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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Jorge Martin

Jorge Martin war in Misano ziemlich sauer, weil sich Ducati nicht für ihn entschieden hat - Andererseits ist die Kritik an KTM bezüglich Remy Gardner berechtigt

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Jorge Martin

Liebe MotoGP-Fans,

vor zwei Wochen hat an dieser Stelle Enea Bastianini schlecht geschlafen, weil es in Spielberg tatsächlich so ausgesehen hat, dass Jorge Martin den Platz im Ducati-Werksteam bekommen wird. Davon ist auch Martin ausgegangen, denn in Misano war er ziemlich angepisst.

Wenn er gewusst hätte, dass es so kommen würde, dann hätte er im Frühling das Angebot von Honda näher verfolgt - meinte Martin. "Sein Manager muss sich nun für die Zukunft etwas überlegen." Das ist nicht so die feine Art. Hochmut kommt vor dem Fall, heißt es.

Weil man sich nicht für ihn entschieden hat, bekommt Martin sogar etwas mehr Geld. Er wird nach Francesco Bagnaia der bestbezahlte Ducati-Fahrer sein. Außerdem erhält er bei Pramac weiterhin das gleiche Material und alle technischen Updates.

Dass sich Ducati richtig entschieden hat, hat Misano eindrucksvoll bewiesen. Wir dürfen uns im nächsten Jahr wohl auf ein Stallduell Bagnaia gegen Bastianini um den WM-Titel freuen. Martin war in Misano nie im Spitzenfeld dabei.

Hat Martin mittelfristig gesehen Perspektiven bei einer anderen Marke? Wohl kaum, da die lukrativen Plätze für die nächsten beiden Jahre besetzt sind. Zudem gab es da im Frühling 2020 die Geschichte, wie Martin aus seinem KTM-Vertrag herausgekommen ist.

Kritik an der Fahrerpolitik von KTM gerechtfertigt?

Das war auch nicht so die feine Art und merkt man sich im Paddock. Damals war man bei KTM nicht sehr glücklich. Und damit möchte ich den Bogen zu KTM spannen. Die Fahrerentscheidungen von Pit Beirer und Co. wurden in den vergangenen Wochen von vielen Seiten kritisiert.

Warum nimmt man einen Jack Miller, der bei Ducati keine Rolle mehr spielt, und vergrämt damit Miguel Oliveira? Der Portugiese hat schon gezeigt, dass er es kann. Aber leider auch viel zu selten. Aber ein Miller ist auch nicht unbedingt der kommende Weltmeister, der nächste große Star.

Man muss aber auch festhalten, dass das KTM-Projekt an einem ganz anderen Punkt steht als Ducati. In Borgo Panigale hat man es geschafft, das beste Motorrad im Feld zu entwickeln. Viele junge Fahrer sind damit absolut konkurrenzfähig. Genau dort möchte KTM hin.

Wenn man in Zukunft ein sehr gutes Motorrad hat, dann kann man langfristig wieder verstärkt auf Fahrer aus der eigenen Nachwuchsförderung setzen. Und Miller kann mit seiner Erfahrung dabei helfen, die richtigen Feedbacks für die Entwicklung zu geben.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Miller schon zu seiner Pramac-Zeit von Ducati in neue Entwicklungen eingebunden war und sehr geschätzt wurde. Es war nämlich Miller, der als erster Fahrer das Ride-Height-System im Rennen gefahren ist.

Deshalb ist es verständlich, dass sich KTM die Erfahrung von Miller an Board holt. Auch die Rückkehr von Pol Espargaro ist nachvollziehbar. Man kennt sich bestens. Der Spanier hat gut in die KTM-Familie gepasst und bringt jetzt natürlich auch weitere Erfahrung in das Projekt ein.

Remy Gardner hätte sich ein zweites Jahr verdient

Andererseits hat das Verhältnis mit Raul Fernandez bezüglich MotoGP nie gepasst. Schon im Vorjahr wollte er zu RNF wechseln. Schließlich hat man sich hinter den Kulissen geeinigt, dass er ziehen darf. KTM verliert zwar ein großes Talent, aber wenn es nicht passt, dann passt es nicht.

Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Trennung von Remy Gardner. Klar, es war bisher eine schwierige Rookie-Saison. Aber von den Rookies glänzte bisher vor allem Marco Bezzecchi. Der Rest fährt ungefähr in einem ähnlichen Bereich herum.

Gardner meinte, ihm wurde vorgeworfen, dass er "nicht professionell" genug ist. Beirer hat das dementiert. Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen passiert ist. Wie die Karriere von Gardner weitergehen wird, ist derzeit völlig offen. Aus der MotoGP ist er raus.

Ich finde, ein zweites Jahr hätte er sich verdient gehabt. Denn dann hätte er zeigen können, ob er sich steigern und zu Brad Binder aufschließen kann. Falls nicht, dann könnte man sich überlegen, ob man Pedro Acosta für 2024 die Chance gibt.

Dem Vernehmen nach wird Augusto Fernandez den offenen Platz bei Tech-3-GasGas erhalten. Im nächsten Jahr wird es für Rookies wohl noch schwieriger werden, da es mit dem Sprintrennen weniger Trainingszeit geben wird.

Und wenn Acosta im nächsten Jahr in der Moto2-Klasse um den WM-Titel fährt und bereit wäre für die MotoGP? Setzt man dann Augusto Fernandez nach einem Rookie-Jahr auch vor die Türe? Denn alle anderen drei KTM-Fahrer haben Verträge für 2024.

Deswegen kann man, meiner Meinung nach, KTM zurecht bezüglich Gardner kritisieren. Denn wenn man nichts kann, dann wird man nicht Moto2-Weltmeister und setzt sich gegen ein Talent wie Raul Fernandez durch.

Ihr,

Gerald Dirnbeck

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Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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