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Was macht Quartararo außergewöhnlich? "Er ist ein Mix verschiedener Fahrer"

Teamchef Wilco Zeelenberg analysiert den Charakter seiner Fahrer und verrät, was Fabio Quartararo so gut macht - Franco Morbidelli zeigt nicht allen seine Emotionen

Fabio Quartararo war der Shootingstar der MotoGP-Saison 2019. Mit sechs Pole-Positions und sieben Podestplätzen übertraf der Franzose alle Erwartungen und wurde souverän bester Rookie des Jahres. Als WM-Fünfter war Quartararo sogar besser platziert als Markenkollege Valentino Rossi. Deshalb hat Yamaha rasch reagiert und den 20-Jährigen ab 2021 als Nachfolger von Rossi im Werksteam unter Vertrag genommen. Doch was macht Quartararo so außergewöhnlich?

Wilco Zeelenberg, der Teamchef bei Petronas-Yamaha, glaubt, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen: "Ich würde seine Performance als Mix bewerten. Wir wissen, dass er sehr talentiert ist. Aber was bedeutet das? Man muss in mehreren Bereichen gut sein, und das ist er", sagt der Ex-Rennfahrer gegenüber 'GPspirit'.

"Er ist clever, ruhig und aggressiv. Diese Kombination klingt seltsam, aber er kann aggressiv sein. Er kann sein Motorrad sehr gut kontrollieren. Er hat diese Verbindung mit dem Gasgriff. Jorge ist dem vielleicht nahegekommen. Sein Fahrstil ist dem von Jorge ähnlich, aber in anderen Bereichen ist er anders. Fabio ist speziell und eine Kombination verschiedener Fahrer. Das ist schön zu sehen."

Quartararo kann zuhören

"Normalerweise sind diese Fahrer sehr stur. Als Fahrer muss man ein Egoist sein. Das sind sie auch alle. Man muss aber alle Tools rundherum nutzen, vom Crew-Chief, vom Datenanalysten, vom Teammanager und von seinem Manager. Man muss Einfluss von außen akzeptieren, denn wir haben viel Erfahrung."

2. Fabio Quartararo, Petronas Yamaha SRT

2. Fabio Quartararo, Petronas Yamaha SRT

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Denn obwohl Sepang-Racing 2019 ein neues Team in der MotoGP war, besteht das Personal aus erfahrenen Leuten. Als Crew-Chief von Quartararo fungiert Diego Gubellini, der unter anderem schon mit Alex Barros, Daijiro Kato, Sete Gibernau, Colin Edwards, Marco Melandri, Scott Redding, Stefan Bradl und Tito Rabat zusammengearbeitet hat.

Zeelenberg ist froh, dass Quartararo die Ratschläge des Teams annimmt und versucht umzusetzen: "Diese Message hat er sehr gut verstanden. Natürlich ist sein Level sehr hoch. Manchmal war er uns einen Schritt voraus, weil wir diese Performance nicht erwartet hatten. Aber wir konnten ihn in verschiedenen Bereichen leiten. Nicht unbedingt beim Fahren an sich, weil er großes Können hat."

"Wenn wir aber zum Beispiel an den Daten oder im Fernsehen etwas gesehen haben und wir dachten, er könnte es besser machen, dann hat er seine Ohren am richtigen Fleck. Er möchte lernen. Und wenn wir etwas besprochen hatten, hat er es ausprobiert. Er ist 20, aber er verhält sich wie ein älterer Fahrer. Er kann in diesen Momenten zuhören, was wichtig ist."

Fabio Quartararo, Marc Marquez

Mehrmals hat Quartararo Weltmeister Marquez herausgefordert

Foto: LAT

Wichtig ist laut Zeelenberg auch die menschliche Seite. Als Quartararo im vergangenen Frühling in Jerez seine erste Pole-Position erobert hat, war der Jubel groß. Im Rennen musste er dann wegen eines Defekts aufgeben. Mit Tränen in den Augen rollte der Youngster zurück zu seiner Box und wurde von seiner Crew in die Arme genommen.

"Er kann sehr aufgewühlt sein, wenn etwas schiefläuft. Aber er kann sich auch rasch wieder beruhigen", sagt Zeelenberg. "Man braucht diese Leidenschaft. Man sieht seine Emotionen, wenn er den Helm abnimmt. Dann muss ich dort sein, damit er versteht, dass er sich beruhigen muss, damit alles unter Kontrolle ist. Man muss ihm die richtigen Informationen geben."

Morbidelli hat seine Emotionen besser unter Kontrolle

Seine Qualitäten als Teamchef musste der Niederländer auch auf der anderen Seite der Box unter Beweis stellen, denn Franco Morbidelli fuhr zwar eine solide Saison. Er stand aber klar im Schatten von Quartararo. "Franco ist etwas reifer. Er behält die Emotionen mehr für sich. Ich kann es in seinen Augen sehen, aber er zeigt es nicht", beschreibt er den Italiener.

Franco Morbidelli

Auf seinen ersten Podestplatz muss Franco Morbidelli noch warten

Foto: Motorsport Images

"Franco will nicht der ganzen Welt seine Gefühle zeigen. Man sieht, dass er uns vertraut und weiß, dass wir alles machen, damit er das Beste aus sich herausholen kann. Ich bin stolz darauf, was er im vergangenen Jahr gemacht hat. Er kann das Motorrad sehr gut analysieren. Auch für uns ist es eine Lernkurve."

Morbidelli musste sich zunächst von der Honda auf die Yamaha umstellen und seine Instinkte anpassen. Quartararo konnte als Moto2-Aufsteiger unbedarft an die neue Aufgabe herangehen. "Ich würde nicht frustriert sagen, denn sonst wird man miesepetrig", meint Zeelenberg über die Situation von Morbidelli. "Er hat auf sich selbst geschaut und gesagt: 'Wenn er das kann, dann ich das auch!' Er will besser werden."

"Er hatte zunächst Mühe, das Limit der Yamaha zu finden. Er musste alles analysieren. Als Fabio schneller war, wollte er genau wissen, wo er die Zeit gewinnt. Franco hat viel gelernt. Beide Fahrer haben ständig voneinander gelernt, wo sie schneller werden können." Viermal startete Morbidelli im Vorjahr aus der ersten Reihe. Einen Podestplatz verpasste er aber knapp.

Mit Bildmaterial von Petronas SRT.

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