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Interview

Weltmeister Joan Mir im Interview: "Freue mich auf die Duelle mit Marc"

Joan Mir blickt im Interview auf die besonderen Herausforderungen im Corona-Jahr 2020 zurück - Für die Zukunft wünscht er sich von Suzuki mehr Topspeed

Im Interview mit 'Motorsport.com' blick Joan Mir auf die entscheidenden Momente seines Weges zum MotoGP-Weltmeistertitel zurück. Die Coronavirus-Pandemie hat zusätzlichen Druck erzeugt, denn die Angst ein Rennen zu verpassen, war immer gegenwärtig. Sportlich gesehen freut er sich darauf, im nächsten Jahr gegen Marc Marquez anzutreten. Um seinen spanischen Landsmann besiegen zu können, fordert er von Suzuki technische Fortschritte.

Frage: "Joan, fühlt es sich schon real an?"

Joan Mir: "Es fängt langsam an, sich real anzufühlen, weil ich so viele Nachrichten erhalten habe und Interviews geführt habe. Das macht es noch realer."

Frage: "Wie schwierig war diese Saison mit dem komprimierten Kalender und der Corona-Sorgen?"

Mir: "Das war zusätzlich schwierig, weil man normalerweise nur den Druck hat, bei den Rennen auf dem Motorrad stark zu sein. Das sind alle Sorgen, die man hat. Daheim ist man normalerweise relaxt. Man kann die Zeit genießen, geht mit Freunden essen."

"Jetzt ist es anders. Ich war alleine daheim. Wir haben darüber gesprochen, wer in den Supermarkt geht. Das ist man gar nicht gewöhnt. Es war ziemlich schwierig. Am Anfang war es okay, aber als ich in den letzten Rennen um die WM gekämpft habe, war es sehr, sehr schwierig."

"Man kann das nicht selbst kontrollieren. Dann gab es einige Fahrer, die positiv getestet wurden. Das war nicht schön und hat nicht für Ruhe gesorgt. Ich habe mir oft gesagt: 'Wenn Valentino positiv ist und nicht kommen kann, dann würde das auch bei mir der Fall sein'. Trotzdem konnte ich den Druck managen."

Ab wann hat er an den WM-Titel geglaubt?

Frage: "Ihr Saisonstart war schwierig. In den ersten drei Rennen gab es zwei Ausfälle. Ab welchem Zeitpunkt haben Sie daran gedacht, dass der WM-Titel möglich ist?"

Mir: "Nicht in den ersten drei Rennen! Es stimmt aber, dass ich ein hohes Potenzial gesehen habe. In Jerez 1 war meine Pace ziemlich gut, aber ich bekam Probleme und bin gestürzt. Das war ein großer Fehler meinerseits."

Motorrad-Weltmeister 2020: Enea Bastianini (Moto2), Joan Mir (MotoGP), Albert Arenas (Moto3)

Motorrad-Weltmeister 2020: Enea Bastianini (Moto2), Joan Mir (MotoGP), Albert Arenas (Moto3)

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

"Im zweiten Rennen wurde ich Fünfter. Das war nicht schlecht. Es sind aber viele Fahrer gestürzt oder hatten Probleme. Platz fünf war aber nicht schlecht, weil Jerez normalerweise nicht die beste Strecke für uns ist."

"Dann habe ich mir nach Brünn gesagt: 'Okay, wir müssen etwas tun, denn sonst gewinnen wir in diesem Jahr nichts'. In Österreich kamen dann gute Ergebnisse. Ich war auf dem Podium und Rennen für Rennen habe ich Boden auf Fabio gutgemacht."

"Rennen für Rennen wurde ich stärker. Es hab aber nicht diesen einen, entscheidenden Moment, in dem ich realisiert habe, dass ich Weltmeister werden kann. Es war mehr ein fortlaufender Prozess, Punkte aufzuholen."

Warum der WM-Titel mit Suzuki mehr bedeutet

Frage: "Sie haben mit Suzuki Geschichte geschrieben. Was bedeutet das für Sie, wenn man bedenkt, dass sie den WM-Titel in Ihrer zweiten Saison geschafft haben?"

