Valentino Rossi wird nicht die 2019er-Yamaha probieren: Die Hintergründe
Mit dem ältesten Yamaha-Modell wurde Franco Morbidelli MotoGP-Vizeweltmeister - Warum Valentino Rossi dieses Motorrad dennoch nicht testen will
Franco Morbidelli hat im Vorjahr mit der 2019er-Yamaha drei Rennen gewonnen und sich zum Vizeweltmeister gekürt. Die 2020er-Version konnte vier Rennen gewinnen, doch mangelnde Konstanz bereitete Fabio Quartararo, Maverick Vinales und Valentino Rossi Kopfzerbrechen.
Rein theoretisch könnte Rossi bei den anstehenden Vorbereitungstests in Katar auch das Motorrad von seinem neuen Teamkollegen Franco Morbidelli ausprobieren, um einen direkten Vergleich anzustellen und sich ein Bild zu machen. Wird diese Möglichkeit in Betracht gezogen?
"Nein", hält Rossi fest. "Nein, weil Yamaha das schon im Vorjahr entschieden hat. Maverick, Fabio und ich fahren mit dem 2020er-Modell. Franco wird mit dem 2019er-Bike weitermachen." Die Entscheidung dafür fiel schon Mitte der vergangenen Saison.
Yamaha will sich auf die Weiterentwicklung des 2020er-Modells konzentrieren und das 2019er-Modell als Referenz haben. Beim aktuellen Motorrad ist zwar die Motorentwicklung eingefroren, aber an Chassis, Dämpfung, Set-up und Elektronikabstimmung kann getüftelt werden.
"Die Ingenieure in Japan", sagt Massimo Meregalli, der Direktor des Werksteams, "haben die Schwächen des Werksmotorrads und die Stärken von Francos Bike verstanden.Yamaha versucht eine bessere Balance zwischen diesen beiden Motorrädern zu finden."
Mit der älteren M1 wurde Franco Morbidelli Vizeweltmeister
Foto: Motorsport Images
Bei den Tests in Katar soll es viele neue Entwicklungsteile geben, unter anderem auch ein neues Chassis. Das Motorrad soll konstanter funktionieren, besser mit dem Grip am Hinterreifen umgehen und für die Fahrer einfacher abzustimmen sein.
Yamaha glaubt, dass die Formschwankungen im Vorjahr auch damit zu tun hatten, dass es in Europa kein umfassendes Testprogramm gab. Diesen Bereich soll nun Cal Crutchlow abdecken. Der Brite wird als neuer Testfahrer bereits bei den Katar-Tests im Einsatz sein.
"Das ist ein wichtiger Aspekt, denn wir müssen verstehen, ob wir das 2020er-Motorrad verbessern können und ob das 2019er-Motorrad immer noch konkurrenzfähig ist", sagt Rossi. Mit seinem Kumpel Morbidelli kann er sich auch eng bezüglich der beiden Motorräder austauschen.
Das kann aber auch Verwirrung stiften: "In unserem Team wird es etwas komplizierter, wenn wir mit zwei verschiedenen Motorrädern arbeiten. Aber so groß ist der Unterschied nicht", findet Rossi, der wiederholt festhält: "Ich werde das alte Motorrad nicht probieren."
Mit Bildmaterial von Petronas SRT.
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