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Daytona 500: Denny Hamlin siegt nach Massencrashs

Nach Massenunfall mit 22 Autos und zwei weiteren späten Crashs führt Denny Hamlin in Daytona einen emotionalen Dreifacherfolg für Joe Gibbs Racing an

Der Sieger des turbulenten NASCAR-Saisonauftakts 2019, der 61. Auflage des Daytona 500, ist Denny Hamlin (Gibbs-Toyota). Vor der komplett ausverkauften 101.500 Zuschauer fassenden Haupttribüne des Daytona International Speedway setzte sich Hamlin nach 207 von 200 geplanten Runden vor zwei seiner drei Gibbs-Teamkollegen durch: Kyle Busch und Erik Jones.

Das Rennen stand nicht nur im Zeichen einer Verlängerung um sieben Runden, sondern auch im Zeichen von zwölf Gelbphasen sowie zwei Rotphasen, wovon es die erste zehn Runden vor dem geplanten Ende infolge eines Massencrashs ("Big One") mit 22 Autos gab.

Für Hamlin ist es erstmals seit dem Southern 500 in Darlington 2017 wieder ein Sieg und der zweite Daytona-500-Sieg seiner Karriere nach 2016. Im Gegenzug hat es Kyle Busch auch im 14. Anlauf nicht geschafft, das Daytona 500 zu gewinnen. Dennoch: Für Joe Gibbs Racing (JGR) ist der Dreifacherfolg mit Hamlin, Busch und Jones ein besonders emotionaler. Vor wenigen Wochen war J.D. Gibbs, der Sohn von Teambesitzer Joe Gibbs, nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Emotionaler Triumph für Hamlin

Denny Hamlin

Denny Hamlin hat nach 2016 zum zweiten Mal das Daytona 500 gewonnen

Foto: LAT

"Dieser Sieg ist für J.D.", so die ersten Worte von Sieger Denny Hamlin und weiter: "Die gesamte Gibbs-Familie hat von Beginn meiner Karriere an so viel für mich getan. Wir werden J.D. für den Rest unseres Lebens vermissen." Der sichtlich ergriffene Teambesitzer und Vater von J.D. Gibbs - "Coach" Joe Gibbs - gab zu Protokoll: "J.D. hatte heute seine Hand über dem Auto mit der Startnummer 11. Das war seine Nummer."

Nachdem Hamlin vor drei Jahren nur um wenige Zentimeter gegenüber seinem heutigen Gibbs-Teamkollegen Martin Truex Jr. triumphiert hatte, sagt er nach seinem zweiten Daytona-500-Sieg: "Ich glaube, ich kann diesen Sieg jetzt etwas mehr auskosten als meinen ersten. Damals wusste ich das mit dem Fotofinish und allem drum und dran gar nicht richtig einzuordnen."

McMurray startet sein letztes NASCAR-Rennen von hinten

Bevor das erste Punkterennen der Monster Energy NASCAR Cup Series 2019 gestartet wurde, ging es für drei Piloten in der Startaufstellung nach hinten. Jamie McMurray (Spire-Chevrolet), Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) und Casey Mears (Germain-Chevrolet) wurden aufgrund von Getriebewechseln nach hinten versetzt. Während Mears sich ohnehin für die letzte Startreihe qualifiziert hatte, nahm McMurray aufgrund der Strafe das letzte Rennen seiner NASCAR-Karriere ebenfalls aus der letzten Reihe in Angriff.

Derweil führte William Byron (Hendrick-Chevrolet) das 40-köpfige Feld von der ersten Pole-Position seiner Karriere auf die auf 200 Runden angesetzte Windschattenschlacht. Im Gegensatz zu den bisherigen Rennen der Woche (Clash und Duels) bestand das Windschattenfahren im Daytona 500 aber nicht nur aus Single-File-Racing, sondern über weite Strecken aus engem Pack-Racing in zwei und zwischenzeitlich sogar drei Spuren. Dabei ging es im dritten und entscheidenden Rennsegment gleich mehrfach schief.

