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Wer fährt 2022 bei Tech-3-KTM? Herve Poncharal will bis Sommerpause warten

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal spricht über die bisher schwierige Saison, aber er steht hinter seinen Fahrern Petrucci und Lecuona - Beide müssen sich aber beweisen

Das französische KTM-Partnerteam Tech 3 erlebte bislang keinen einfachen Saisonstart. Zuletzt in Le Mans gab es beim Flag-to-Flag-Rennen den ersten Lichtblick. Danilo Petrucci raste als Fünfter ins Ziel und Iker Lecuona als Neunter. Das waren für beide wichtige Ergebnisse, denn bei beiden läuft der Vertrag mit Jahresende aus.

In der Moto2 bringen sich Remy Gardner und Raul Fernandez mit starken Ergebnissen in Stellung für den MotoGP-Aufstieg im nächsten Jahr. Da beide Youngster Teil der KTM-Familie sind, wäre ein Wechsel ins Tech-3-Team naheliegend.

Teamchef Herve Poncharal drückt aber auf die Bremse. "Momentan überreagiert jeder, das ist offensichtlich", meint der Franzose gegenüber der französischen Edition von 'Motorsport.com'. "Meiner Meinung nach muss man abwarten."

"Meine Rolle ist es, dass die Leute verstehen, dass man die Situation nicht nach drei Rennen bewerten kann. Ich sage schon immer, dass ein schneller Fahrer ein glücklicher Fahrer ist, der die Unterstützung spüren muss."

Poncharal: Familiäre Atmosphäre wichtig

Deswegen versucht Poncharal auch moralisch das optimale Umfeld für Teamneuling Petrucci zu schaffen: "Im Vorjahr habe ich gesehen, dass er nicht glücklich war. Er hat mir gesagt, dass er sich über unsere Zusammenarbeit freut. Er wollte sich wieder wie in einer Familie fühlen."

Herve Poncharal

Herve Poncharal hält es für wichtig, dass sich die Fahrer unterstützt fühlen

Foto: Motorsport Images

"Wir als Tech-3-Team wollen ihm dieses Gefühl geben. Aber natürlich zählen auch Resultate. Dass die Ergebnisse kaum kommen, ist für ihn schwierig. Deswegen versuchen wir trotzdem, die positiven Seiten zu sehen." Dreimal hintereinander fuhr Petrucci nun in die WM-Punkteränge.

Reicht dieser Aufwärtstrend, um auch ein zweites Jahr bei KTM zu bekommen? "Es ist klar, dass es Druck gibt und sich der Transfermarkt früh öffnet", meint Poncharal. "Wir wissen, wie wichtig der Fahrer in unserem Sport ist. Es gibt nicht viele Fahrer, die wirkliche Führungspersönlichkeiten sind."

"Deswegen dreht sich natürlich der Markt um sie. Man muss sich schon früh positionieren, denn sonst gehen sie woanders hin." Die nächsten Rennen werden entscheidend werden, um die Weichen zu stellen. "Ich denke, rund um Barcelona, Assen wird die Sache viel klarer sein."

KTM nicht so konkurrenzfähig wie 2020

In Bezug auf Petrucci ist die Situation sehr speziell, weil er mit 181 Zentimetern und 80 Kilogramm zu den größeren und schwereren Fahrern im Feld zählt. Nicht nur er muss sich auf die RC16 anpassen, sondern auch KTM muss das Motorrad für den Italiener komplett neu einstellen.

Dieser Prozess dauert weiterhin an. Auch beim Montagstest nach dem Rennen in Jerez wurden keine signifikanten Fortschritte gefunden. In Le Mans war das Wetter wechselhaft, weshalb eine objektive Einordnung schwierig ist.

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira hat in diesem Jahr noch kein Top-10-Ergebnis geschafft

Foto: Motorsport Images

Zudem hatte KTM bisher Schwierigkeiten, an die Performance des Vorjahres anzuknüpfen. Da der bevorzugte Vorderreifen aus dem Kontingent gestrichen wurde, müssen die Techniker die RC16 auf die vorhandenen Mischungen und Konstruktionen anpassen.

"Wenn man sich die zweite Hälfte von 2020 ansieht und dann die ersten Rennen 2021, dann ist es für Tech 3 wirklich schwierig", seufzt Poncharal. Miguel Oliveira hatte im vergangenen November das Saisonfinale in Portimao souverän dominiert und gewonnen.

"Danilo fühlt sich besser und besser, aber wenn es so eng zugeht, dann reicht das nicht. Es ist aber nicht nur er. Im Vorjahr war fast bei jedem Rennen eine KTM auf dem Podium. In diesem Jahr haben wir das noch nicht geschafft. Wir müssen weiterarbeiten, es ist nicht einfach."

Fahrer muss Willen und Einstellung zeigen

Und wie bewertet Poncharal Lecuona? Er hatte bereits Kritik am jungen Spanier geäußert. "Als er zu uns gekommen ist, hat er sehr gut gearbeitet. Alle waren glücklich und er hat sich gut weiterentwickelt."

Iker Lecuona

In Jerez und Le Mans war Iker Lecuona wieder schneller unterwegs

Foto: Motorsport Images

Aber dann verpasste Lecuona die letzten Rennen 2020 wegen Corona. Anfang dieser Saison hatte er Probleme mit Armpump und musste sich nach den beiden Katar-Rennen operieren lassen. Laut Poncharal gestaltete sich die Situation insgesamt "schwieriger als erwartet".

"Aber es ist auch für Binder und Oliveira schwieriger. Alle Parameter zeigen, dass die KTM-Familie etwas weniger konkurrenzfähig als Ende 2020 ist", spricht Poncharal die sportlichen Tatsachen aus. Zwei fünfte Plätze waren 2021 die bisher besten KTM-Ergebnisse.

Die Resultate werden aber nicht ausschließlich darüber entscheiden, wer im nächsten Jahr für Tech 3 fahren wird. "Es ist auch die Arbeitsweise, die Einstellung. Man muss sich anschauen, ob der technische Aspekt funktioniert, ob sie den Willen haben und ob es Fortschritte gibt."

"Hat der Fahrer den Willen, das Verlangen? Hat er eine konstruktive Einstellung? Ist er technisch intelligent genug? Entwickelt er sich weiter?", wirft Poncharal entscheidende Kriterien in den Raum, die ein Fahrer neben seinem Speed erfüllen muss.

Im Sommer soll Entscheidung für 2022 fallen

Blick man auf den Kalender, dann finden nach Mugello drei Rennen im Juni statt. Anschließend folgt im Juli eine Sommerpause von einem Monat. Das heißt, bis Ende Juni müssen sich die Fahrer beweisen, denn anschließend werden im Hintergrund die Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Remy Gardner, Raul Fernandez

Mit Remy Gardner und Raul Fernandez drängen zwei KTM-Youngster in die MotoGP

Foto: Motorsport Images

"Es ist eine gemeinsame Entscheidung mit Red Bull, KTM und Tech 3", sagt Poncharal. "Momentan spricht jeder über Fernandez und Acosta und weniger über Remy, aber er hat gezeigt, dass er für den MotoGP-Wechsel bereit ist."

Gardner ist schon für das Tech-3-Team gefahren. Das war in der Moto2 in den Jahren 2017 und 2018. Damals setzte die Mannschaft noch das selbst entwickelte Mistral-Chassis ein. Große Erfolge und Podestplätze blieben damals aus. Aktuell führt Gardner nach fünf Rennen die Moto2-WM an.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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