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Pit Beirer: Zarco war noch nicht reif genug für ein Werksteam

KTM-Rennchef Pit Beirer glaubt, Johann Zarco "im falschen Moment" bekommen zu haben, und erklärt, warum es für den Franzosen bei Tech 3 so viel besser lief

Nachdem Johann Zarco seinen Arbeitgeber KTM um eine vorzeitige Auflösung des Zweijahresvertrages für 2019/20 gebeten hatte, dauerte es nur noch zwei Rennwochenenden, bis der österreichische Hersteller seinen Fahrer für den Rest der MotoGP-Saison 2019 freistellte. Seit Aragon hat Mika Kallio Zarcos Platz eingenommen.

Bei der Trennung habe auch Zarcos Persönlichkeit eine wichtige Rolle gespielt, gab KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer zu. So sei der Franzose in der Box oft sehr negativ gewesen, habe sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt und am Ende nichts Positives mehr sehen können - zum Leidwesen der Stimmung im gesamten Team.

"Ich denke, dass wir auch Pech hatten, ihn im falschen Moment zu bekommen", erklärte Beirer jüngst bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Aragon und sprach damit Zarcos Trennung von seinem langjährigen Manager Laurent Fellon an. Dieser war aus Sicht von Beirer "ein Mann war, der ihn mental besser steuerte".

KTM-Entwicklungsarbeit für Zarco völlig neu

Er glaubt: "Zarco wollte erwachsen werden, sein Leben selbst organisieren und alle seine alten Verbindungen auflösen. Und ich denke, einige seiner alten Verbindungen waren hilfreich, um ihn auf einer geraden Linie zu halten. Am Ende des Tages muss er erwachsen werden und diese ganze Geschichte wird ihn stärker machen."

Den Herausforderungen eines Werksteams sei er - zumindest bei KTM - noch nicht gewachsen gewesen. "Du musst dein eigenes Motorrad bauen. Es gibt ein Basismotorrad und es gibt 100 Teile zur Auswahl. Wenn du dich zehnmal für das Falsche entscheidest, ist das Motorrad völlig anders als das deines Teamkollegen", so Beirer.

Pit Beirer

Bezüglich der Arbeit im Team und am Motorrad sieht Pit Beirer bei Zarco Defizite

Foto: LAT

"Und wenn du als Werksfahrer überleben willst, musst du sehr cool sein, wenn du dein Motorrad auswählst und es zu einem Vorteil für dich machst. Ich glaube, da hat er viel gelernt. Er musste viele Dinge testen und das war er nicht gewohnt. Er war vorher bei Herve (Poncharal, Tech 3; Anm. d. R.), er hatte ein fahrbereites Motorrad."

Zarco bekäme für Fremdeinsatz 2019 das Go

Auf der Yamaha M1 fuhr Zarco bei Tech 3 in den Jahren 2017/18 jeweils zweimal auf die Pole und dreimal aufs Podest. Die WM schloss er als Sechster ab. "Aber am Ende erreicht man so nur ein gewisses Level. Wenn du diese Meisterschaft gewinnen willst, musst du dein eigenes Motorrad mit einem Werksteam aufstellen", weiß Beirer.

Er ist sicher, "dass es ihm in Zukunft besser gehen wird". Wie diese Zukunft aber genau aussieht, ist noch unklar. Zarco spekuliert für 2020 auf eine Testfahrerrolle. Sollte er noch in diesem Jahr das Angebot bekommen, für einen anderes Team zu fahren - beispielsweise in einem Verletzungsfall - würde KTM dem nicht im Weg stehen.

"Wir haben darüber gesprochen. Er ist unter Vertrag bei uns und wir werden ihn bis zum letzten Tag der Saison bezahlen, aber wenn er ein Motorrad testen oder ein Motorrad fahren will, kann er diesen Sonntag gegen uns antreten, weil ich das Beste für ihn will", erklärt der KTM-Motorsportchef und sichert seine volle Unterstützung zu.

Leitner: KTM mit Fahrerproblem kein Einzelfall

"Wenn es die geringste Chance oder Öffnung gibt, muss er darauf aufspringen. Wir werden alle Papiere bereitstellen, die nötig sind, um diese Freigabe zu erhalten. Ich weiß nicht, wie es funktionieren wird, aber wir werden es schaffen, ganz sicher." Ähnlich äußert sich zu dem Thema auch Mike Leitner, Teammanager bei KTM.

Johann Zarco

Wohin geht Zarco 2020? Er will in der MotoGP bleiben, vielleicht als Testfahrer

Foto: LAT

Zwar müsse diese Möglichkeit im Einzelfall individuell besprochen werden, "aber wir werden seine Karriere nicht blockieren", versichert er. "Das ist klar, es ist nicht die Idee von KTM, etwas Schlechtes zu tun. Es hat einfach nicht geklappt. Aber wir hatten ein gutes Gespräch und ich respektiere ihn als Fahrer und Mensch. Alle tun das."

Die Gründe dafür, warum es nicht geklappt hat, seien vielfältig und KTM damit kein Einzelfall, wie Leitner betont: "Dass sich Menschen nicht mit einer bestimmten Marke verbinden können, gab es schon immer. Es ist eine Erfahrung, die wir jetzt mit Johann gemacht haben, aber andere Hersteller hatten bereits ähnliche Probleme."

Weitere Co-Autoren: Germán Garcia Casanova. Mit Bildmaterial von LAT.

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