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"Verstehe es nicht": Marc Marquez staunt über Top-6-Speed beim Comeback

Marc Marquez bilanziert seinen ersten Tag auf dem MotoGP-Bike nach neun Monaten Pause: Im Kopf schon wieder ganz der Alte, körperlich noch nicht

Die Konkurrenz ist gewarnt. Das MotoGP-Comeback von Marc Marquez nach fast neunmonatiger Verletzungspause hätte am Freitag kaum besser laufen können. Am Trainingstag zum Grand Prix von Portugal in Portimao fuhr Marquez am Vormittag im FT1 auf teilweise noch feuchter Piste vorübergehend Bestzeit und schloss als Dritter ab. Im FT2 am Nachmittag reihte er sich auf komplett trockener Piste als Sechster und damit abermals in der Spitzengruppe ein.

Im Tagesklassement beträgt Marquez' Rückstand auf die Bestzeit von Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia weniger als eine halbe Sekunde. Viel wichtiger aber ist, dass sich der Spanier nach seiner langen Auszeit auf Anhieb wieder wohlfühlt, wenngleich ihm am Nachmittag die Kraft ausging.

Fotos: Marc Marquez bei seinem MotoGP-Comeback in Portimao

Die Honda RC213V in der aktuellen Spezifikation mit 2021er-Teilen hat Marquez nie zuvor gefahren. Dennoch präsentierte er sich am Freitag als wäre er nie weg gewesen - inklusive einiger Beinahe-Stürze. So fing er insbesondere in der letzten Minute des Nachmittagstrainings einen drohenden Highsider im Bereich der Kurven 6 und 7 genau so ab, wie man es von ihm vor seiner Verletzungspause unzählige Male gesehen hat.

 

"Die letzte Runde war ein bisschen verrückt. Sie hat mir nicht gefallen, aber der Save war gut", grinst Marquez und fasst den Freitag aus einer Sicht zusammen: "Es war ein großartiger Tag. Obwohl die Strecke am Morgen nicht im besten Zustand war, hatte ich auf dem Motorrad sofort ein gutes Gefühl."

"Körperlich ging es mir am Vormittag besser als am Nachmittag, weil ich frisch war und Kraft hatte. Am Nachmittag wurde der Arm ein bisschen müde, aber abgesehen davon ist die Situation wesentlich besser als wir es für dieses Wochenende erwartet hatten", sagt der Honda-Werkspilot.

 

Dass Marquez bei seinem Comeback auf Anhieb so gut zurechtkommt, überrascht ihn selber. "Warum das so ist, weiß ich gar nicht", gibt er zu. "Ich verstehe es nicht. Ich fahre einfach das Motorrad und die Rundenzeiten kommen auch schon. Das ist im Moment zwar nicht das Wichtigste, aber es lässt sich gut an."

"Jetzt", so Marquez weiter, "geht es vor allem darum, wie der Arm im Verlauf des Wochenendes reagieren wird und mit welchem Gefühl ich morgen aufwachen werde. Denn je stärker die Muskeln belastet werden, desto weniger Kraft werde ich haben. Ich muss dann wohl meinen Fahrstil ein bisschen anpassen. Aber es ist nun mal eine körperlich sehr anstrengende Strecke, mit der wir es hier zu tun haben."

MotoGP-Arzt Angel Charte: "Zeit für neues Kapitel"

Marquez' Aussagen decken sich mit den ärztlichen. "Ich glaube, er ist bei 90 bis 95 Prozent Fitness", wird MotoGP-Arzt Angel Charte am Freitag von 'Sky Sport Italia' zitiert. "Es ist eine Tatsache, dass er sich nach einer solchen Verletzung erst wieder an ein MotoGP-Bike gewöhnen muss. Man muss ihm Zeit geben."