Stage-Siege für Kyle Busch und Blaney

Das erste Rennsegment (Stage 1) ging über 60 Runden und sah zwei Gelbphasen: einen Reifenschaden bei Corey LaJoie (Go-Fas-Ford) und ein im Duell mit Ricky Stenhouse (Roush-Ford) passierter Dreher von Kurt Busch (Ganassi-Chevrolet), in den auch Darrell Wallace (Petty-Chevrolet) und Jamie McMurray verwickelt wurden.

In Führung wurden in Stage 1 abgesehen von Polesetter William Byron auch Stenhouse, Matt DiBenedetto (Leavine-Toyota) und Kyle Busch notiert. Busch war es, der sich den ersten Stage-Sieg 2019 holte, gefolgt vom aus der ersten Reihe gestarteten Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) und dem letztjährigen NASCAR-Champion Joey Logano (Penske-Ford).

In Stage 2 gab es nur eine einzige Gelbphase. Auslöser war eine Kollision zwischen Casey Mears und Parker Kligerman (Gaunt-Toyota). Führungsrunden verbuchten in diesem Segment Logano, DiBenedetto und Ryan Blaney (Penske-Ford). Blaney fuhr schließlich zum Stage-Sieg vor Byron und Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford).

"Bowling" von Rick Ware Racing am Boxeneingang

Das dritte und entscheidende Rennsegment war auf 80 Runden angesetzt. 30 Runden lang gab es faszinierendes Pack-Racing mit William Byron und dessen Hendrick-Teamkollege Jimmie Johnson an der Spitze. Als dann die letzten unter Renntempo eingelegten Boxenstopps anstanden, krachte es. Die beiden Piloten von Rick Ware Racing - B.J. McLeod und Cody Ware - verloren beim Verzögern am Boxeneingang ihre beiden Chevys aus der Kontrolle. Beide drehten sich, wobei Ware drei Konkurrenten abräumte: Johnson, Ricky Stenhouse und Tyler Reddick (Childress-Chevrolet).

Als das Rennen nach dem "Bowling" am Boxeneingang wieder mit Grün freigegeben wurde, lag der in Stage 1 noch unverschuldet in den Zwischenfall um seinen Ganassi-Nachfolger Kurt Busch verwickelte Jamie McMurray an der Spitze. Somit führte McMurray das letzte Rennen seiner NASCAR-Karriere gut 30 Runden vor Schluss an. Doch schon bald übernahm Denny Hamlin das Kommando.

Nach drei kurzen Gelbphasen - Kleinteile auf der Gegengerade, ein Crash von Kyle Larson nach Reifenschaden in Turn 3 und ein Dreher von Brad Keselowski (Penske-Ford) nach Reifenschaden in Turn 4 - war es auch Hamlin, der das Feld auf die letzten zehn Runden führte. Doch dann krachte es so richtig. Es kam zum Massencrash, in den 22 Autos verwickelt wurden.

"Big One" mit 22 Autos zehn Runden vor Schluss

Auslöser für den "Big One" war eine in der Spitzengruppe passierte Berührung. Am Ende der Gegengerade drehte Paul Menard (Wood-Ford) den vor ihm fahrenden Leavine-Toyota von Matt DiBenedetto um. DiBenedetto, der es bis dahin auf 49 Führungsrunden gebracht hatte, drehte sich in Turn 3 vor dem Rest des Feldes. Neben Menard und DiBenedetto wurden in die Kettenreaktion 20 weitere Piloten verwickelt - darunter die Ex-Champions Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) und Jimmie Johnson.

Verletzt wurde niemand, auch David Ragan nicht, dessen #38 Front-Row-Ford kurzzeitig unter dem #10 Stewart/Haas-Ford von Aric Almirola eingeklemmt war. Die Aussagen einiger der am Massencrash beteiligten Piloten waren nahezu deckungsgleich und lauteten: "Das ist einfach die Folge dieses Restrictor-Plate-Racings". Schon vor dem Start des Rennens stand fest, dass das 2019er Daytona 500 das letzte NASCAR-Rennen mit Restrictor-Plates sein würde. Mehr dazu am Ende dieses Rennberichts.

