Valencia-Test: Motor- und Dämpferentwicklung bei Honda im Fokus
Marc Marquez testet in Valencia Motorspezifikationen von Honda. Außerdem probieren Marquez und Testfahrer Stefan Bradl neue Entwicklungen bei den Öhlins-Dämpfern aus.
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
MotoGP-Weltmeister Marc Marquez hat beim Wintertest in Valencia drei unterschiedliche Motorräder in der Honda-Box stehen. Einmal sein Rennbike von 2018, einmal eine Evolution, die er bereits vor der Übersee-Tour in Aragon getestet hat, sowie eine neue Entwicklung. Unterstützt wurde der Spanier bei den Entwicklungstests von HRC-Testfahrer Stefan Bradl, der am Dienstag noch im LCR-Team die Arbeit für die Ingenieure ausführte.
Die beiden neuen Motorräder für Marquez haben etwas unterschiedliche Motorspezifikationen. "Dazu gibt es auch ein paar Dinge beim Chassis", sagt der Spanier über seine schwarze RC213V. "Wir müssen aber noch viel arbeiten, denn es ist ein anderes Motorrad. Wir wissen noch nicht, wie die beste Balance dieses Bikes ist. Seit ich mit dem neuen Motorrad gefahren bin, fühlte ich mich etwas besser. Wenn dieser Startpunkt korrekt ist, dann ist das gut. Nun müssen wir uns Schritt für Schritt verbessern."
Neuer Dämpfer von Öhlins
Die neueste Version will er erst am Mittwoch ausprobieren. Außerdem gab es am Dienstag einen neuen Dämpfer bei der Gabelbrücke. "Es sind mehrere verschiedene Dinge", meint Marquez diesbezüglich. "Das erste Gefühl auf der Strecke war gleich, aber etwas besser als bisher. Das ist wichtig. Ich kann aber nicht sagen, ob es am Dämpfer oder an einer anderen Sache liegt."
Bike von Marc Marquez, Repsol Honda Team
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HRC-Testfahrer Bradl arbeitete mit dem 2018er-Bike und experimentierte ebenfalls mit einem neuen Dämpfer und dem Set-up, um Daten zu sammeln. "Es ist von Öhlins etwas Neues gekommen, das andere Hersteller schon länger verwenden", hält der Deutsche fest. "Honda hat etwas länger gebraucht, das zu nutzten. Jetzt probieren wir das alles aus." Dieser neue Dämpfer ist keine Entwicklung von Honda, sondern von Öhlins.
Frontpartie soll weniger kritisch werden
Honda konzentriert sich darauf, die Frontpartie weniger kritisch zu machen, denn die meisten Stürze passierten in diesem Jahr, weil das Vorderrad einklappte. Außerdem waren die Honda-Fahrer auf vielen Strecken gezwungen, den härtesten Vorderreifen zu verwenden und klagten trotzdem oft darüber, dass der härteste Reifen für sie zu weich ist. Ducati verwendete im Gegensatz dazu häufig den weichsten Vorderreifen.
Stefan Bradl, LCR Honda
Foto: Miquel Liso
Nun arbeitet Honda daran, dass man in Zukunft auch vorne weichere Mischungen verwenden kann. "Wir arbeiten an der Motorspezifikation, aber wir versuchen auch die Front des Motorrades zu verstehen", sagt Marquez zu diesem Thema. "Wir müssen immer den harten Vorderreifen verwenden und versuchen, diesen Stil zu ändern. Das wird schwierig. Es ist ein kritisches Motorrad, aber wir gewinnen damit. Wir müssen das Schritt für Schritt verändern, dürfen aber nicht unseren Weg verlieren."
Was hält Marquez von Lorenzos Honda-Debüt?
Aufgrund seiner Schulterprobleme geht Marquez bei diesen ersten Wintertestfahrten im November nicht ans Limit. "Bei kurzen Versuchen ist das kein Problem, aber ich bin ein Fahrer, der ständig auf der Strecke sein will. Man hat heute gesehen, dass ich wegen der Schulter weniger gefahren bin. Meine Priorität ist meine körperliche Verfassung, erst dann probieren wir neue Dinge." Am Dienstag fuhr Marquez insgesamt 25 Runden und klassierte sich an der zweiten Stelle.
Sein neuer Teamkollege Jorge Lorenzo kam auf 30 Runden und belegte Platz 18. Der Spanier darf sich entgegen vorheriger Ankündigungen bis Jahresende nicht gegenüber Journalisten über die Honda äußern. Was hält Marquez vom ersten Tag seines neuen Teamkollegen? "Es war kein normaler Tag, denn alle sind heute nicht viele Runden gefahren. Normalerweise ist eine Honda beim ersten Mal schwierig. Auf der anderen Seite war Morbidelli mit der Yamaha sofort schnell. Das war beeindruckend, denn er war in den ersten Runden schneller als das Yamaha-Werksteam."
Jorge Lorenzo, Repsol Honda Team
Foto: Gold and Goose / LAT Images
Bradl wird am Dienstag nicht mehr auf der Strecke sein. Stattdessen wird er in der Honda-Box als Beobachter weilen und gegebenenfalls die Ingenieure mit Informationen und Eindrücken unterstützen.
Mit zusätzlichen Informationen von Oriol Puigdemont.
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