Valentino Rossi verrät: Die Hintergründe zum Crew-Chief-Wechsel
In der MotoGP-Saison 2020 übernimmt David Munoz die Funktion von Silvano Galbusera - Valentino Rossi erläutert die Hintergründe zum Tausch des Crew-Chiefs
Für seine 21. und womöglich letzte MotoGP-Saison vollzieht Valentino Rossi einen Wechsel des Crew-Chiefs. Von seinem Debüt in der Königsklasse im Jahr 2000 bis Ende 2013 arbeitete Rossi mit Jeremy Burgess zusammen. Von 2014 bis Ende 2019 ist Silvano Galbusera der Cheftechniker in der Box der #46. In der Saison 2020 wird der Spanier David Munoz diese Funktion übernehmen.
"Es gab mehrere Gründe", sagt Rossi über den Wechsel. "Wir haben mit Silvano und Yamaha gesprochen und meinten, dass wir etwas stillstehen. Wir wollen versuchen wieder stärker zu sein und haben nachgedacht. Silvano will weiterarbeiten, aber er wäre glücklich, wenn er etwas mehr Zeit daheim verbringen könnte und weniger um die Welt reisen muss."
Galbusera wird im nächsten Jahr für das Testteam verantwortlich sein, womöglich mit Testfahrer Johann Zarco. "Yamaha will das Testteam stärker aufstellen, zusätzliche Testtage absolvieren und vielleicht Wildcards fahren. Deswegen ist es gut, dass es einen erfahrenen Techniker wie Silvano gibt", sagt Rossi. Die Entscheidung fiel demnach nicht schwer. "Also sagen wir so, die Dinge haben sich von alleine entwickelt."
"Ich bin zufrieden, weil auch Silvano glücklich ist und er eine neue Herausforderung hat. Ich fahre schon so lange MotoGP und habe immer über viele Jahre mit dem gleichen Cheftechniker gearbeitet. Eine Veränderung ist eine gute Motivation für mich. David ist ein junger Mann mit neuen Ideen, auch wenn er keine MotoGP-Erfahrung hat."
Mangelnde MotoGP-Erfahrung bei Munoz kein großer Nachteil
Als Crew-Chief von Rossis Moto2-Team hat Munoz in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. 2018 wurde er mit Francesco Bagnaia Weltmeister. Wie Munoz Bagnaia gemanagt hat, hat Rossi nachhaltig beeindruckt. Deshalb hat er sich für den Spanier, der Anfang 40 ist, entschieden. Für sein eigenes VR46-Team ist das natürlich ein Verlust. Wie Munoz Rossi weiterhelfen kann, bleibt abzuwarten.
Seit 2014 fungierte Silvano Galbusera als Crew-Chief in der #46-Box
"Vielleicht wird es etwas Zeit brauchen", sagt Rossi. "Aber es stimmt auch, dass heute in der MotoGP der Cheftechniker nicht mehr alleine ist so wie vor zehn Jahren. Es gibt drei bis vier Ingenieure, die bei der Elektronik und der Abstimmung des Motorrads helfen. Wir werden sehen, wie sich das alles entwickeln wird. Es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr konkurrenzfähiger werden."
Wichtig ist für Rossi persönlich, dass er diese Änderung versucht, um frischen Wind in seine Mannschaft zu bringen. "Ich finde immer, es ist besser, wenn man etwas probiert. Selbst wenn man Fehler macht, haben wir es zumindest probiert und müssen nichts bereuen." Ob Rossi seinen Vertrag über 2020 hinaus verlängern wird, lässt er noch offen. Seine Form in den ersten Rennen der nächsten Saison werden entscheiden.
Die Trennung von Galbusera ist für Rossi nicht mit der Trennung von Burgess im Herbst 2013 zu vergleichen. "Mit Jeremy war es schwieriger, weil wir so lange zusammen gewesen sind. Auf mich wirkte es, dass er nicht mehr die Motivation hatte und etwas müde war. Mit Silvano ist das anders. Trotzdem ist es immer schwierig, denn neben der professionellen Arbeit baut sich mit den Jahren auch ein persönliches Verhältnis auf. Er nimmt es gelassen und ich weiß, dass er sich für uns freuen wird, auch wenn er im Testteam arbeitet."
Mit Bildmaterial von LAT.
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