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Wayne Rainey kritisiert Marc Marquez: Ein Weltmeister darf nicht so oft stürzen

Marc Marquez' Fähigkeiten begeistern Wayne Rainey, doch die vielen Stürze besorgen ihn: "Ein Kerl, der so oft stürzt, steht normalerweise nicht so oft wieder auf"

Marc Marquez, Repsol Honda Team, Crash

Marc Marquez, Repsol Honda Team, Crash

Gold and Goose / Motorsport Images

Mit seinem Aufstieg in die MotoGP hat Marc Marquez die Königsklasse nachhaltig verändert. Fünf Titel in sechs Jahren sprechen eine eindeutige Sprache. Marquez hat die Messlatte in der MotoGP nach oben verschoben und mit seinen spektakulären Saves für Unterhaltung gesorgt. Doch einige Male ging es auch schief. In der abgelaufenen Saison war der Weltmeister der Fahrer mit den meisten Stürzen. Für Grand-Prix-Legende Wayne Rainey passen die vielen Stürze nicht ins Bild. Rainey kann nicht nachvollziehen, warum Marquez so oft über dem Limit unterwegs ist.

"Ich bewundere seine Hingabe und seine Fähigkeit, bis an die äußerste Grenze zu gehen", beginnt Rainey im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Wenn er einen Fehler macht, dann passiert das zu 95 Prozent übers Vorderrad. Wenn wir uns die Technologie und die Sicherheitsaspekte ansehen, zum Beispiel die Elektronik oder den Viertakter im Vergleich zu einem Zweitakter, dann glaube ich, dass das Bike berechenbarer ist als in meiner Ära. Ein Kerl, der so oft stürzt wie Marquez, steht normalerweise nicht so oft wieder auf."

"Früher gab es mehr Highsider, während das heutzutage nur noch selten passiert. Wenn es passiert, dann ist es noch immer ein heftiger Unfall. Aber Marquez glaubt an sich selbst. Ich bin mir sicher, dass er nicht stürzen will. Aber er stürzt öfter als jeder andere in dieser Klasse - und das als Weltmeister. Irgendetwas ergibt da keinen Sinn", wundert sich Rainey.

Bange Sekunden nach den Stürzen

"Eigentlich stürzt der beste Pilot nicht am häufigsten, denn normalerweise verletzt man sich dabei. Aber momentan verletzt er sich nicht. Ich liebe es, wie er fährt. Es ist sehr aufregend. Aber ich hoffe jedes Mal, dass er wieder aufsteht, wenn er stürzt", berichtet der US-Amerikaner, der nur ein begrenztes Verständnis für Marquez' Risikobereitschaft hat.

 

"Wie gesagt: Als Weltmeister ist man der Beste. Du bist derjenige, den alle anderen jagen. Indem er diese Risiken eingeht, zeigt er den anderen, dass er keine Angst hat. Aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Strategie die cleverste ist", grübelt Rainey. "Ich persönlich finde, dass es unnötig ist, so oft über das Limit zu gehen, dass man 23 Mal in einem Jahr stürzt. Für mich ergibt das keinen Sinn."

"Ich glaube, dass er sich da verbessern muss. Denn wenn er so viele Fehler macht, dann wird er irgendwann nicht mehr so schnell aufstehen", prophezeit der dreimalige 500er-Champion. "Ich finde, dass er so gut ist, dass er nicht so fahren muss. Er muss dieses Risiko nicht eingehen. Ich glaube einfach nicht, dass es nötig ist - vor allem, wenn man Weltmeister ist. Ich hoffe, dass er das mit seiner Erfahrung irgendwann merken wird."

Marc Marquez soll einen Gang zurückschalten

"Es ist manchmal okay, die letzte Zehntelsekunde nicht zu finden, denn meistens ist er sowieso drei oder vier Zehntelsekunden schneller als alle anderen. Dann wäre er eben nur zwei statt drei Zehntel schneller. Aber dafür hätte er mehr Kontrolle. Ich denke, es ist wichtiger, zwei Zehntel schneller zu sein und die Runde zu beenden als drei Zehntel schneller zu sein, dafür die Runde aber nicht zu beenden", so Rainey.

 

In den vergangenen Jahren rückten die Fahrer in der MotoGP immer näher zusammen. Früher fuhren Spitzenfahrer selbst an schlechten Tagen auf das Podium. Heute bedeutet ein schlechter Tag oft den Verlust vieler Positionen. Kann es sich Marquez in diesem hart umkämpften Umfeld leisten, einen Gang zurückzuschalten?

"Ich glaube, dass es aktuell so eng ist, weil die meisten Fahrer - nicht die Top 4, aber ab Platz fünf bis zum Ende - jetzt viel näher zusammen sind als früher", kommentiert Rainey. "Bei diesen Fahrern gab es immer eine große Lücke. Aber jetzt gibt es all die Elektronik, und die Bikes sind alle so gut, dass alle nah beieinander sind. Ich verstehe, dass man seine Leistung abrufen muss, weil man sonst sofort einige Plätze zurückfällt, obwohl man nur ein oder zwei Zehntel langsamer war. Das verstehe ich. Aber in jeder Ära gab es immer vier oder fünf Topfahrer, die innerhalb einer Zehntelsekunde gekämpft haben."

Wayne Rainey: "Marquez muss einen anderen Weg finden"

"Als ich gefahren bin, hatte ich eine sehr lange Nacht, wenn Eddie (Lawson), Kevin (Schwantz) oder Mick (Doohan) weniger als eine Zehntelsekunde schneller waren. Ich wollte herausfinden, wo ich diese Zehntelsekunde holen kann", erinnert sich die Grand-Prix-Legende und warnt: "Der Motorradrennsport funktioniert ganz anders als Autorennsport, denn in einem Auto dreht man sich meistens nur raus. Ich bin der Meinung, dass Marquez einen anderen Weg finden muss, um seine Zeit herauszuholen."

 

"Vielleicht muss er an seinen ersten fünf Rennrunden arbeiten. Wenn er in den ersten fünf Runden eines Rennens schneller ist, kann er eine größere Lücke herausfahren. Zu Beginn des Rennens sind die Reifen kalt und weniger berechenbar. Da habe ich immer am härtesten gepusht. Es ist das größte Risiko, weil man am wenigsten Grip hat. Aber dafür ist es auch die beste Möglichkeit, eine Lücke herauszufahren. Ich glaube, daran könnte er arbeiten. Wenn er in den ersten fünf Runden eine oder zwei Sekunden herausfahren kann, dann kann es den Vorsprung danach verwalten. Aber er ist eben Marquez. Wir mögen es, wenn er sich durch das Feld nach vorne arbeiten muss. Das ist natürlich aufregender", bemerkt Rainey.

Marquez soll sich also an Jorge Lorenzo orientieren, der berühmt ist für seine starke Startphase? "Es ist sehr schwer, diesen Stil, den auch Lorenzo fährt, konstant durchzuhalten. Ich denke, Lorenzo konnte es nur ein paar Mal durchziehen. Aber das meine ich. Ich kenne seine Stärken, aber er hat auch einige Schwächen. Und ich finde, dass er an diesen Schwächen arbeiten muss", so Rainey.

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