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Ultimatum an Austin: Neuer Asphalt oder kein MotoGP-Rennen 2022

Der Circuit of The Americas will den ersten Sektor bis Kurve 10 neu asphaltieren - Passiert das nicht, dann wird es im April 2022 dort kein MotoGP-Rennen geben

Ein großes Thema im Laufe des US-Rennwochenendes auf dem Circuit of The Americas in Texas waren die vielen Bodenwellen. Der Großteil der MotoGP-Fahrer beschwerte sich, dass die Situation sehr schlimm und es nicht sicher war. Das Rennen fand trotzdem statt.

Hinter den Kulissen wurde eifrig diskutiert. Nach dem Trainingstag am Freitag waren einige Fahrer sogar für eine Absage des Rennens. Andere schlugen eine Verkürzung der Renndistanz vor. Freitagabend wurde in der Sicherheitskommission über alle Themen gesprochen.

"Abgesehen von ein oder zwei Fahrern war der Rest nicht glücklich", berichtet Aleix Espargaro. "Es wurde gesagt, dass diese Strecke nicht sicher ist und es nicht akzeptabel ist, dass wir hier fahren. 95 Prozent der Fahrer entsprachen dieser Linie."

Einigung auf Kompromiss

Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss. Es wurde gefahren. Aber die Streckenbetreiber müssen für das nächste Jahr etwas unternehmen. "Die Dorna war in einer sehr guten Situation", schildert Joan Mir die Sicherheitskommission. "Sie haben die Situation perfekt verstanden."

Die Streckenbetreiber haben zugesichert, dass der Abschnitt von Kurve 2 bis Kurve 10 für nächstes Jahr neu asphaltiert wird. "Wir haben mehr verlangt, aber sie haben uns gefragt, was das Minimum wäre, damit wir im nächsten Jahr nach Austin kommen", sagt Aleix Espargaro.

Austin

Zum achten Mal wurde auf dem Circuit of The Americas gefahren

Foto: Motorsport Images

"In Kurve 2 und in Kurve 10 gibt es heftige Bodenwellen, aber auch Kurve 6 ist sehr schlecht. Sie haben uns versprochen, dass wenn sie diese Arbeit nicht erledigen, wir nächstes Jahr nicht nach Austin kommen."

Der provisorische Termin für das Austin-Rennen ist vom 8. bis 10. April 2022. Tickets werden bereits verkauft. In diesem Jahr gastiert noch die Formel 1 am 24. Oktober auf dieser Strecke. Anschließend muss mit der Arbeit am Asphalt begonnen werden.

Dass MotoGP-Promoter Dorna diese Drohungen ernst meint, musste Brünn erleben. Nach dem Rennen im Sommer 2020 wurde klargestellt, dass die tschechische Rennstrecke komplett neu asphaltiert werden muss. Da das nicht geschah, verlor Brünn den Platz im Kalender.

Silverstone als Vorbild für den Circuit of The Americas?

Der Circuit of The Americas ist prinzipiell eine topmoderne Anlage, die im Herbst 2012 eröffnet wurde. Seit 2013 gastiert die Motorrad-WM dort. Bodenwellen sind seit jeher ein Thema bei der Formel 1 und der MotoGP.

Immer wieder wurden Teile der Strecke neu asphaltiert. Für 2020 wurden Kurve 1, Kurve 9, die Gegengerade und Abschnitte im letzten Sektor neu gemacht. Auf der Gegengeraden hat das etwas gebracht, der Rest der Strecke war aber nun in einem schlechten Zustand.

Cal Crutchlow

Silverstone hat die Probleme mit dem Asphalt in den Griff bekommen

Foto: Motorsport Images

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder der weiche Untergrund, auf dem die Strecke gebaut wurde, als Ursache für die Bildung der Bodenwellen genannt. 2015 kam es außerdem zu einer Überschwemmung. Einige Rohre brachen und pumpten zusätzlich Wasser in den Boden.

Die prinzipielle Kritik lautet, dass beim Bau der Strecke der Unterbau nicht angemessen errichtet wurde, weshalb sich das Gelände und die Strecke absenken kann. Dass man dieses Problem lösen kann, hat in jüngerer Vergangenheit Silverstone gezeigt.

Für 2018 wurde die britische Traditionsstrecke neu asphaltiert. Wegen unzureichender Drainage musste das MotoGP-Rennen bei starken Regenfällen abgesagt werden. Dieser Asphalt war außerdem extrem wellig. Die Firma Aggregate Industries war dafür verantwortlich.

Für 2019 musste die Strecke erneut komplett neu asphaltiert werden. Dromo Circuit Design war dafür zuständig. Bei diesem neuen Asphalt passt nicht nur die Drainage, sondern es bilden sich auch keine Bodenwellen. Das könnte ein Beispiel für Austin sein.

"Ich kann die Situation dort nicht kommentieren, aber man muss sich daran erinnern, dass Silverstone immer sehr wellig war. Man hat gedacht, das liegt an der tonhaltigen Erde unter der Strecke", sagt Dromo-Chef Jarno Zaffelli gegenüber 'Autosport'.

Moto2 Start in Austin

Ein Grand Prix in den USA ist für die Motorrad-WM sehr wichtig

Foto: Motorsport Images

"Wir haben bewiesen, dass das falsch ist. Es war ein falsches Konzept. Als wir über die Betonplatten von 1942 asphaltiert haben, hatten wir einen sehr guten Bauunternehmer. Wir haben die Konstruktion richtig hinbekommen. Jetzt ist die Strecke nicht mehr wellig."

Dromo arbeitet an vielen Großprojekten. Zum Beispiel war man für die Umgestaltung der Zandvoort-Strecke mit den neuen Steilkurven verantwortlich. Auch die Umbauten in Abu Dhabi werden von Dromo gemacht.

Zaffelli ist überzeugt, dass eine Spezialfirma wie Dromo mit einem guten lokalen Unternehmen zusammenarbeiten muss, denn die lokalen Firmen wissen am besten, wie ein neuer Asphalt für den jeweiligen Untergrund aufgebaut werden muss.

"Das ist genau das, was wir in Silverstone gemacht haben. Das ist der Beweis", so Zaffelli. "Alle sechs Monate machen wir einen vollständigen Scan der Strecke - nichts bewegt sich. Sollte sich der Asphalt um Millimeter bewegen, versuchen wir das mit den Leuten in Silverstone sofort zu verstehen. In Austin betragen die Bodenwellen aber nicht Millimeter, sondern Zentimeter."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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