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Zuversicht bei KTM: "Sieht auf Papier schlechter aus als in Realität"

Im KTM-Lager sind Fahrer und Verantwortliche ungeachtet des Ergebnisses vom Katar-Test guter Dinge - Verlorenen letzten Tag hätte man aber gerne noch genutzt

KTM konnte beim MotoGP-Vorsaisontest 2021 auf dem Losail International Circuit in Katar nicht mit Top-Rundenzeiten glänzen. Angesichts dessen, was man geschafft hat, ist man im Lager des österreichischen Herstellers trotzdem weitestgehend zufrieden.

Am letzten Testtag (Sonntag) musste KTM - wie alle anderen Hersteller auch - Abstriche machen. Aufgrund des aufgezogenen Sandsturms war die Strecke de facto nicht befahrbar. "Es war natürlich ärgerlich, dass wir den letzten Tag verloren haben. Wir hatten nämlich noch eine ganze Reihe Punkte auf der Liste, die wir abarbeiten wollten", sagt KTM-Werkspilot Brad Binder.

Testzeit verloren hat insbesondere Binder nicht nur aufgrund der nahezu unfahrbaren Bedingungen am Schlusstag. "Wir haben auch einiges an Streckenzeit verloren, weil ich ständig runtergepurzelt bin", spricht der Südafrikaner auf seine vier Stürze an den ersten drei Testtagen an und sagt: "Daher bin ich ein wenig enttäuscht, aber so ist es halt."

Dani Pedrosa

Auch Testfahrer Dani Pedrosa war beim Losail-Test intensiv für KTM im Einsatz

Foto: Motorsport Images

Allerdings merkt Binder trotz der rund 1,5 Sekunden Rückstand für ihn und Teamkollege Miguel Oliveira auch an: "Ich glaube, auf dem Papier sehen die Dinge deutlich schlechter aus als in der Realität. Damit meine ich das Rennwochenende. Wir haben gute Iden und ich bin mir sicher, dass wir wesentlich näher an der Spitze dran sein werden als wir es momentan sind."

Seinen Optimismus zieht Binder aus der Tatsache, dass man am Sonntag "noch drei Dinge testen wollte, aber glücklicherweise wurden diese Dinge von unserem Testteam schon getestet und allesamt für positiv befunden."

KTM-Technikchef Sebastian Risse fasst die Testarbeit von Binder, Oliveira, der beiden Tech-3-KTM-Piloten Danilo Petrucci und Iker Lecuona sowie KTM-Testfahrer Dani Pedrosa zusammen: "Wir haben in nahezu allen Bereichen des Bikes an Weiterentwicklung gearbeitet: Motor, Chassis, Schwinge, Aerodynamik, Fahrwerk, Elektronik, und haben dabei jeweils abgewägt, wie und wann wir es testen. Am Ende wurde alles zusammengefügt."

