Raul Fernandez bricht MotoGP-Test ab: "300 km/h fühlten sich wie 600 km/h an"
Raul Fernandez beendete den letzten MotoGP-Testtag in Indonesien vorzeitig: Eine Gehirnerschütterung als Sturzfolge setzte den Tech-3-KTM-Piloten außer Gefecht
Raul Fernandez musste am letzten Tag der MotoGP-Testfahrten in Mandalika (Indonesien) vorzeitig einpacken, wodurch die Wintertests für den Tech-3-KTM-Rookie ein jähes Ende fanden. Fernandez zog sich bei einem heftigen Crash am Samstag eine Gehirnerschütterung zu, wie der junge Spanier andeutete.
"Gestern hatte ich einen großen Crash. Ich habe alles checken lassen und es war alles gut. Aber heute, als ich es auf dem Bike probiert habe, habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich hatte keine Wahrnehmung mehr für die Geschwindigkeit, bin gestürzt und habe nicht verstanden, warum. Ich konnte die Geschwindigkeit einfach nicht einschätzen", gab Fernandez zu.
Fernandez hatte nach seinem erneuten Sturz am Sonntag ein Einsehen und tat das einzig Vernünftige: Er ließ sich im Clinica Mobile untersuchen, wo ihm die MotoGP-Doktoren schließlich mit Nachdruck empfahlen, seine Testaktivitäten zu beenden.
Der Tech-3-KTM-Pilot, der bei seinem verhängnisvollen Sturz am Samstag "einen heftigen Schlag auf den Kopf" bekam, drückte seine Probleme am Sonntag wie folgt aus: "Es fühlte sich doppelt so schnell an. Wenn ich mit 300 unterwegs war, dann fühlte sich das an wie 600 km/h. Ich wusste einfach nicht, wo ich bremsen soll. Daher bin ich oft weit gegangen."
Raul Fernandez kann Speed nicht mehr einschätzen
"Ich bin [heute] nochmal gestürzt, weil ich später gebremst habe", gibt Fernandez darüber hinaus zu Protokoll. "Aber als das passiert ist, habe ich es nicht verstanden. Denn es hat sich so angefühlt, als würde ich an der gleichen Stelle bremsen. Das war seltsam."
Nun gilt es für den MotoGP-Rookie, die Sache in den kommenden Tagen ein wenig ruhiger angehen zu lassen, um danach "das Training wieder aufzunehmen". Drei Wochen haben Fernandez und sein in Mitleidenschaft gezogener Kopf Zeit bis zum Katar-GP. Den Test in Indonesien schloss der Tech-3-KTM-Pilot ohne eine Zeitenjagd am finalen Tag auf P22 ab.
Das Fazit seiner zehn bisherigen Testtage in Jerez, Sepang und Mandalika fällt positiv aus: "Der Lernprozess war natürlich gut. Wir haben in Jerez begonnen und uns Tag für Tag verbessert, das ist das Wichtigste. Jetzt fühle ich mich wohl auf dem Bike. Der Crash gestern war dumm, aber generell dürften wir nicht so viel darüber nachdenken. Denn das Gefühl auf dem Bike und mit dem Team ... Alle sind glücklich mit unserer Arbeit, ich auch."
In sein erstes Rennwochenende als MotoGP-Stammfahrer geht Fernandez ohne große Erwartungen. "Wir brauchen Rennen für Rennen neue Ziele, denn die Testfahrten sind nicht das richtige Leben", meint der junge Spanier. Einen klaren Kopf sollte er bei seiner Premiere auf dem Losail International Circuit jedenfalls wieder haben.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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