Zweimal Motorrad gewechselt: Jorge Lorenzo erklärt Chaos an der Box
Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo bringt Lichts in Dunkel, weshalb er beim Grand Prix von Tschechien zweimal kurz nacheinander an die Box kam, um das Bike zu wechseln.
Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing
Toni Börner
Lorenzo startete das 22-Runden-Rennen in Brno neben Polesitter Marc Marquez (Honda) aus der ersten Startreihe, fiel aber mit dem harten Regenreifen auf der nach vorangegangenem Regen noch nassen Strecke zügig zurück. In der 14. Runde kam der als WM-Zweiter in Marquez angereiste Yamaha-Pilot an die Box. Zu diesem Zeitpunkt lag er an zehnter Stelle.
Lorenzo wechselte auf sein slickbereiftes Motorrad, kam jedoch nur eine Runde später noch einmal an die Box, um das zuvor abgestellte Bike mit einem neuen Vorderreifen bestückt ins Ziel zu fahren. Crewchief Ramon Forcada schien beim ersten Boxenstopp alles andere als begeistert.
Regenreifen zerbröselt
Lorenzo erklärt, was das Problem war: "Mein Team wusste nicht, was los war. Sie verstanden nicht, warum ich hereinkam." Grund war ein großes aus dem Vorderreifen herausgebrochenes Stück Gummi. Dies erkannte die Crew rund um Forcada beim Boxenstopp allerdings nicht.
"Als ich anhielt, war dieser Teil des Reifens unten auf dem Asphalt. Somit sah der Reifen perfekt aus. Erst. als sie das Bike bewegten, sahen sie, dass ein Stück aus dem Reifen herausgebrochen war", erklärt Lorenzo. Mit dem slickbereiften Motorrad fuhr der dreimalige und amtierende Weltmeister jedoch nur eine Runde später erneut bei seiner Crew vor.
"Ich wechselte auf Slicks, aber es war viel zu nass und echt gefährlich. Ich wollte daher einfach nochmal wechseln, denn das Risiko, so weiterzufahren, war es nicht wert", so Lorenzo, der nach dem zweiten Boxenstopp mit einer Runde Rückstand auf Platz 17 ins Ziel kam und damit punktelos blieb. In der Weltmeisterschaft ist er hinter seinen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi auf den dritten Rang abgerutscht.
Das Rennergebnis des Grand Prix von Tschechien in Bildern
Kritik an Reifenlieferant Michelin
Mehr als die verlorenen Punkte im WM-Kampf ärgert Lorenzo aber der Umstand, dass der Regenreifen an seiner Yamaha in die Brüche ging. "Der Vorderreifen war hinsichtlich der Konstruktion am Limit. Einige Fahrer hatten dieses Problem, andere nicht", bemerkt der Titelverteidiger und ist überzeugt: "Noch ein paar Runden mehr und es hätten wohl die meisten Fahrer Probleme bekommen."
"Es gibt kleine Unterschiede zwischen den Reifen", fährt Lorenzo dieselbe Kritik an MotoGP-Reifenlieferant Michelin, wie sie am Samstag nach dem Qualifying bereits von Ducati-Pilot Andrea Dovizioso vorgetragen wurde. "Das sollte nicht passieren. Michelin muss sich wirklich etwas überlegen, um so etwas künftig zu verhindern", so Lorenzo.
Mit Informationen von Oriol Puigdemont
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