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MotoGP Aragon

"Wieder ein gutes Duell": Bastianini schafft Ausgleich gegen Bagnaia

Wie Misano, so Aragon, aber umgekehrt: Enea Bastianini setzt sich im engen Siegkampf durch gegen Francesco Bagnaia, der die WM im Hinterkopf hat

"Wieder ein gutes Duell": Bastianini schafft Ausgleich gegen Bagnaia

An die engen Duellen um Rennsiege zwischen den beiden nächstjährigen Ducati-Teamkollegen Francesco Bagnaia und Enea Bastianini darf man sich in naher MotoGP-Zukunft wohl gewöhnen. Zwei Wochen nachdem die beiden beim San-Marino-Grand-Prix in Misano durch 0,034 Sekunden getrennt auf P1 und P2 ins Ziel kamen, gab es am Sonntag beim dramatischen Aragonien-Grand-Prix im MotorLand Aragon bei Alcaniz die Neuauflage.

War es in Misano noch Ducati-Werkspilot Bagnaia gewesen, der sich knapp durchgesetzt hatte, so setzte sich diesmal Gresini-Ducati-Pilot Bastianini um 0,042 Sekunden durch. Und das, nachdem Bagnaia das 23-Runden-Rennen bis auf wenige Kurven angeführt hatte. Bagnaia gewann direkt den Start von der Pole, aber schnell wurde klar, dass Bastianini sein stärkster Gegner sein würde.

In der neunten Runde kam Bastianini in Kurve 1 erstmals an Bagnaia vorbei und übernahm die Führung. Dann aber leistete sich "Bestia" noch in dieser Runde zwei kleine Fahrfehler. In Kurve 12 verbremste er sich, wobei "Pecco" direkt wieder vorbeikam. Zwei Kurven später, in Kurve 14, ging Bastianini noch einmal ein bisschen zu weit, konnte die zweite Position aber knapp gegen Brad Binder (KTM) verteidigen.

In der Schlussphase legte sich Bastianini den Langzeitspitzenreiter Bagnaia dann nochmals zurecht. Aus dem Windschatten auf der langen Gegengerade kam er zwar nicht vorbei. Aber in der letzten Runde stach er in Kurve 7 innen hinein und übernahm die Führung. Das war die Entscheidung.

Bagnaia konnte nicht mehr kontern und kam nach zuletzt vier Siegen in Folge diesmal als knapp geschlagener Zweiter ins Ziel. Mit dem Sieg eines seiner Piloten hat Ducati schon fünf Rennen vor Schluss den WM-Titel in der MotoGP-Herstellerwertung 2022 sichergestellt.

Bastianini: Angriff in letzter Runde war nicht geplant

"Das war wieder ein gutes Duell, wie schon in Misano", sagt Sieger Bastianini und erinnert sich: "Kurz nach dem Start hatte ich eine Berührung mit Aleix [Espargaro]. Da gingen ein paar Positionen verloren und ich musste aufholen. In der neunten Runde war ich dann ganz vorne, habe aber einen Fehler gemacht. Von da an bin ich ruhig geblieben und habe versucht, die Lücke zu 'Pecco' noch einmal zu schließen."

"Er war sehr schnell und hat wie schon in Misano keinen Fehler gemacht", lobt Bastianini seinen nächstjährigen Teamkollegen. Dass er in der letzten der 23 Runden doch noch vorbeikam und statt Bagnaia gewonnen hat, kommentiert der Gresini-Pilot mit den Worten: "Geplant war das nicht."

"Ich hatte mir keine Gedanken gemacht, in welcher Kurve ich es probieren will. Als ich dann aber sah, dass 'Pecco' in Kurve 5 ganz weit innen fuhr, sah ich meine Chance, um in Kurve 7 vorbeizukommen. Ich war dort sehr stark und es hat geklappt", freut sich Bastianini.

Bagnaia gibt zu: Im Duell nicht alles riskiert

Bagnaia gibt zu, dass er im Duell gegen Bastianini diesmal nicht alles auf eine Karte gesetzt hat. Denn nach dem dramatischen Ausfall von Tabellenführer Fabio Quartararo gleich in der ersten Runde des Rennens wusste "Pecco", dass er im Sinne seiner eigenen WM-Ambitionen unbedingt ins Ziel kommen musste.

