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Kolumne

Schock in Brünn: Ducati trauert um Pressesprecher Luca Semprini

In der Nacht zum Donnerstag verstirbt Ducati-Pressesprecher Luca Semprini - Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci sagen daraufhin alle Medientermine ab

Liebe Motorradfreunde,

noch vor dem Start des ersten Rennwochenendes der zweiten Saisonhälfte machte im Fahrerlager der MotoGP eine traurige Nachricht die Runde: Ducati-Pressesprecher Luca Semprini verstarb in der Nacht zum Donnerstag in seinem Hotelzimmer. Laut Aussagen von Ducati kam der Tod überraschend. Der 35-jährige Italiener wachte am Donnerstagmorgen nicht mehr auf.

Als mich mein spanischer Kollege Oriol Puigdemont am Donnerstagvormittag in Kenntnis setzte, reagierte ich geschockt. Ich kannte Luca aus der Superbike-WM. Es war im September 2016, als wir uns zum ersten Mal begegneten, um ein Interview mit Chaz Davies abzustimmen. Ich erinnere mich gut daran, wie am Lausitzring ein extrem sympathischer und freundlicher Mensch vor mir stand.

Nach dem Interview unterhielt ich mich mit Luca beim Abendessen über seine Zeit in den USA und die Arbeit im WSBK-Paddock. Ein rein berufliches Verhältnis gab es genau genommen nie. Wir hatten stets viele gemeinsame Gesprächsthemen, auch abseits des Rennsports.

Ich erinnere mich daran, wie wir vor knapp zwei Jahren Scherze über unsere Motorradunfälle machten. Im August 2017 flog ich bei einem Trackday ab und erschien mit Gehhilfen zum WSBK-Event auf dem Lausitzring. Luca musste einige Monate später das Saisonfinale in Katar absagen, weil er mit seiner Maschine gestürzt war. Wir witzelten via Whatsapp über unsere Ausrutscher.

 

Der Sport war für uns beide immer ein guter Ausgleich zum stressigen Tagesgeschäft. Ich erfuhr, dass das Boxen Lucas Leidenschaft war. Als er mitbekam, dass ich gelegentlich einen Marathon absolviere, um mich fit zu halten, schlug er vor, dass wir eine Runde um die Strecke laufen könnten.

Im Nachhinein bin ich traurig, dass wir das nie realisiert haben. Entweder kam ihm ein Termin in die Quere oder mir fehlte die Zeit für eine "heiße Runde". Ich erinnere mich gut an Brünn 2018, als er am Donnerstagabend mit Ducati-rotem Kopf im Media Center vor mir stand und vom brutalen Anstieg im finalen Sektor berichtete.

Erst vor wenigen Tagen schoss mir diese Erinnerung durch den Kopf, als ich im Rahmen eines Trackdays in Brünn eine Runde lief und diesen Anstieg meistern musste. Jetzt verstand ich gut, warum Luca zumindest aus Läufersicht kein allzu großer Fan von Brünn war. Er war überhaupt nicht traurig, dass der bergige Kurs kein Teil des WSBK-Kalenders 2019 war.

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci gewinnt in Mugello: Luca Semprini zählt zu den ersten Gratulanten

Foto: LAT

Doch Luca sollte ohnehin einen anderen Weg einschlagen. Zu Saisonbeginn bekam ich mit, dass er es geschafft hatte. Sein Traum, der Aufstieg ins Ducati-MotoGP-Team, war beschlossene Sache und ich reagierte ein bisschen traurig, ihn fortan nicht mehr im Fahrerlager der Superbike-WM zu sehen.

Ich werde nie vergessen, wie groß Lucas Jubel war, als Danilo Petrucci beim Heimrennen in Mugello seinen ersten MotoGP-Sieg feierte. Luca zählte zu den ersten Gratulanten und schrie sich die Kehle aus dem Leib, als Petrucci mit seinem Team feierte.

Mit diesen Erinnerungen geht das letzte Kapitel in einem viel zu kurzen Leben zu Ende. Und genau so werde ich Dich in Erinnerung behalten.

Luca, mach's gut mein Freund!

Sebastian Fränzschky

Die offizielle Stellungnahme von Ducati:

"Das Ducati-Team gibt mit großer Trauer den unerwarteten Tod von MotoGP-Pressesprecher Luca Semprini bekannt. Luca, 35 Jahre alt, reiste am Mittwoch zusammen mit dem Team für das bevorstehende MotoGP-Rennwochenende in Tschechien an und verstarb in der Nacht in seinem Hotelzimmer in Brünn. Wir möchten Lucas Familie, seinen Verwandten, seinen Freunden und seinen Kollegen unser aufrichtiges Beileid bekunden."

Mit Bildmaterial von Ducati.

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