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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira erlebt zwei katastrophale Spielberg-Rennen - Die kleine WM-Chance ist endgültig dahin - Im Trockenen hatte KTM insgesamt Mühe

Liebe MotoGP-Fans,

was war das für ein unfassbar spannender, spektakulärer und abwechslungsreicher Grand Prix von Österreich! Das war eines der besten Rennen seit einiger Zeit, über das wir bestimmt noch in vielen Jahren sprechen werden.

Als in den letzten Runden der Regen eingesetzt hat, hatte Brad Binder natürlich nichts zu verlieren und hat riskiert. Wenn es mit Slicks aufgeht, dann ist er der große Held. Klappt es nicht, dann hat er es zumindest probiert. Und es hat geklappt! Wahnsinn!

Vor dieser letzten Runde mit Slicks auf nasser Strecke kann man nur den Hut ziehen! Klar, etwas Glück braucht es auch. Hätte es noch ein paar Kurven mehr gegeben, wäre Francesco Bagnaia mit Regenreifen vorbeigezogen.

Brad Binder

Brad Binder pokerte richtig und eroberte für KTM den Heimsieg

Foto: Motorsport Images

Ein KTM-Sieg daheim in Spielberg. Besser kann es für die österreichische Marke und auch für Red Bull gar nicht laufen. Trotzdem darf dieser große Sieg nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Spielberg-Rennen für KTM ziemlich schwierig waren.

KTM unter normalen Bedingungen hinter den Erwartungen

Unter normalen, trockenen Bedingungen haben die entscheidenden Zehntelsekunden gefehlt. Die Qualifyings waren sehr schwierig. Und aus eigener Kraft konnte man unter normalen Umständen nicht wirklich um den Sieg kämpfen.

Das war eigentlich die Erwartung für beide Spielberg-Rennen gewesen, wenn wir an das vergangene Jahr denken. Vor zwölf Monaten stand eine KTM auf der Pole (Pol Espargaro), man kämpfte im Trockenen um den Sieg und gewann auch ein Rennen (Miguel Oliveira).

 

Nun erlebte Oliveira zwei katastrophale Wochenenden. Deswegen ist er derjenige, der in unserer traditionellen Montagskolumne im übertragenen Sinn schlecht geschlafen hat. Nicht weil Binder gewonnen hat, sondern wegen anderer Faktoren.

Noch vor wenigen Wochen war die Welt des Portugiesen perfekt. Platz zwei in Mugello, Sieg in Barcelona und Platz zwei am Sachsenring. In den vier Rennen vor der Sommerpause sammelte Oliveira genau so viele WM-Punkte wie Fabio Quartararo.

In der Sommerpause heiratete Oliveira seine Freundin Andreia. Die Flitterwochen verbrachten sie in St. Wolfgang in Österreich. Das Paar erwartet auch das erste gemeinsame Kind. Oliveira wohnt seit 2018 in Wien. Spielberg ist neben Portimao sein zweites Heimrennen.

Sportlich wie privat war alles optimal. Der WM-Rückstand auf Quartararo war mit 71 Punkten zwar sehr groß, aber es bestand das Gefühl, dass Oliveira und KTM in der zweiten Saisonhälfte vielleicht noch einen Angriff starten könnten.

Für Oliveira geht an beiden Wochenenden alles schief

Vor allem, weil zwei Spielberg-Rennen auf dem Programm standen und mit Blick auf das Vorjahr Oliveira bessere Karten hatte als Quartararo. Doch dann ging ab dem ersten Freien Training in Spielberg 1 alles schief.

Oliveira stürzte in Kurve 3, weil bei langsamer Geschwindigkeit die Traktionskontrolle nicht einsetzte. Beim Abflug schlug sich Oliveira die rechte Hand beim Lenker an. Das zeigt, dass man sich auch mit 45 km/h verletzen kann.

Miguel Oliveira

Beim Crash am Freitag in Spielberg 1 verletzte sich Oliveira die rechte Hand

Foto: Motorsport Images

Das beeinträchtigte natürlich das komplette erste Rennwochenende. Im Grand Prix der Steiermark musste Oliveira aufgeben, weil Gummistücke aus dem Vorderreifen herausbrachen und die Sicherheit des Reifens nicht mehr gegeben war.

Auch am zweiten Wochenende musste er Schmerzmittel nehmen. Die Hand beeinträchtigte ihn aber weniger. Er qualifizierte sich direkt vor Binder als Neunter. Bis zum Sturz im Rennen befand er sich hinter Binder auf Position acht.

Nach dem Qualifying wurde Oliveira gefragt, warum KTM in Spielberg nicht so konkurrenzfähig wie im Vorjahr ist. Er meinte, dass man Fortschritte gemacht hat, die anderen Marken aber größere. Da die Zeitabstände so eng sind, kostet das gleich einige Positionen.

Nach dem Rennen hielt Oliveira fest, dass er einen schlechten Hinterreifen von Michelin erwischt hat. Der Grip war nicht optimal. Er kritisierte die Qualitätsunterschiede von Michelin. Das hat Valentino Rossi schon nach dem Qualifying gesagt.

Mini-WM-Chance endgültig vorbei

Unter dem Strich verlässt Oliveira den Red-Bull-Ring mit zwei Ausfällen. Der WM-Rückstand auf Quartararo ist auf 96 Punkte angewachsen. Das wird er nicht mehr aufholen können. Diese Mini-Chance, die es vor Spielberg vielleicht gegeben hat, ist nun endgültig dahin.

Miguel Oliveira

Im zweiten Spielberg-Rennen schied Oliveira durch Sturz aus

Foto: Motorsport Images

Binder liegt nach seinem ersten Saisonsieg 83 Zähler zurück. Für KTM gilt es in der verbleibenden Saison, die Performance zu stabilisieren und Konstanz zu finden, damit man wie vor der Sommerpause ständig in der Spitzengruppe dabei ist. Denn das wird für das nächste Jahr notwendig sein, wenn man ernsthaft um den WM-Titel kämpfen will.

Sportliche Grüße,

Gerald Dirnbeck

Folgen Sie mir auch auf Facebook unter "Racing inside mit Gerald Dirnbeck". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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