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Rossi vs. Dovizioso: "Angst" beim entscheidenden Überholmanöver

Wie sich Valentino Rossi am 23. Jahrestag seines Debüts in der Motorrad-WM knapp gegen Andrea Dovizioso durchsetzte und Podest-Durststrecke beendete

Das zweite Rennen der MotoGP-Saison 2019, der Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo, sah im Rücken des überlegenen Siegers Marc Marquez (Honda) ein spannendes Duell um den zweiten Platz. Der als WM-Spitzenreiter angereiste Katar-Sieger Andrea Dovizioso (Ducati) duellierte sich mit Valentino Rossi (Yamaha), der auf den Tag genau vor 23 Jahren sein erstes Rennen in der Motorrad-Weltmeisterschaft bestritten hatte.

Während Marquez dem Feld direkt beim Start einteilte und nach den 25 Rennrunden schließlich mit knapp zehn Sekunden Vorsprung siegte, arbeitete sich der von P4 gestartete Rossi direkt in der ersten Runde an die zweite Stelle nach vorn. Dies gelang ihm, ndem er in der vorletzten Kurve (Kurve 13) innen an Dovizioso vorbeiging. In diesem Moment begann das Duell der beiden Italiener, das sich über die gesamte Renndistanz erstreckte.

Auf der langen Geraden hin zu Kurve 5 hatte Rossi mit seiner Yamaha regelmäßig keine Chance gegen den Topspeed der Ducati. Nachdem er sich im Bemühen, Dovizioso trotzdem hinter sich zu halten, einmal in eben dieser Kurve 5 verbremst hatte und dabei unter anderem hinter seinen Schützling Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) zurückgefallen war, kämpfte sich "The Doctor" wieder heran.

Rossi mit Überholmanöver in der letzten Runde

Eingangs der letzten Runde lag Dovizioso knapp vor Rossi. Der aber blieb auf der langen Geraden einigermaßen dran. Und in Kurve 7 - der engen Rechts, in der in Termas de Rio Hondo die Penalty-Spur angelegt wurde - setzte sich Rossi dann innen daneben. Das Manöver ging gut und er konnte "Dovi" anschließend bis zur Ziellinie hinter sich halten. Mit P2 fuhr Rossi an seinem persönlichen WM-Jubiläum erstmals seit zwölf Rennen wieder auf das Podium. Zuletzt war ihm dies in der Saison 2018 auf dem Sachsenring gelungen.

Valentino Rossi

Rossi nahm erstmals seit dem Deutschland-GP 2018 an einer Siegerehrung teil

Foto: LAT

"Es stimmt, es ist lange her, dass ich zuletzt auf das Podium gefahren bin. Bei den letzten beiden Rennen der Saison 2018 lag ich an erster und an zweiter Stelle, habe aber in beiden Fällen einen Fehler gemacht. Deshalb war es ein schwieriges Ende der Saison. Und aus diesem Grund ist das Ergebnis jetzt ganz wichtig für mich, aber auch für Yamaha", sagt Rossi.

Auf das Duell mit Dovizioso angesprochen, berichtet der Yamaha-Pilot: "Es war ein großartiger Kampf. Ich versuchte, vor ihm zu bleiben, aber weil es wärmer war als erwartet, ist mir das nicht gelungen. Als wir uns von unseren Verfolgern lösen konnten, war mir klar, dass ich im entscheidenden Moment ganz präzise bremsen muss. Wenn ich die Linie nur um einen Zentimeter verpasst hätte, wäre 'Dovi' wieder an mir vorbeigegangen. Alles ging gut. Ein Überholmanöver in der letzten Runde ist natürlich immer etwas Besonders. Ich bin happy."

P3 für Dovizioso: Lachendes und weinendes Auge

Andrea Dovizioso, Valentino Rossi

Trotz "Angst": Im Parc ferme freuen sich "Dovi" und Rossi über ihr Duell

Foto: LAT

Dovizioso zeigt sich mit P3 den Umständen entsprechend zufrieden. Ganz glücklich ist der Ducati-Pilot aber nicht. Das Manöver, mit dem ihm Rossi in der letzten Runde überholte, war laut "Dovi" an der Grenze: "Als er mich überholte, hatte ich echt Angst zu stürzen. Denn an dieser Stelle der Strecke gibt es null Grip. Deshalb hielt ich nicht dagegen. In der letzten Runde noch 16 Punkte zu verlieren, wäre keine gute Idee gewesen." Trotz der leichten Kritik an Rossis Manöver: Im Parc ferme lagen sich die beiden Italiener in den Armen.

