTM. Aber ich weiß nicht, ob wir noch Chancen haben."

Der Portugiese fühlt sich in seiner Ehre verletzt

Denn Oliveira fasste dieses Angebot nicht wohlwollend auf. Fühlt sich der 27-Jährige in seiner Ehre verletzt, dass man ihn zurück zu Tech 3 "schieben" wollte? "Das ist so, ja", seufzt Beirer. "Ich hätte es in der Form nicht erwartet, weil wir mittlerweile acht eigene Mitarbeiter bei Tech 3 haben."

Miguel Oliveira

Im Jahr 2020 hat Miguel Oliveira mit dem Tech-3-KTM-Team zwei Rennen gewonnen

Foto: Motorsport Images

"Er hat selbst mit Herve [Poncharal] zwei Rennen gewonnen. Wir haben das absolut nicht als Abstellgleis gesehen, sondern wollen diese Seite stärken. Unser Ziel ist nach wie vor, dass wir vier gleichwertige Werksplätze haben."

"Er hat es sicher nicht als Kompliment aufgefasst, sondern war enttäuscht, dass wir mit ihm diskutieren wollen, ob er in einem anderen Team fährt. Er hat sich dann mehr oder weniger abgekapselt und hat seinen Vater zu anderen Teams für Verhandlungen geschickt."

Miguel Oliveira flirtet mit Gresini-Ducati

Sollte Oliveira bei der Konkurrenz einen Platz finden, dann will ihm KTM nicht im Weg stehen. Im Rahmen des Rennwochenendes von Barcelona traf sich Oliveira mit Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti und mit den Verantwortlichen des Gresini-Teams.

Oliveira streitet das auch gar nicht ab. "Mein Ziel ist ein konkurrenzfähiges Motorrad. Momentan ist das bei Ducati der Fall", sagt er gegenüber 'Sky Sport Italien'. "Wir hatten ein kleines Treffen und wollten uns kennenlernen."

Enea Bastianini, Miguel Oliveira

Miguel Oliveira hat sich mit dem Gresini-Ducati-Team unterhalten

Foto: Motorsport Images

"Wir haben uns zusammengesetzt und haben gesprochen. Es ist noch nichts konkret, weshalb meine Zukunft immer noch offen ist. Mein Ziel ist es, ein Motorrad zu haben, mit dem ich Rennen gewinnen kann."

Millers Platz im Ducati-Werksteam wird voraussichtlich Enea Bastianini erhalten. Somit wäre im Gresini-Team ein Platz frei, den Oliveira besetzen könnte. In den kommenden beiden Wochen könnten noch vor dem Beginn der langen Sommerpause die Würfel fallen.

Ist Oliveiras KTM-Abschied besiegelt? "Laut seinem Management, seinem Vater, ist noch nichts unterschrieben und er möchte mit uns reden. Wir haben im Internet aber auch schon verdächtige Fotos gesehen", spricht Beirer das Treffen zwischen Oliveira, Ducati und dem Gresini-Team an.

Pit Beirer: An seinen Tagen ist Oliveira unschlagbar

"Ich buhle nach wie vor um die Gunst von Miguel. Er ist vierfacher Grand-Prix-Sieger und ein wichtiger Baustein für unser ganzes Projekt. Er ist aber auch sehr, sehr sensibel. Das wissen wir. Wir versuchen die ganze Zeit ihm eine Basis zu geben, die das Fahren einfacher macht."

"Wenn alles zusammenpasst und Miguel einen seiner guten Tage hat, dann ist er unschlagbar. Dann gelingt ihm alles. Dann sehen wir Schräglagen mit dem Bike und späte Bremspunkte, wie wir sie in den Daten zuvor noch nie gesehen haben. Da gehen plötzlich Türen auf, die wir nicht kennen."

Miguel Oliveira

Seit vergangenem Sommer waren Jubelbilder des Portugiesen selten

Foto: Motorsport Images

Aber Beirer muss auch einräumen, dass seit Oliveiras Handverletzung im August 2021 die positiven Ausreißer selten waren: "Gleichzeitig, wenn nicht alles passt, dann stehen wir auf der anderen Seite der Ergebnisliste. Das macht uns natürlich schon auch nachdenklich."

Sollte Oliveira als Option für Tech 3 also wegfallen, welche Alternativen gäbe es? Über eine Rückkehr von Pol Espargaro wird seit Wochen spekuliert. "Wir müssen warten, bis sich [Joan] Mir entscheidet, dass er Honda fährt", sagt Beirer über die Situation bei Honda.

"Die Namen, die bei uns gehandelt werden, wurden schon geschrieben. Aber sie reden nicht nur mit mir. Das ist bei weitem noch nicht in trockenen Tüchern. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir etwas Gutes anbieten können."

"Es ist erfrischend zu hören, wer aller kommen will. Man hört von dem einen oder dem anderen, dass er gehen und ein anderes Motorrad fahren möchte. Aber es gibt auch Fahrer, die zu uns wollen. Es ist auch gut, die andere Seite zu hören."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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