"Wir hatten null Grip" - Neuer Asphalt in Aragon betont die Yamaha-Schwächen
Auch beim MotoGP-Wochenende in Aragon liegt Yamaha weit zurück: Die Neuerungen an der Yamaha M1 zeigen noch keine erkennbare Wirkung
Fabio Quartararo schied im Grand Prix zeitig durch einen Sturz aus
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Wenig Grip und stark wechselhafte Bedingungen von Session zu Session erschwerten den Fahrern und Teams die Arbeit beim zwölften Grand-Prix-Wochenende in Aragon. Die schlechte Haftung traf Yamaha besonders hart, denn die aktuelle M1 ist nicht dafür bekannt, viel mechanischen Grip aufzubauen. Die mit großer Hoffnung eingesetzten Neuerungen vom Misano-Test zeigten keine erkennbaren Vorteile.
Mit einem neunten Platz von Alex Rins sieht das Ergebnis auf dem Papier gar nicht so schlecht aus. Doch aus eigener Kraft hätte es Rins nicht in die Top 10 geschafft. Der Spanier profitierte von einigen Ausfällen und Strafen. Der große Rückstand von knapp 40 Sekunden spricht eine klare Sprache: Yamaha liegt weiterhin weit zurück.
"Es war unmöglich, das Motorrad in Schräglage zu bringen. Wir hatten null Grip", beschreibt Rins die Situation in Aragon. "Die fehlende Haftung ist keine Hilfe für uns. Normalerweise baut unser Motorrad nicht viel Haftung auf. Durch den neuen Asphalt, der schmutzig war, und den fehlenden Gummi auf der Strecke wurde es noch schlimmer. Es ist ein bisschen frustrierend."
Alex Rins fuhr in die Top 10, lag aber weit zurück
Foto: Motorsport Images
Den Sprint am Samstag beendete Rins auf P17 und lag 26 Sekunden zurück. Um Rins ein besseres Gefühl zu ermöglichen, machte die Crew einige Anpassungen. Yamaha vollzog eine Änderung an der Schwinge, um Rins mehr Vertrauen zu geben.
Der erhoffte Aufschwung blieb aus. "Mein Motorrad ist ganz anders als das, mit dem ich in Österreich fuhr. Wir haben neue Teile, mit denen wir beim Test in Misano gute Ergebnisse erzielten. Doch hier haben wir am Kurveneingang, bei Richtungswechseln und in schnellen Kurven viel verloren", bedauert Rins.
Fabio Quartararo beklagt "schreckliche Haftung" in Aragon
Teamkollege Fabio Quartararo freute sich am Samstag über P8 im Sprint, erlebte am Sonntag aber kein gutes Rennen und schied durch einen Sturz aus. "Ich war ein bisschen schneller und dann rutschte das Vorderrad weg. Die Haftung war das gesamte Wochenende über schrecklich. Für uns war es ein Desaster, dass wir den weichen Hinterreifen nicht verwenden durften", kommentiert der Franzose.
"Ich suchte nach dem Limit und fand es sehr schnell heraus", bemerkt Quartararo mit Blick auf seinen Sturz und beklagt, dass der Grip im Grand Prix noch schlechter war als am Samstag. Die weiche Hinterreifen-Option stand für Sonntag nicht zur Wahl. Quartararo ist überzeugt, dass er mit dem weichen Hinterreifen das Rennen überstanden hätte.
Die beiden Yamahas von Rins und Quartararo waren in Aragon sehr unterschiedlich abgestimmt. Doch die Kommentare des Yamaha-Werksduos gingen in die gleiche Richtung. Vor allem die Front bereitete Rins und Quartararo große Schwierigkeiten. "Es war sehr schwierig, in die Kurven einzubiegen", schildert Quartararo.
Yamaha verwendete in Aragon die neue Verkleidung vom Misano-Test
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Ab Aragon verwendet Yamaha eine neue Verkleidung. Optisch unterscheidet sich die Neuerung aber kaum von der bis zum Österreich-Grand-Prix verwendeten Version. Laut Quartararo ist die Verkleidung schmaler. Auf einen Vergleich mit der alten Version verzichtete der Weltmeister von 2021.
Dank des privaten Tests in Misano reist Yamaha mit einem gewissen Erfahrungsvorsprung nach Italien. Am kommenden Wochenende möchten Rins und Quartararo die positiven Eindrücke des Tests bestätigen und näher an der Spitze dran sein als bei den zurückliegenden Grands Prix.
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