Fotostrecke: Technik beim MotoGP-Test 2021 in Losail (Katar)
Die Motorentwicklung ist zwar eingefroren, aber die MotoGP-Ingenieure arbeiten in den Bereichen Chassis, Schwinge und Aerodynamik auf Hochtouren. Wir blicken auf die technischen Details beim Test in Katar.
Aprilia RS-GP
Aprilia hat die RS-GP komplett überarbeitet. Neues Chassis, neue Schwinge, verschiedene Verkleidungen und auch beim V4-Motor sind die Zylinderköpfe neu. Die Auspuffführung ist auch anders.
Aprilia RS-GP
Bezüglich Aerodynamik gibt es einerseits die Version mit dem großen "Frontflügel" für mehr Anpressdruck und eine kleinere für weniger Anpressdruck und mehr Topspeed. In Erinnerung an den verstorbenen Fausto Gresini ist dort nicht mehr Aprilia zu lesen, sondern Fausto.
Aprilia RS-GP
Die Hinterradschwinge aus Carbon ist genauso neu wie das Alu-Chassis. Aleix Espargaro konnte an allen Testtagen mit Topzeiten beeindrucken.
Aprilia RS-GP
Ähnlich wie Yamaha verwendet Aprilia einen kurzen, seitlichen Auspuff von Akrapovic.
Aprilia RS-GP
Die "Salatbox" der RS-GP ist von der Ducati Desmosedici kopiert.
Ducati Desmosedici GP21
Ducati hat Vergleichstests mit der bisherigen Seitenverkleidung und einer neuen durchgeführt. Bei der neuen Variante sind vor allem die Elemente unten hinter dem Vorderrad neu.
Ducati Desmosedici GP21
Diese unten angebrachten Elemente (links und rechts) fangen die Luft auf und ...
Ducati Desmosedici GP21
... leiten sie nach hinten Richtung Boden ab. Ducati widmet sich beim Bereich der Aerodynamik nun der Schräglage und eröffnet damit ein komplett neues Forschungsfeld.
Ducati Desmosedici GP21
"Die neue Verkleidung hilft uns nicht auf der Geraden, sondern am Kurveneingang", verrät Francesco Bagnaia. "Das Motorrad verhält sich am Kurveneingang etwas einfacher." Abzuwarten bleibt, ob das auch in langsameren Kurven wie in Jerez ein Vorteil ist.
Ducati Desmosedici GP21
Außerdem ist die "Salatbox" hinter dem Sitz im Heck wieder größer geworden. Es wird vermutet, dass sich darin ein Massedämpfer befindet, um die Neigung zu Chattering zu verringern. Aprilia hat diese Box bei der neuen RS-GP kopiert.
Honda RC213V
Honda arbeitet an der Aerodynamik und schickte Stefan Bradl und Takaaki Nakagami mit neuen Winglets auf die Strecke. Beide sind mit der neuen Verkleidung allerdings gestürzt.
Honda RC213V
Zum Vergleich Alex Marquez mit einer anderen Variante.
Honda RC213V
Honda konzentriert sich stark auf das Chassis. Eine neue Version wurde aber wieder weggepackt. Hauptsächlich wird jenes Aluminium-Chassis mit Carbon-Verstärkungen (oben auf dem Foto zu sehen) verwendet, das Bradl schon im Vorjahr gefahren ist.
KTM RC16
KTM experimentiert auch mit der Aerodynamik und unterschiedlich großen Winglets. Neuzugang Danilo Petrucci ist der größte Fahrer und hat deshalb auch ein eigenes Windschild erhalten.
KTM RC16
Speziell Testfahrer Dani Pedrosa soll Detailentwicklungen für die Zukunft getestet haben, wobei optisch kaum Unterschiede zu den Einsatzmotorrädern der anderen Fahrer zu erkennen sind.
Suzuki GSX-RR
Die Suzuki GSX-RR hat sich optisch kaum verändert. Joan Mir und Alex Rins testeten ein neues Chassis und eine neue Aluminium-Schwinge. Außerdem war der Motor für 2022 zum ersten Mal auf der Strecke im Einsatz.
Suzuki GSX-RR
Der charakteristische Doppelauspuff von Akrapovic ist weiterhin ein Markenzeichen der GSX-RR
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat ein umfangreiches Entwicklungsprogramm angeworfen. Auffällig ist ein Ausschnitt auf der Oberseite des Kotflügels. Durch diese Öffnung ist die Oberseite des Vorderreifens zu sehen. Die Winglets sind auch etwas anders geformt.
Yamaha YZR-M1
Auch die Verkleidung des Dämpfers (mit dem Michelin-Aufkleber) ist deutlich breiter geworden.
Yamaha YZR-M1
Yamaha experimentiert auch mit einer Abdeckung der Vorderbremse. Ducati verwendet so eine Platte bei der unteren Hälfte des Vorderreifens. Yamaha ist aber nicht oft mit diesem Teil gefahren.
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat auch das Chassis überarbeitet. Das Gefühl ist zwar nicht so wie mit der 2019er-Version, aber laut Rossi, Vinales und Quartararo ist das Turning etwas besser als im Vorjahr.
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat außerdem eine neue Hinterradschwinge aus Carbon ausprobiert. In den vergangenen beiden Jahren wurden schon Carbon-Versionen getestet, aber immer wieder verworfen. Diese neue Schwinge soll in Katar gut funktioniert haben.
Holeshot-Devices
Holeshot-Vorrichtungen: Ducati, Honda, Aprilia und KTM können jetzt Heck UND Vordergabel für den Start zusammenpressen. Suzuki und Yamaha können nur den hinteren Dämpfer stauchen. Ducati zeigte beim Test die konstant besten Startübungen.
Brembo-Bremsscheibe
Brembo hat eine neue Carbon-Bremsscheibe mit Schlitzen entwickelt. Die Bremswirkung und die Hitzebeständigkeit will man damit verbessern. Diese Scheibe ist für Strecken mit vielen harten Bremspunkten gedacht (Spielberg, Motegi, Buriram).
Yamaha-Sonderdesign
Zum Abschluss darf natürlich nicht das Yamaha Retro-Design für Testfahrer Cal Crutchlow fehlen. Mit diesen Farben will Yamaha das 60-jährige Jubiläum im Grand-Prix-Sport feiern.
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Aber: "Wir haben noch nicht alles gezeigt, was wir können", versichert Risse und stellt heraus: "Es ist offensichtlich, dass Losail nicht die einfachste Strecke für unserer Motorrad ist. Ich glaube aber, wir haben eine gute Basis."

