Suzukis Zukunft ohne Rennsport: Droht der Marke die Bedeutungslosigkeit?
Keine MotoGP, keine Superbike-WM und auch keine Langstrecken-WM: Suzuki zieht sich 2023 aus dem Rennsport zurück und wird wohl nie wieder zurückkehren
Suzuki setzte die Motorrad-Rennsportwelt unter Schock, als Anfang Mai durchsickerte, dass das MotoGP-Projekt am Saisonende begraben wird. Obwohl der japanische Hersteller einen neuen langjährigen Vertrag mit MotoGP-Rechteinhaber Dorna vereinbart hatte und kurz vor den Vertragsverlängerungen mit Joan Mir und Alex Rins stand, entschloss man sich sehr spontan zum Rückzug aus der Königsklasse.
Wenig später folgte die Bestätigung, dass auch das Projekt in der Langstrecken-WM beendet wird. In der Superbike-WM war Suzuki ohnehin nach WSBK-Saison 2015 nicht mehr aktiv.
Die Entwicklung des Serien-Superbikes, der GSX-R1000, steht seit Jahren still. In vielen wichtigen Märkten - auch in Deutschland - wird das einstige Kult-Superbike ab 2023 nicht mehr angeboten, weil es die jüngsten Abgasnormen nicht erreicht.
Suzuki GSX-R1000: Das einstige Kult-Superbike wird nicht mehr angeboten Foto: Suzuki
Wird Suzuki jemals wieder Motorrad-Rennsport betreiben?
Wir sprechen exklusiv mit Ex-Suzuki-Teammanager Paul Denning über Suzukis Entscheidung, in der Zukunft vorerst keinen Rennsport auf zwei Rädern mehr zu betreiben. Denning leitete vor dem Suzuki-Rückzug Ende der MotoGP-Saison 2011 das Team und ist mittlerweile für das WSBK-Projekt von Yamaha verantwortlich.
MotoGP 2011: Paul Denning und Alvaro Bautista werden am Saisonende arbeitslos Foto: Suzuki
WSBK 2015: Suzuki verschwindet am Saisonende von der Bildfläche Foto: Crescent
Unüberlegte Entscheidung des Suzuki-Managements?
"Auch ich war sehr enttäuscht", bemerkt Denning. "Ich habe diese Situation bei Suzuki bereits erlebt, genau wie Sahara-san und die anderen Mitarbeiter, die das jetzt zum zweiten Mal durchleben. Sie hatten gerade erst einen neuen Fünfjahres-Vertrag mit der Dorna unterzeichnet und waren wirklich kurz davor, die Verträge der Fahrer zu verlängern."
Ein großer Teil des Weltmeister-Teams von 2020 muss sich neu orientieren Foto: Motorsport Images
"Ich bin nach wie vor ein Fan von Suzuki, in unserem Shop verkaufen wir Suzukis. Und das seit 1963. Es ist aber einfach nur enttäuschend", bedauert der Ex-MotoGP-Teammanager des japanischen Herstellers.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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