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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Takeo Yokoyama (Honda)

In Silverstone ist Pol Espargaro plötzlich konkurrenzfähig - Warum das die generellen Probleme der Honda aufgezeigt hat und es ein Ausreißer nach oben war

Takeo Yokoyama und Gigi Dall'Igna

Liebe MotoGP-Fans,

nach dem Silverstone-Rennen können wir festhalten, dass Fabio Quartararo auf dem besten Weg ist, in diesem Jahr verdienter Weltmeister zu werden. Kein anderer Fahrer hat konstant diesen Speed und diese guten Ergebnisse gezeigt.

Besonders gefreut hat mich in der Anfangsphase das Duell der Espargaro-Brüder um die Führung. Dass es Aleix mit der Aprilia endlich auf das Podest geschafft hat, ist ein Meilenstein für die in den vergangenen Jahren viel gescholtene italienische Marke.

In unserer traditionellen Montagskolumne möchte ich mich heute Honda widmen. Pol Espargaro erlebte sein mit Abstand bestes Wochenende mit der RC213V. Poleposition am Samstag, Führung im Rennen und schließlich Platz fünf.

Pol Espargaro

Seit langer Zeit konnte Pol Espargaro wieder einmal jubeln

Foto: Motorsport Images

Zur Erinnerung: In den beiden Spielberg-Rennen war er als 16. ins Ziel gekommen und hatte keine WM-Punkte gesammelt! Die entscheidende Frage lautet: Warum war Pol in Silverstone plötzlich so stark? Die Erklärung verdeutlicht nämlich auch die Probleme, die Honda immer noch hat.

In Silverstone waren die Gripprobleme nicht vorhanden

Seit vergangenem Jahr klagen die Honda-Fahrer über zu wenig Grip am Hinterrad. Für 2020 hatte Michelin eine andere Karkasse beim Hinterreifen eingeführt. Ducati hatte im Vorjahr große Schwierigkeiten, die man mittlerweile lösen konnte.

Honda wurde von dieser Änderung im Reifen am härtesten getroffen. Es wird immer noch nach Lösungen gesucht, um mehr Grip zu finden. Das betrifft die Bremsphase am Kurveneingang ("Trail braking") und die Traktion am Kurvenausgang.

Pol Espargaro

Normalerweise klagen die Honda-Fahrer über zu wenig Grip

Foto: Motorsport Images

Nun passte die Streckencharakteristik und der Asphalt in Silverstone plötzlich zur RC213V. "Die Situation war hier anders", sagt Espargaro. "Wir haben hier viel mehr Grip. Ich habe gehört, dass Ducati, Suzuki und selbst mein Bruder über zu wenig Grip klagen."

"Für uns ist das Gegenteil der Fall. Das zeigt, dass unsere Situation nicht okay ist. Wenn die anderen Probleme haben, genießen wir es. Das Problem ist, dass es die anderen in den meisten Rennen genießen, was bedeutet, dass wir Probleme haben."

Deswegen könnte Silverstone nur ein positiver Ausreißer nach oben gewesen sein. Die Ingenieure rund um Technikdirektor Takeo Yokoyama müssen weiterarbeiten, damit die RC213V wieder auf allen Strecken konkurrenzfähig wird.

Nur in Silverstone konnte Espargaro seinen Fahrstil fahren

Interessant war auch die Tatsache, dass Takaaki Nakagami und Alex Marquez mehr Schwierigkeiten hatten als Espargaro, obwohl diese drei Fahrer das gleiche Chassis verwenden und auch das Set-up sehr ähnlich gewesen sein soll. (Marc Marquez fährt mit einem anderen Chassis.)

Nakagami merkte nach dem Qualifying an, dass er sich genau ansehen muss, was Espargaro fahrerisch anders macht. Und Espargaro hat diesbezüglich auch interessante Einblicke gegeben, warum er bisher mit der Honda so schwer zurechtkam und es in Silverstone gut lief.

Pol Espargaro

Keine WM-Punkte in Spielberg, Führungskilometer in Silverstone

Foto: Motorsport Images

Wir erinnern uns: Viele (auch Espargaro) haben in der Theorie gedacht, dass sich er sich von der KTM rasch auf die RC213V umstellen wird können, weil sich die Motorräder und der benötigte Fahrstil ähnlich sind. Das stimmt so natürlich nicht.

Die KTM RC16 ist mit dem Stahlrahmen und den WP-Dämpfern ein ganz anderes Motorrad. Nun hat der Spanier verraten, dass ihm die Honda-Ingenieure verboten haben, die Hinterradbremse zu benutzen, weil dieser Fahrstil mit der RC213V nicht funktioniert.

"Normalerweise habe ich die Hinterradbremse bei allen Motorrädern extrem stark benutzt", sagt Espargaro. "Schon seit meiner 125er-Zeit. In der Moto2 bin ich eine andere Bremsscheibe als viele Kollegen gefahren, weil ich sie verbrannt habe. Das war auch bei KTM der Fall."

"Mit der Honda haben wir Probleme mit der Traktion, vor allem am Kurveneingang. Ich darf die Hinterradbremse nicht mehr benutzen. Deshalb stürze ich so oft über das Vorderrad. Um mit meinem Fahrstil fahren zu können, brauche ich die Hinterradbremse."

Und da es für die Honda in Silverstone viel Grip gab, konnte Espargaro die Hinterradbremse am Kurveneingang und auch am Scheitelpunkt verwenden, um das Motorrad umzulenken. Somit konnte er seinen Stil fahren und war konkurrenzfähig.

Honda-Krise durch ein gutes Rennen nicht zu Ende

Klar ist natürlich, dass ein oder zwei gute Rennen im Jahr - wenn die Umstände der Strecke passen - zu wenig sind. Deswegen ist die Honda-Krise noch lange nicht vorbei. Die Ingenieure konzentrieren sich auf 2022. Beim Misano-Test im September soll das neue Modell erstmals im Einsatz sein.

Alex Rins, Alex Marquez, Joan Mir

Im Vorjahr kämpfte Alex Marquez in Aragon mit Alex Rins um den Sieg

Foto: Motorsport Images

Spannend wird zu beobachten, wie es für Honda beim nächsten Rennen im MotorLand Aragon weitergeht. Im Vorjahr hätte Alex Marquez dort fast gewonnen. Takaaki Nakagami stand auf der Poleposition und galt für Rennen 2 als Favorit. Leider ist er gestürzt.

Und Aragon hat mehr Links- als Rechtskurven und ist eine der besten Strecken für Marc Marquez. Vielleicht schlägt er dort wie auf dem Sachsenring wieder zu? Die Performance der Honda-Fahrer schwankt je nach Strecke sehr stark. Platz fünf und 119 Punkte Rückstand auf Yamaha in der Konstrukteurswertung verdeutlichen dieses Auf und Ab.

Sportliche Grüße

Gerald Dirnbeck

Folgen Sie mir auch auf Facebook unter "Racing inside mit Gerald Dirnbeck". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Mit Bildmaterial von Repsol.

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