Diese Basis beinhaltet für KTM in der MotoGP-Saison 2021 erstmals den Verzicht auf die Konzessionsvorteile. Weil man in der vergangenen Saison drei Rennen gewonnen hat, muss man in der neuen nun wie alle anderen Hersteller - mit Ausnahme von Aprilia - mit sieben Motoren pro Fahrer über die Saison kommen. Sollten wie 2020 wieder Rennen ausfallen, reduziert sich die Zahl der erlaubten Motoren sogar noch.

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira ist gespannt, was für KTM am ersten Rennwochenende drin ist

Foto: Motorsport Images

Sorgen diesbezüglich macht sich zumindest Oliveira nicht. "Klar, auf Motorenseite sind wir jetzt ein bisschen stärker eingeschränkt, weil wir erstmals eine Saison mit einer begrenzten Anzahl Motoren absolvieren müssen. Die neue Motorenspezifikation wurde aber unter anderem auch daher gebracht, um langanhaltendes Material einsetzen können."

"Abgesehen davon", so Oliveira weiter, "ist es ohnehin nicht so, dass dieser Hersteller eine Tradition für Motorenprobleme hätte. Ich glaube, die Leute im Team sind ziemlich entspannt. Alle blicken dem Saisonauftakt mit Zuversicht entgegen."

Was am ersten Rennwochenende (26. bis 28. März) und auch am zweiten Rennwochenende, das vom 2. bis 4. April ebenfalls in Katar stattfindet, konkret für KTM erreichbar ist, das vermag aber auch Oliveira noch nicht zu beurteilen. "Wir müssen mal abwarten, wie es am Rennwochenende läuft. Sicher ist nur, dass wir deutlich besser aussehen sollten als momentan."

KTM-Teammanager Mike Leitner meint: "Manchmal ist es gar nicht so schlecht, an einem Ort zu beginnen, an dem man sich in der Vergangenheit schwergetan hat. Aus diesem Prozess kann man wichtige Erkenntnisse gewinnen. Brad ist hier ein paar Mal gestürzt, aber wir wissen wie schnell er ist. Und sein vierter Tag war ja sehr gut. Miguel hat nicht die superschnellen Rundenzeiten hingebrannt. Aber er hat Longruns absolviert, mit denen wir sehr zufrieden waren."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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