Zwei weitere Crashs und Overtime

Um das Chaos in Turn 3 aufzuräumen, kam für 25 Minuten die Rote Flagge heraus. Mit noch sechs zu fahrenden Runden ging es wieder los. Kyle Busch erwischte den besten Restart, aber noch bevor die Runde beendet war, krachte es in Turn 3 erneut. Auslöser war Ricky Stenhouse, der mit einem aggressiven 3-Wide-Manöver Kyle Larson umdrehte. Diesmal waren insgesamt "nur" sieben Piloten verwickelt - darunter Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford) und Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet).

Auch beim nächsten Restart führte Kyle Busch. Doch wieder schaffte das inzwischen arg dezimierte Feld keine komplette Runde, bis es wieder krachte. Auf der Gegengerade versuchte Clint Bowyer (Stewart/Haas-Ford) aus der dritten Reihe nach vorn zu kommen. Dabei wurde er von Michael McDowell (Front-Row-Ford) erwischt. So war es Bowyer, der sich vor dem Rest des Feldes drehte. Diesmal waren acht Piloten verwickelt - darunter der von der Pole-Position gestartete William Byron und auch der von ganz hinten gestartete Jamie McMurray in seinem letzten NASCAR-Rennen.

Nach einer zweiten Rotphase ging es in die Verlängerung (Overtime) und damit die letzten zwei Runden. Weil die Reihenfolge für den Restart anhand des letzten Scoring-Loops unter Grün festgelegt wurde, war es Denny Hamlin, der vor seinem Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch das Tempo bestimmte. Hamlin hatte auf der Außenbahn Front-Row-Pilot Michael McDowell hinter sich, Kyle Busch hatte auf der Innenbahn Penske-Speerspitze Joey Logano im Nacken.

Hamlin führt Gibbs-Dreifacherfolg an

Denny Hamlin gewinnt das Daytona 500 des Jahres 2019

1-2-3 für Joe Gibbs Racing: Denny Hamlin siegt vor Kyle Busch und Erik Jones

Foto: LAT

Hamlin verteidigte die Spitze beim Overtime-Restart souverän. Dahinter zog Logano kurzzeitig an Busch vorbei auf die zweite Position, konnte diese aber nicht halten. Im Gegenteil: Auch Erik Jones ging in der letzten Runde noch am Penske-Piloten vorbei und machte hinter Sieger Hamlin und Kyle Busch den emotionalen Dreifacherfolg für Joe Gibbs Racing perfekt. Logano wurde schließlich Vierter vor McDowell.

Bemerkenswert: Der siebenmalige NASCAR-Champion Jimmie Johnson, der vor einer Woche mit Sieg beim punktelosen Advance Auto Parts Clash ins Jahr 2019 gestartet war, kam nach seiner Verwicklung in den Crash am Eingang der Boxengasse und auch in den "Big One" mit 22 Autos sogar noch auf P9 ins Ziel.

Jamie McMurray wurde im letzten Rennen seiner NASCAR-Karriere nach Verwicklung in den frühen Dreher von Kurt Busch, sechs späteren Führungsrunden und schließlich Verwicklung in den letzten Crash schließlich auf P22 gewertet. Künftig wird McMurray im Ganassi-Team noch nicht näher spezifizierte Aufgaben abseits der Strecke übernehmen und zudem für den TV-Sender Fox Sports als Experte auftreten.

Restrictor-Plates sind ab sofort Geschichte

Das Daytona 500 des Jahres 2019 war, Stand heute, nicht nur das letzte NASCAR-Rennen in der Karriere von Jamie McMurray. Es war, Stand heute, auch das letzte NASCAR-Rennen der Geschichte mit Restrictor-Plates. Ab dem kommenden Wochenende wird mit dem neuen Regelpaket gefahren.

Eben dieses neue Aero- und Motorenpaket kommt in entsprechend angepasster Variante auch bei den verbleibenden Superspeedway-Rennen der Saison 2019 (zweimal Talladega und einmal Daytona) zum Einsatz. Das Debüt für das neue Regelpaket markiert am kommenden Sonntag das Rennen auf dem 1,5-Meilen-Oval in Atlanta.

Mit Bildmaterial von LAT.

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