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Regeländerung nach Fall Ponsson: Ersatzfahrer müssen künftig bewilligt werden

Sollte ein Team einen Ersatzfahrer ohne MotoGP-Erfahrung vorschlagen, kann er künftig bestätigt oder abgelehnt werden. 107-Prozent-Regel bleibt bestehen.

Ponsson, looking of his shoulder

Ponsson, looking of his shoulder

Gold and Goose / Motorsport Images

Fallen MotoGP-Stammfahrer verletzt aus, ist es für die Teams schwierig, einen geeigneten Ersatzfahrer zu finden. Sollte es keinen Testfahrer geben, oder der Testfahrer ebenfalls verletzt sein – wie Mika Kallio bei KTM –, dann wird es fast unmöglich, einen Ersatz zu finden, der auch fähig ist, MotoGP zu fahren. KTM nominierte Loris Baz für Silverstone, der derzeit in der Superbike-WM fährt und MotoGP-Erfahrung hat. Avintia ersetzte den verletzten Tito Rabat mit Christophe Ponsson in Misano und mit Jordi Torres in Aragon.

Das sorgte für viele Diskussionen hinter den Kulissen. Ponsson und Torres waren noch nie zuvor ein MotoGP-Bike gefahren und mussten ihre ersten Erfahrungen an einem Rennwochenende sammeln. Torres hat in der Moto2 und in der Superbike-WM immerhin Rennen gewonnen, doch der Name Ponsson war den wenigsten geläufig. Der Franzose konnte sich für das Rennen qualifizieren, doch er war im Vergleich zu den Stammfahrern sehr langsam.

"Er tat mir sehr leid", blickt Aprilia-Fahrer Aleix Espargaro auf Misano zurück. "Ich begegnete ihm in FP1 auf der Strecke. Es war nicht sicher. Das ist die Wahrheit. Der Geschwindigkeitsunterschied in der Kurve war zu groß. In der ersten halben Stunde hatte er acht Sekunden Rückstand. Es war nicht seine Schuld, sondern das Problem war das Reglement. Es muss sichergestellt werden, dass niemals jemand zum ersten Mal ein MotoGP-Motorrad an einem Rennwochenende probieren darf."

Neu: Ersatzfahrer müssen von Selektionskomitee bestätigt werden

In der Sicherheitskommission wurde über das Thema diskutiert. Schließlich gab es am Aragon-Wochenende eine kurzfristige Regeländerung der Grand-Prix-Kommission. Seit Jahren müssen Stammfahrer vom Selektionskomitee bestätigt werden. Ersatzfahrer waren bisher von dieser Regelung ausgenommen. Ab sofort wird diese Regel modifiziert. Auch Ersatzfahrer müssen ab sofort das Okay vom Selektionskomitee erhalten.

Christophe Ponsson, Avintia Racing

Christophe Ponsson, Avintia Racing

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Somit können künftig nicht geeignete Fahrer, die von einem Team vorgeschlagen werden, abgelehnt werden. Cal Crutchlow nimmt diesbezüglich auch die Privatteams in die Pflicht: "Teams sollten nicht so dumm sein, einen Fahrer auf das Motorrad zu setzen, der für ein Wochenende bezahlt. Man kann jemanden mit Erfahrung nehmen oder jemanden von der Moto2. Unsere Motorräder sind schwierig zu fahren, das ist eine harte Klasse."

107-Prozent-Regel bleibt (vorerst)

Ebenfalls diskutiert wurde die Veränderung der 107-Prozent-Regel. Bleibt ein Fahrer über dieser Rundenzeit, hat er sich nicht für das Rennen qualifiziert. Das kommt in der Praxis aber sehr selten vor. Auch Ponsson hatte sich trotz aller Kritik regelkonform für den Grand Prix qualifiziert. Zum letzten Mal scheiterte im Jahr 2012 ein Fahrer an den 107 Prozent. Das war der Australier Kris McLaren, der damals den verletzten Yonny Hernandez auf Phillip Island ersetzt hat – zufälligerweise auch im Avintia-Team.

"Wir haben darüber gesprochen, ob man diese 107 Prozent etwas verringern sollte", sagt Weltmeister Marc Marquez. Man muss bei diesen 107 Prozent flexibel sein, denn was wäre, wenn es auf einer sehr langen Strecke regnet oder es seltsame Umstände gibt." Deswegen wurde kurzfristig nichts an der 107-Prozent-Regel verändert. "Dovi und ich sind der Meinung, dass es für diese Fahrer vorher einen Test geben sollte", hält Marquez fest. Einen Test vorab für "Quereinsteiger" hat die Grand-Prix-Kommission bisher nicht festgelegt.

Jodi Torres, Avintia Racing

Jodi Torres, Avintia Racing

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Für Ponsson war das MotoGP-Abenteuer nach einem Rennen schon wieder vorbei, obwohl er festhielt, dass er einen Vertrag über vier Rennen hatte. Allerdings wurde dem Avintia-Team von den Offiziellen nahegelegt, dass Ponsson nicht geeignet sei und sie sich für Aragon nach einem anderen Fahrer umsehen sollten. Ponsson rechnete in einer Aussendung mit dem MotoGP-Fahrerlager ab und sagte, dass auch Fahrer wie Crutchlow und Miller gegen ihn Stimmung gemacht haben. Schlussendlich wurde er aus der MotoGP gedrängt, meint Ponsson.

Crutchlow wiegelt aber ab, denn mehrere Fahrer sollen in Misano die Sicherheitsproblematik rund um den "langsamen" Ponsson angesprochen haben: "Jack Miller und ich wurden von ihm beschuldigt, dass wir dafür verantwortlich sind, dass er nicht fahren kann. Ich weiß aber nicht warum. Ich habe am Donnerstag (in Misano; Anm. d. Red.) wahrscheinlich als Erster gesagt, dass man ihm eine Chance geben sollte. Es ist gut, wenn verschiedene Jungs in die WM kommen, wenn es eine Möglichkeit gibt. Warum ich dann beschuldigt werde, verstehe ich zwar nicht, aber ich kann es akzeptieren."

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