Angesichts der Tatsache, dass er sich zu Beginn des Rennwochenendes einen Podestplatz vorgenommen hatte, hat Dovizioso sein Ziel doch erreicht - oder etwa nicht? "Das ist eine Sichtweise auf das Rennen und es ist diejenige, die wir haben müssen", sagt der Ducati-Pilot, um zum Negativen überzugehen: "Mit der Performance des Reifens bin ich aber nicht glücklich. Ich war im Rennen einfach nicht schnell genug und konnte keine Lücke gegenüber Valentino aufbauen. Ja, er hatte einen anderen Reifen drauf, aber ich weiß nicht, ob der so viel besser war."

Rossis abweichende Reifenwahl "hat geholfen"

Andrea Dovizioso, Valentino Rossi

Auf den Geraden hatte Rossi keine Chance gegen "Dovi", setzte sich aber doch durch

Foto: LAT

Damit spricht Dovizioso auf die Tatsache an, dass Rossi kurz vor dem Start noch den Hinterreifen wechseln ließ. In der Startaufstellung wurde der Soft-Reifen gegen einen Medium-Reifen getauscht. Die anderen Piloten, die das Rennen in den Top 7 beendeten, hatten am Hinterrad allesamt den Soft-Reifen drauf.

"Ehrlich gesagt war ich mir ziemlich sicher, dass ich den Medium fahren will, denn ich hatte in den Trainings ein gutes Gefühl damit", offenbart Rossi und erklärt: "Den Soft hatte ich nur kurz probiert, war damit auch ein bisschen schneller, aber insgesamt hatte ich mit dem Medium ein besseres Gefühl. Die absolut richtige Reifenwahl gibt es aber sowieso nicht. Was den Unterschied ausmacht, ist der Fahrer und das Motorrad. Ich glaube aber schon, dass mir der Medium in den letzten Runde eine Hilfe war."

23 Jahre in der Weltspitze und immer noch Spaß

Und was sagt Rossi dazu, dass er auf den Tag genau 23 Jahre nach seinem ersten Rennen in der Motorrad-WM - 125er-Klasse beim Grand Prix von Malaysia 1996 in Shah Alam - noch immer in der Weltspitze mitfährt? "Das macht mich schon stolz. Ehrlich gesagt hätte ich das 1996 nicht gedacht. Aber damals wusste ich sowieso nicht, was ich denke. Es war einfach eine andere Ära. Gab es nicht damals noch Schwarz/Weiß-Fernsehen?", lacht der 40-Jährige in Erinnerung an die Zeit, als er im Alter von 17 Jahren in die WM einstieg.

"Der Grund, weshalb ich immer noch mitfahre ist einfach, weil es mir nach wie vor Spaß macht", bemerkt Rossi und blickt zurück: "In der ersten Hälfte meiner Karriere habe ich viele Rennen und WM-Titel gewonnen. Dann wurde es irgendwann schwieriger, weil jüngere und stärkere Gegner kamen. An diesem Moment muss man sich dann entscheiden, ob man lieber zu Hause bleibt und sich an seinen Trophäen erfreut. Oder aber ob man lieber weiter kämpft und Spaß an der Sache hat. Ich denke, auf mich trifft der zweite Fall zu."

Zum Sieg reichte es in Termas de Rio Hondo aber weder für Rossi noch für Dovizioso. Dafür war Marc Marquez einfach zu stark. Das erkennt der Drittplatzierte Dovizioso offen an: "An manchen Tag ist Marc einfach unschlagbar. Leider ist das keine Neuigkeit und deshalb müssen wir das große Gesamtbild im Auge behalten." An der Spitze der MotoGP-Gesamtwertung 2019 wurde Dovizioso nach dem zweiten Saisonrennen von Marquez abgelöst. Rossi hat sich mit seinem ersten Podestplatz der Saison auf Rang drei nach vorn geschoben.

Mit Bildmaterial von LAT.

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