Suzuki-Duo von Honda-Stärke überrascht: "Alle Fahrer sind superschnell"
Joan Mir und Alex Rins beenden den MotoGP-Freitag in Aragon 2 auf den Plätzen fünf und sieben - Vor allem das Tempo der Hondas überrascht die Suzuki-Fahrer
Nach dem Doppelpodium in Aragon 1 geht Suzuki gestärkt in das zweite MotoGP-Wochenende auf derselben Strecke, ist sich aber bewusst, dass es ihnen die Konkurrenz im Vergleich zur Vorwoche keineswegs leichter machen wird. Am Freitag präsentierte sich vor allem Honda stark: Takaaki Nakagami stellte die Bestzeit auf.
"Sicherlich wird es diesmal ausgeglichener sein, denn alle haben viele Runden auf dieser Strecke gedreht und viele Informationen gesammelt", weiß Joan Mir, der den Trainingsfreitag auf Platz fünf abschloss - direkt hinter WM-Rivale Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha). Doch Sorgenfalten bescheren ihm andere.
Der Suzuki-Pilot gesteht: "Ich bin wirklich überrascht von den Hondas. Sie sind wirklich, wirklich schnell. Sie haben also etwas gefunden, weil alle Fahrer - sogar der Testfahrer (Stefan Bradl; Anm. d. R.) - superschnell sind. Es wird also interessant sein, zu sehen, wie sich diese Maschinen im Rennen schlagen werden."
Soft oder Medium: Suzuki grübelt über Reifen
"Ich denke, im Moment ist Nakagami wahrscheinlich derjenige, der die bessere Pace hat", fährt der Spanier fort. "Auf dem Papier liegen wir zurück, aber wir haben auch mit dem Reifen trainiert, den ich normalerweise nicht mag - mit dem Medium. Mal sehen, ob ich mich mit dem weichen Reifen, dem Rennreifen, etwas besser fühle."
Mit der Kombination soft-soft fuhr Mir am vergangenen Jahr einen dritten Platz ein, während Teamkollege Alex Rins darauf den ersten Suzuki-Saisonsieg feierte. Allerdings hatte Mir in den letzten Rennrunden mit Verschleißerscheinungen zu kämpfen, die er so nicht kommen sah und die ihn Platz zwei kosteten.
"Wir müssen verstehen, was in den letzten Rennrunden mit dem Vorderreifen passiert ist. Vor allem auf der linken Flanke habe ich gelitten", erinnert sich Mir. "Das ist der Bereich, in dem wir uns verbessern können." Bei wärmeren Temperaturen sei der Medium-Reifen eine Alternative, die es in Erwägung zu ziehen gilt.
Topspeed-Nachteil beunruhigt Mir (noch) nicht
Alex Marquez (Honda) hat bewiesen, dass man es damit aufs Podest schaffen und um den Sieg kämpfen kann. Er luchste Mir vor einer Woche noch Platz zwei ab. Rückblickend staunt der Suzuki-Pilot: "Normalerweise kennen wir die Honda als sehr aggressives Bike. Diesmal sah ich sehr saubere Linien, wie bei den Bikes mit Reihenmotor."
Deren Topspeed-Nachteil wurde auch am Freitag wieder deutlich. So war Mir auf der Zielgeraden über 10 km/h langsamer als die schnellste Ducati. Das beunruhige ihn aber nicht: "Ich denke, das Paket, das wir im Moment haben, ist ziemlich gut, um die Leistung mache ich mir überhaupt keine Sorgen", wiegelt der Spanier ab.
"Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass wir mit gebrauchten Motoren unterwegs sind. Das ist etwas, das man sehen und spüren kann. Ich fühle mich trotzdem großartig mit dem Motorrad, nur das Problem mit dem Vorderreifen müssen wir in den Griff bekommen. Das hat uns im letzten Rennen den Kampf um den Sieg gekostet."
Rins lobt Honda: "Agiles Motorrad, viel Traktion"
Diesen sicherte sich damals sein Teamkollege Rins. Am Freitag rangierte er im Gesamtklassement an siebter Stelle unmittelbar hinter Marquez. "Honda hat sich verändert. Zu Beginn des Jahres war es für sie schwierig, die Linie in den Kurven zu halten, aber jetzt haben sie ein sehr agiles Motorrad und viel Traktion", stellt Rins fest.
Alex Rins rechnet für Aragon 2 mit einem engeren Kräfteverhältnis als zuletzt Foto: Motorsport Images
Für morgen hofft er vor allem auf ein besseres Qualifying-Ergebnis: "Unser Hauptziel ist es, eine bessere Startposition einzufahren." Vergangene Woche startete er von Platz zehn, was ihn nicht daran hinderte, zu gewinnen. Doch diesmal rechnet Rins mit mehr Gegenwehr - auch von Yamaha: "Sie werden vorn dabei sein."
Weitere Co-Autoren: Oriol Puigdemont. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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