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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Aprilia

Aleix Espargaro und Aprilia zeigen immer wieder Potenzial, aber gute Ergebnisse bleiben aus - Auch mit dem neuen Motor fehlt Leistung auf die Konkurrenz

Liebe Leser,

nach der "Reifenschlacht" in Barcelona gibt es natürlich mehrere Kandidaten für unsere traditionelle Montagskolumne. Da wäre natürlich Maverick Vinales. Nach seinem tollen Sieg in Misano 2 wurde es in Barcelona mit Ach und Krach noch ein neunter Platz.

Sein Auf und Ab setzt sich fort. Bereits nach Misano 1 haben wir ihn im übertragenen Sinne schlecht schlafen lassen. An seiner Problematik hat sich nicht so viel geändert. Wer weiß, vielleicht ist er beim nächsten Rennen in Le Mans wieder der große Sieger ...

Barcelona hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig vordere Startplätze sind. Wenn man nur als 17. losfährt, kann in der Startphase schnell einmal etwas passieren. Andrea Dovizioso konnte nichts für die Kettenreaktion, die ihn in Kurve 2 aus dem Rennen nahm.

Es bleibt die Tatsache, dass Dovizioso in diesem Jahr der Speed fehlt. Jetzt hat er in der WM 24 Punkte Rückstand. Aus eigener Kraft wird es sehr schwierig werden, den WM-Titel zu gewinnen. Doviziosos Probleme haben wir zuletzt nach Misano 2 thematisiert.

Andrea Dovizioso

Die Titelhoffnungen von Andrea Dovizioso haben einen Dämpfer erhalten

Foto: Motorsport Images

Valentino Rossi wäre auch ein Kandidat. Der Sturz hat ihm womöglich ein Topergebnis gekostet. Ob er vielleicht sogar gewonnen hätte, oder ob bei ihm am Ende auch die Reifen extrem nachgelassen hätten, wissen wir natürlich nicht.

Ich glaube trotzdem, dass für ihn das Gesamtfazit positiv ausfällt. Mit Startplatz drei und seiner Performance im Rennen hat er gezeigt, dass er mit den Jungen mithalten kann. Das ist die Bestätigung dafür, dass er zurecht noch eine Saison bei Petronas anhängt.

Die beste MotoGP-Aprilia, aber ...

Deshalb möchte ich mich heute einem Fahrer und einem Team widmen, die bisher nicht so sehr im Mittelpunkt stehen: Aleix Espargaro und Aprilia. Die Espargaro-Brüder (Pol wäre übrigens auch ein Kandidat für diese Kolumne) sind unweit der Strecke in Granollers aufgewachsen.

Als Kinder haben sie den Motorenlärm gehört und wurden mit dem Rennvirus infiziert. Beide wollen es auf der Heimstrecke natürlich besonders gut machen. Pol ist gestürzt, Aleix kam als Zwölfter ins Ziel.

Aleix Espargaro

Ein zehnter Platz war bisher das beste Ergebnis von Aleix Espargaro

Foto: Motorsport Images

Aprilia hat mit der neuen RS-GP definitiv Fortschritte gemacht. Das Motorrad hat Potenzial, aber in gute Ergebnisse können das Aleix Espargaro und Bradley Smith kaum umsetzen. Ein zehnter Platz ist bisher das beste Ergebnis eines Aprilia-Piloten.

Die Rundenzeiten sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser geworden. Auf der anderen Seite ist das Feld insgesamt näher zusammengerückt. Das ist natürlich ein Umstand, der es für Aprilia zusätzlich schwieriger macht, regelmäßig in den Top 10 zu sein.

Es fehlt immer noch bei der Beschleunigung

Der neue V4-Motor mit 90 Grad Bankwinkel hat bei der ersten Phase der Beschleunigung weniger Leistung als die Konkurrenz. Die Fahrer müssen deshalb in der Bremsphase mehr riskieren, um diese verlorene Zeit wettzumachen.

Das erklärt bisher neun Stürze von Aleix Espargaro und sieben für Smith. Aprilia konzentriert sich auf die Weiterentwicklung des Motors. Im Testteam arbeitet Lorenzo Savadori, der die MotoGP erst kennenlernt.

Bradley Smith

Aprilia legt den Fokus auf die Weiterentwicklung des neuen V4-Motors

Foto: Motorsport Images

Smith soll auch während der Rennwochenenden Tests durchführen. Somit ist Aleix Espargaro praktisch Einzelkämpfer. "Bradley Smith ist ein guter Testfahrer, aber mit Andrea Iannone wäre es für uns eine andere Situation", sagte in Barcelona Aprilia-Ingenieur Paolo Bonora.

Bonora hält fest, dass Aprilia von zwei Faktoren getroffen wurde. Das ist einerseits die Coronavirus-Pandemie und andererseits die Dopingsperre von Iannone. "Wir haben momentan nur Aleix Espargaro, der für die Weiterentwicklung Druck macht", so Bonora.

Als Smith diese Aussagen hörte, war er etwas verstimmt: "Okay. Ein netter Kerl! Gut zu wissen, denn ich muss eine Entscheidung für meine Zukunft treffen." In nächster Zeit wird es bei Aprilia einige wichtige Entscheidungen geben.

Wie sieht die Zukunft von Aprilia aus?

Am 15. Oktober findet die Berufungsverhandlung von Iannone statt. Sollte die Sperre aufrecht bleiben, würde sich Cal Crutchlow als Nachfolger anbieten. Außerdem will Motorsportchef Massimo Rivola in Zukunft Aprilia neu aufstellen.

Ab 2022 will er eigene Startplätze haben. Derzeit gibt es eine Kooperation mit dem Gresini-Team. Außerdem träumt Rivola dann auch von einem Satellitenteam. Dafür müssen die Ergebnisse aber besser werden, denn die Suzuki GSX-RR ist für ein Kundenteam viel verlockender.

Massimo Rivola

Massimo Rivola will Aprilia in Zukunft breiter aufstellen

Foto: LAT

Trotzdem muss man auch festhalten, dass Aprilia in der Teamwertung vor Repsol-Honda steht! In der Marken-WM ist man deutlicher hinter Honda, weil Takaaki Nakagami in allen Rennen in den Top 10 war.

Ich hoffe, dass Aprilia in naher Zukunft das vorhandene Potenzial besser nutzen und sich in die richtige Richtung weiterentwickeln kann. Jede Marke, die im Spitzenfeld mitmischt, ist für die MotoGP und für uns Fans ein Gewinn.

Ihr,

Gerald Dirnbeck

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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