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Platz zwei mit bitterem Beigeschmack: Iannone "hätte mehr erreichen können"

Andrea Iannone ist nach seinem verpassten Sieg in Australien enttäuscht: über die vergebene Chance und sein Aus bei Suzuki zu Saisonende

2. Andrea Iannone, Team Suzuki MotoGP

2. Andrea Iannone, Team Suzuki MotoGP

Gold and Goose / Motorsport Images

Andrea Iannone war in diesem und dem vergangenen Jahr noch nie so nahe an einem Sieg auf der Suzuki dran wie am Sonntag in Australien. Schon nach dem Qualifying wurde der Italiener, der seinen bislang einzigen Grand-Prix-Erfolg 2016 in Österreich feiern konnte, von seinen Konkurrenten als Favorit gehandelt. Am Ende sollte ihm sein Suzuki-Vorgänger Maverick Vinales die Show stehlen, dennoch ist der "Maniac" nicht unzufrieden mit Rang zwei. Ein bitterer Beigeschmack bleibt jedoch.

Von Startplatz sechs aus mischte Iannone von Rennbeginn an in der Spitzengruppe mit. Er war immer in den Top 5 zu finden und in Lauerstellung - bis Runde 13. Die engste Stelle des Kurses auf Phillip Island, die Rechtskurve (Turn 4), sollte ihm zweimal zum Verhängnis werden. Übermotiviert kam er mit Tempoüberschuss von der Ideallinie ab, was ihn in der Spitzengruppe bis auf Rang fünf zurückkatapultierte.

"Ich kam auf die Startaufstellung mit viel Selbstvertrauen, weil ich wusste, dass ich das Potenzial zum Rennsieg habe. Dann ist mir in Kurve 4 ein Fehler unterlaufen, ich kam von der Ideallinie ab. Ich konnte zwar Positionen aufholen, wusste aber in jenem Moment schon, dass das jetzt nicht gerade toll war. Als ich die Aufholjagd startete, haben die Reifen etwas mehr nachgelassen, als ich erwartet hatte. Daher habe ich mich dazu entschieden, in dieser Gruppe zu bleiben und die Reifen zu kontrollieren", schildert der Italiener nach dem Rennen.

Iannone verliert "wertvolle Zeit" durch Ducati-Duell

Er hielt sich auf Rang vier, bis er vier Runden vor Rennende einen Angriff startete. "In den letzten vier Runden habe ich zweihundert Prozent gegeben und voll gepusht. Ich konnte mich zwar verbessern, aber auch in der letzten Runde machte ich in Kurve 4 erneut einen Fehler." Die Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Alvaro Bautista saßen ihm dadurch wieder im Nacken.

Andrea Iannone, Team Suzuki MotoGP

Andrea Iannone, Team Suzuki MotoGP

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Mit seiner Suzuki schaffte er es nicht mehr, sein Ex-Team abzuschütteln. Die Desmosedicis präsentierten sich überraschend stark und hatten vor allem auf der Start-Ziel-Geraden einen Vorteil: "Die Ducatis waren sowohl dort wie auch beim Bremsen sehr stark, wir konnten daher von unserer Stärke in den Kurven nicht genug profitieren. Ich habe dafür bezahlt und habe Zeit hinter ihnen verloren."

Zwar reduzierte Iannone den Vorsprung von Vinales noch von vier auf eineinhalb Sekunden im Ziel, auf seinen ersten Suzuki-Sieg muss er dennoch weiter warten. "Am Ende konnte ich ein paar beeindruckende Rundenzeiten fahren und auf Vinales aufholen, es hat aber nicht gereicht. Ich habe riskiert, dass ich mir dabei den Hinterreifen zerstöre. In den letzten zwei Runden hatte ich durchdrehende Räder und bin gerutscht. Dennoch habe ich weiter gepusht."

Iannone glaubt: Meine Ergebnisse jetzt "doppelt so viel wert"

Dovizioso verwickelte ihn in der letzten Runde noch in einen Kampf um Rang zwei, wodurch er wieder Zeit auf die Spitze verlor. "Dovi kam näher heran, konnte mich aber nicht überholen. Das war ein toller Kampf mit den Ducatis und Vale." Dem kann Suzuki-Teammanager Davide Brivio nur zustimmen: "Das ist ein weiteres tolles Ergebnis für unser Team, ein weiteres Podium - das zweite in Folge und das dritte im vierten Rennen. Andrea hat einen tollen Kampf gezeigt. Aufgrund der Duelle war es für ihn schwierig, den Führenden einzuholen, dennoch war es ein gutes Rennen. Wir haben das siebte Podest in diesem Jahr holen können."