"Heute war es ganz wichtig, keine Fehler zu machen. Fabio hatte und Pech und hat uns damit eine riesige Möglichkeit eröffnet, viele Punkte aufzuholen. Als ich am Schluss spürte, dass Enea direkt hinter mir ist, wollte ich einfach entspannt und ruhig bleiben. Ich dachte mir, wenn er mich überholt, werde ich kein Risiko eingehen, sondern will das Rennen einfach so weit vorne wie möglich abschließen. Wenn er einen Fehler gemacht hätte, hätte ich versucht, den zu nutzen. In der letzten Runde hat er aber keinen gemacht", so Bagnaia.

Enea Bastianini, Francesco Bagnaia

Zieleinlauf: Bastianini gewinnt mit 0,042 Sekunden Vorsprung auf Bagnaia

Foto: Motorsport Images

Ein fehlerloses Rennen hat man von Bagnaia zuletzt häufig gesehen. Blickt man auf alle bisherigen Saisonrennen zurück, findet man aber doch den einen oder anderen Fehler, der ihn wichtige WM-Punkte gekostet hat. Einer dieser Fehler passierte ihm in Le Mans. Dort war er, kurz nachdem er von Bastianini überholt wurde, gestürzt ist und verbuchte eine Nullnummer.

In Misano und nun auch Aragon leistete sich Bagnaia im Duell mit Bastianini keinen Patzer. "Ehrlich gesagt habe ich meine Herangehensweise ein bisschen verändert. Wenn ich jetzt in Führung liege, konzentriere ich mich einfach auf das, was am wichtigsten ist, nämlich das Fahren. Ich denke nicht mehr daran, wenn jemand auf mich aufholt. Das nämlich habe ich in diesem Jahr ein paar Mal gemacht und das war nicht gut. Seit ich mich auf mich selber konzentriere, komme ich besser zurecht", erklärt Bagnaia.

WM-Kampf: Bagnaia will nicht dran denken, Bastianini erst Recht nicht

In der MotoGP-Fahrerwertung 2022 ist Bagnaia mit seinem zweiten Platz beim gleichzeitigen Ausfall von Tabellenführer Quartararo bis auf zehn Punkte an den Yamaha-Piloten herangerückt. Vor wenigen Wochen hatte Bagnaia gesagt, dass er sich erst ab einem Rückstand von zehn Punkten Gedanken über den WM-Titel machen will. Wie sieht er das Thema nun, da er tatsächlich soweit herangekommen ist?

"Zehn Punkte, das ist der kleinste Rückstand, den ich seit dem Beginn der Saison hatte. Da denkt man natürlich an die WM. Ich will aber versuchen, nicht zu sehr daran zu denken. Das Wichtigste ist, die Rennen weiterhin zu beenden, so wie wir das bei den zurückliegenden Rennen getan haben", sagt Bagnaia.

1. Enea Bastianini, 2. Francesco Bagnaia

"Pecco" hat nach P2 nur noch zehn Punkte Rückstand, "Bestia" nach P1 nur noch 48

Foto: Motorsport Images

Und Bastianini? Der ist mit seinem vierten Saisonsieg bis auf 48 Punkte an die Tabellenspitze herangekommen. Hat er den WM-Titel sogar schon in dieser Saison im Hinterkopf? "48 Punkte sind meiner Meinung nach zu viel, um das aufholen zu können. Ich will einfach so weitermachen und will im letzten Teil der Saison bei jedem Rennen konkurrenzfähig sein", sagt der Gresini-Pilot.

"Für mich kommen jetzt einige Strecken, auf denen ich mit einem MotoGP-Bike noch nie gefahren bin. Da will ich einfach so viel wie möglich von den Fahrern lernen, die dort mehr Erfahrung haben", blickt Bastianini auf die Asien-Tournee voraus. Diese war mit den Rennen in Japan, Thailand, Australien und Malaysia in den vergangenen beiden Jahren jeweils coronabedingt abgesagt worden.

Bastianinis Taktik für seine letzten Rennen im Ducati-Satellitenteam von Gresini: "Ich gehe das Ganze einfach Rennen für Rennen an. Meine Zukunft sieht ja ohnehin positiv aus."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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