Mir: "Es ist unglaublich! Ich bin in fünf Jahren zweimal Weltmeister geworden. Als ich in der Moto3 den Titel geholt habe, habe ich zu mir gesagt: 'Ich muss ordentlich feiern, denn vielleicht ist es mein letzter WM-Titel'. Jetzt habe ich meinen zweiten. Es ist unglaublich!"

Joan Mir

Es ist noch offen, ob Mir bei seiner Startnummer 36 bleibt oder die 1 wählt

Foto: Motorsport Images

"Als ich für Suzuki unterschrieben habe, habe ich mir gedacht: 'Wenn ich mit einer anderen Marke Weltmeister werde, dann bin ich nur ein weiterer Fahrer, dem das gelingt'. Das wäre natürlich sehr schön, aber mit Suzuki ist man der Boss. Man wird eine Legende."

"Ich dachte mir, dass die ersten Jahre mit Suzuki nicht einfach werden, aber eines Tages werden wir die Chance haben, um den Sieg zu kämpfen. Aber den WM-Titel schon im zweiten Jahr zu gewinnen, ist ein guter Beginn."

"Außerdem habe ich einen Vertrag für die nächsten beiden Jahre in der Tasche. Das ist also ein Projekt über mehrere Jahre. Dass ich diese beiden Jahre mit dem WM-Titel in der Tasche beginne, wird anders werden."

Frage: "Sie sind außerdem der vierte Spanier, der MotoGP-Weltmeister ist. Wir fühlt sich das an?"

Mir: "2009 habe ich mit Motorradfahren angefangen. Lorenzo hat 2010 seinen ersten WM-Titel gewonnen. Das war unglaublich. Dann kam Marquez 2013. Es ist unglaublich, wie schnell wir auf dieses Level kommen. Das hätte ich in meinem Leben nie erwartet."

"Ich habe in fünf Jahren zwei WM-Titel gewonnen, ich bin durch drei verschiedene Klassen gegangen. Es ist bisher eine brillante Karriere!"

Was er braucht, um gegen Marc Marquez kämpfen zu können

Frage: "Auch ohne Marc Marquez war es 2020 nicht einfach. Wie sehr freuen Sie sich darauf, als Weltmeister im nächsten Jahr gegen ihn anzutreten?"

Mir: "Das wird auf jeden Fall schön werden. Ich freue mich auf Duelle mit Marc. Wir müssen den Speed unserer Suzuki verbessern. Unser Motorrad ist sehr ausbalanciert, aber es ist nicht das schnellste Bike. Um Marc schlagen zu können, brauchen wir das schnellste Motorrad. Das ist sehr wichtig."

Joan Mir, Marc Marquez

Foto von 2019: Joan Mir und Marc Marquez in Mugello

Foto: LAT

"Wir haben den WM-Titel gewonnen, weil ich clever war, aber nicht weil ich mit diesem Paket der Schnellste war. Das heißt, dass ich den Druck mit diesem Paket managen konnte. Wir haben nicht das beste Paket im Feld, wenn wir über den Speed sprechen."

"Wenn wir mehr Topspeed finden und bei jedem Grand Prix um Pole-Positions und Siege kämpfen können, dann können wir sicherlich gegen Marc kämpfen. Ich denke, wir haben Raum für Verbesserungen. Ich bin zwar kein Rookie mehr, aber ich muss noch Erfahrung sammeln und lernen. Vielleicht mehr als andere Fahrer."

Frage: "Sie gehen 2021 mit dem WM-Titel im Rücken an. Ist das zusätzlicher Druck, oder eher eine Befreiung?"

Mir: "Das ist sicherlich Druck. Ich habe diesen WM-Titel gewonnen, aber im nächsten Jahr muss ich das wiederholen. Das ist der Druck. Ich kann nicht sagen, dass mein Ziel die Top 5 sind. Man beginnt mit einem WM-Titel und es wird sehr wichtig werden, dieses Ergebnis zu wiederholen."

Mit Bildmaterial von MotoGP.com (Dorna).

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