Marc Marquez

Medienrummel, als Marc Marquez am Freitagvormittag aus der Box fuhr

Foto: Motorsport Images

Aber: "Marc fühlt sich gut. Er fühlt sich stark", weiß Charte und erklärt: "An die für ihn neuen Belastungen muss er sich erst wieder gewöhnen, aber aus medizinischer Sicht ist er in einer guten Verfassung. Sollte er sich nicht ganz komfortabel fühlen, wäre das normal. Es ist das erste Mal, seit [fast] einem Jahr, dass er ein MotoGP-Bike bewegt hat. Er kann seinen Arm komfortabel bewegen. Er muss sich nur erst wieder an das Fahren gewöhnen."

Auf die Frage, wie nahe Marquez während der vergangenen Monate einem möglichen Karriereende stand, antwortet der MotoGP-Arzt: "Es war kompliziert, aber Marc ist ein starker Mann. Er war in der Lage, diese Situation zu überstehen. Der Unfall war schwer, aber jetzt ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen."

Marquez im Kopf schon wieder der Alte, körperlich noch nicht

Dieses neue Kapitel hat Marquez am Freitag in Portimao aufgeschlagen. Wie beurteilt der Honda-Pilot rückblickend seine Schrecksekunde in der letzten Minute des Nachmittagstrainings, als er um ein Haar von seiner RC213V abgeworfen worden wäre?

"Beim Richtungswechsel von Kurve 6 zu Kurve 7 sagte mir mein Kopf, dass es Zeit ist, anzugreifen. Mein Körper aber konnte dem, was ich wollte, nicht folgen. Ich hatte dann einen Rutscher. Den habe ich aber kreiert, um die Kurve noch zu kriegen. Weil es die letzte Runde war, wollte ich die nicht aufgeben", sagt Marquez, der im Kopf schon wieder ganz der Alte ist.

Marc Marquez

Das Limit spürte Marquez an seinem ersten MotoGP-Tag seit Juli 2020 noch nicht richtig

Foto: Motorsport Images

Ein konkretes Ziel in Form einer Platzierung will sich der sechsmalige MotoGP-Weltmeister und achtmalige Motorrad-Weltmeister für sein Comeback-Wochenende aber weiterhin nicht setzen. Dies hatte er schon am Donnerstag klargestellt und daran hält er auch nach den beiden Freitagstrainings fest: "Ich kann kein Ziel nennen, weil ich nicht weiß, wie ich diese Bike fahre. Es ist schwer zu erklären. Ich fahre das Bike und ich konzentriere mich. Ich weiß, wo ich bremsen muss. Aber ich spüre das Limit noch nicht so recht."

Basisabstimmung von Bradl wird am Samstag angepasst

Am Freitag war Marquez mit der Basisabstimmung unterwegs, die Test- und Ersatzfahrer Stefan Bradl am Portimao-Wochenende im November 2020 erarbeitet hat und mit der der Deutsche damals im Rennen auf den siebten Platz gefahren ist. "Ich fahre mit Stefan Bradls Basis, aber morgen werden wir anfangen, ein bisschen was zu verändern", offenbart Marquez. Warum? "Weil ich das Limit noch nicht so recht spüre", unterstreicht er.

Umso überraschter ist Marquez, dass er sich an seinem Comeback-Tag direkt auf P6 der Zeitenliste einsortiert hat. "Als ich das gesehen habe, war ich sehr überrascht. Denn auf meiner letzten Runde hatte ich viele Fehler drin. Ich hatte damit gerechnet, außerhalb der Q2-Plätze (Top 10; Anm. d. Red.) zu liegen, weil einfach das Gefühl nicht da war und ich mich langsam fühlte."

Davon kann keine Rede sein. Dennoch hält Marquez den Ball flach - zumindest für das weitere Portimao-Wochenende: "Der Arm ist einfach eine Frage von Zeit und von Runden. Ich weiß, dass ich morgen stärker zu kämpfen haben werde. Und ich weiß, dass es im Rennen noch schwerer werden wird. Aber in Jerez (2. Mai) sollte es dann schon besser gehen und in Le Mans (16. Mai) sollte es dann noch besser gehen. Das ist mein Hauptziel."

Marc Marquez

Von P6 nach "verrückter" letzter Runde selber überrascht: Marc Marquez

Foto: Motorsport Images

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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