Podium: 1. Maverick Viñales, 2. Andrea Iannone, 3. Andrea Dovizioso

Podium: 1. Maverick Viñales, 2. Andrea Iannone, 3. Andrea Dovizioso

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Technikchef Ken Kawauchi bringt die Stimmung im Team auf den Punkt: "Es ist etwas bitter, dass wir den Sieg nicht einfahren konnten, denn wir dachten, der sei in Reichweite. Im Rennen haben wir unsere Stärken ausspielen können, aber haben auch gesehen, wo wir uns noch verbessern müssen. Wir werden weiterhin hart arbeiten, da wir so schnell wie möglich siegen wollen!" Den letzten Sieg holte ausgerechnet Australien-Triumphator Maverick Vinales für die Hamamatsu-Crew in Silverstone 2016.

Iannone ist davon überzeugt, dass die Ergebnisse in diesem Jahr noch besser ausfallen würden, hätte man sich bei Suzuki dazu entschieden, mit dem Italiener auch in Zukunft weiterzuarbeiten. "Wir sind gemeinsam gewachsen in diesem Jahr. Würde unsere Zusammenarbeit andauern, dann wären auch andere Rennen durch diese Welle des Enthusiasmus besser gelaufen. Jetzt bin ich aber raus. Meine Ergebnisse sind also doppelt so viel wert."

Iannone versteht Suzuki-Aus "nach wie vor nicht"

Der "Maniac" zeigt sich auch enttäuscht über das Ende seiner Suzuki-Zeit, denn er glaubt, sehr viel zum Leistungsanstieg der GSX-RR beigetragen zu haben. "Es tut mir weh, denn ich denke, dass ich nach einem sehr schwierigen Jahr 2017 wichtige Instruktionen gegeben habe und so das Bike verbessern konnte." Der Italiener ist überzeugt: "Ich denke, dass hauptsächlich ich diese großartige Entwicklungsarbeit gemeinsam mit den Ingenieuren gemacht habe."

Es gäbe immer noch Dinge zu verbessern an der Suzuki, nun liege das allerdings nicht mehr an ihm, die Richtung vorzugeben. Iannone konzentriert sich hingegen nur noch auf die zwei letzten anstehenden Rennwochenenden mit dem Team. Nachsatz: "Würden wir gemeinsam weitermachen in Zukunft, hätten wir mehr erreichen können."

Daher versteht der Grand-Prix-Gewinner auch immer noch nicht, warum Suzuki 2019 mit Joan Mir einen unerfahrenen Rookie an die Seite von Alex Rins setzt. "Ich weiß es nicht und werde es auch nie verstehen. 2017 war ein schwieriges Jahr für uns alle. Und dann haben sie sich eben entschieden."

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Iannone wirkte im Vorjahr unmotiviert, was zu Spannungen im Team führte. Schließlich schaffte man durch mehr Testarbeit mit dem Team in Europa und der richtigen Entwicklungsrichtung die Wende. "2018 lief völlig anders. Ich habe aufgezeigt, speziell wenn das Material, das ich gefordert hatte, gekommen ist. Dann sah man das sofort in den Ergebnissen."

Obwohl ein bitterer Beigeschmack bleibt, ist Iannone stolz auf seine Arbeit mit dem japanischen Team. "Ich bin glücklich, dass ich am Aufstieg von Suzui beteiligt war." In Zukunft wird wieder viel Aufbauarbeit auf ihn zukommen. Der Wechsel zu Aprilia motiviert den Italiener. Er wünscht sich im Vorfeld mehr Geduld von Medienvertretern und keine voreiligen Schlüsse.

"Ich beginne wieder bei Null. Das Wichtigste wird sein, dass die Journalisten mich nicht abschreiben, wenn ich mal 15. werde. Ich werde arbeiten, wie ich es schon im Vorjahr getan habe." Er bittet um Vertrauen, denn er habe an jenem Sonntag in Australien schließlich bewiesen, dass er es immer noch draufhabe. "Ich wusste, dass ich es nie verlernt habe. Den Beweis habe ich heute erbracht. Man muss schon sagen, heute hat man einen großartigen Iannone gesehen."

Mit zusätzlichen Informationen von Oriol Puigdemont

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