Telemetrie: MotoGP plant Verbesserung der Kommunikation Fahrer-Box
Dank einer Erweiterung des bestehenden Systems der Rennleitung könnten die MotoGP-Piloten künftig auch Informationen ihrer Box erhalten.
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
Das System der Rennleitung liefert den MotoGP-Piloten derzeit nur vier Informationen auf das Cockpitdisplay: Frühstart, Schwarze Flagge, Rote Flagge oder technisches Problem am Motorrad. MotoGP-Vermarkter Dorna möchte das System nun erweitern, sodass die Piloten auch Informationen ihrer Box erhalten können.
"Wir sprechen mit unseren Ingenieuren, um herauszufinden, ob das System der Rennleitung auch von den Teams genutzt werden könnte", wird Dorna-Geschäftsführer Javier Alonso von der spanischen Tageszeitung El Periodico zitiert.
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Ein Boxenfunk, wie er beispielsweise in der Formel 1 eingesetzt wird, kommt für die MotoGP-WM nicht in Frage. Grund: Die Teams möchten vermeiden, dass ihre Piloten angesprochen werden, während sie sich in Schräglage oder im Zweikampf befinden. Seitens der Piloten wurden ganz ähnliche Bedenken geäußert.
"Boxenfunk ergibt keinen Sinn", bestätigt Alonso, um in Anspielung auf die angedachte Erweiterung des Systems der Rennleitung hinzufügen: "Wenn wir dieses System implementieren können, dann haben die Fahrer zum gewünschten Zeitpunkt besseren Zugang zu Informationen."
Mehr als 20 Informationen auf dem Display?
Die Idee sieht vor, das System von gegenwärtig vier Meldungen auf über 20 zu erweitern. So könnten Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Marc Marquez und Co. mittels Telemetrie künftig Abstände nach vorn und hinten, Rundenzeiten und andere Details auf dem Display ihrer Bikes ablesen. Die Informationen wären dabei deutlich detaillierter als es gegenwärtig auf den klassischen Boxentafeln an der Boxenmauer der Fall ist.
So hätte beispielsweise Rossi beim turbulenten Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring eine Nachricht "93 / S / 1:28.525" aufs Display geschickt werden können. Damit hätte der Yamaha-Pilot gewusst, dass Marc Marquez (Startnummer 93) mit Slick-Reifen (S) eine Rundenzeit von 1:28.525 Minuten gefahren hat und damit deutlich schneller unterwegs war als auf Regenreifen. Da es dieses System aber auf dem Sachsenring bekanntlich nicht gab, verpasste Rossi den optimalen Zeitpunkt zum Boxenstopp und fiel entscheidend zurück.
Die Dorna ist zuversichtlich, dass eine Erweiterung des Systems der Rennleitung zügig umgesetzt werden könnte, weil man sich bereits bestehender Technologie bedient. So wird derzeit davon ausgegangen, dass das erweiterte System bereits bei den drei Übersee-Rennen im Oktober (Motegi, Phillip Island und Sepang) getestet werden könnte.
Mit Informationen von Jamie Klein & Oriol Puigdemont
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