Überraschender Transfer: Honda verpflichtet Ex-Suzuki-Technikdirektor
Honda greift zu ungewohnten Mitteln und verpflichtet einen externen Ingenieur, der jahrelang für Suzukis MotoGP-Projekt verantwortlich war
Honda reagiert mit einer umfassenden Umstrukturierung auf die anhaltende Erfolglosigkeit in der MotoGP. Technikdirektor Takeo Yokoyama wird in der MotoGP-Saison 2023 nicht mehr bei den Rennen sein und kehrt nach sechs Jahren nach Tokyo zurück. Seine Rolle soll Ken Kawauchi übernehmen, der von Suzuki kommt.
Die Verpflichtung von Ken Kawauchi gleicht einer kleinen Sensation, denn es ist unüblich, dass sich Honda extern nach Verstärkung umschaut. Kawauchi war jahrelang für Suzuki tätig und begleitete das MotoGP-Projekt seit der werksseitigen Rückkehr in der Saison 2015.
Zusammen mit Suzuki feierte Kawauchi einige Erfolge. Der Höhepunkt war zweifellos der WM-Titel von Joan Mir in der MotoGP-Saison 2020. Es wird nicht erwartet, dass HRC die Verpflichtung bestätigt. Voraussichtlich wird man Kawauchi aber bereits beim Test in Sepang als neuen HRC-Technikdirektor in seinen neuen Farben in der Box des Honda-Werksteams sehen.
Die Verpflichtung von Ex-Suzuki-Technikdirektor Ken Kawauchi ist nicht die einzige Änderung, die Honda für die MotoGP-Saison 2023 vorgenommen hat. Vor Weihnachten wurden Crewchief-Wechsel innerhalb von Honda bestätigt.
Ken Kawauchi bleibt der MotoGP auch nach dem Suzuki-Rücktritt erhalten Foto: GP-Fever.de
Vor knapp einem halben Jahr sprach Ex-Champion Marc Marquez in Österreich über das Tief von Honda. Laut dem Spanier sind die ausbleibenden Erfolge nicht auf das Motorrad sondern auf die Prozesse zurückzuführen.
Marc Marquez wünscht sich, dass bestimmte Prozesse beschleunigt werden Foto: Motorsport Images
Aus technischer Sicht gibt es für 2023 bereits eine Änderung. Nach sechs Jahren mit SC-Project wechselt HRC zu Auspuffanlagen von Akrapovic mehr Infos. In Zusammenarbeit mit den slowenischen Auspuffspezialisten soll mehr Leistung und Fahrbarkeit erzeugt werden.
Die MotoGP-Saison 2022 war für Honda der Tiefpunkt der zurückliegenden Jahre. Als einziger der sechs beteiligten Hersteller konnte Honda kein Rennen gewinnen. In der Herstellerwertung landete der größte Motorradhersteller der Welt auf dem letzten Platz. Keiner der vier Honda-Piloten schaffte den Sprung in die Top 12 der Fahrerwertung.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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