Daytona-Massencrash: Keselowski und Busch mit Kritik an Byron und Stenhouse
Nachdem in Daytona 20 Piloten ihre Chancen teilweise oder komplett verloren, stehen William Byron und Ricky Stenhouse in der Kritik von Brad Keselowski und Kyle Busch.
Ein Massenunfall ("Big One") mit 20 Autos war der wilde Auftakt in das crashlastige Sommerrennen in Daytona, das letzten Endes erst in der Verlängerung entschieden wurde und Erik Jones (Gibbs-Toyota) trotz Verwicklung in eben diesen Massencrash seinen ersten Sieg in der höchsten NASCAR-Liga einfahren sah.
Der frühe "Big One" trug sich in Runde 54 kurz nach Beginn des zweiten Rennsegments (Stage 2) zu. Am Ende der Gegengerade lag William Byron (Hendrick-Chevrolet) in Führung. Der 20-jährige Rookie hatte kurz zuvor beim ersten Restart im Rennen die Spitze von Brad Keselowski (Penske-Ford) übernommen.
Keselowski mit heftiger Kritik an Byron
Kurz nach diesem Manöver wurde Keselowski direkt im Windschatten von Byron fahrend vom nachfolgenden Ricky Stenhouse (Roush-Ford) umgedreht. Ins nachfolgende Chaos waren neben Keselowski 19 weitere Piloten verwickelt. Für einige war das Rennen an Ort und Stelle beendet.
Keselowski gehörte genau wie seine Penske-Teamkollegen Joey Logano und Ryan Blaney zu den frühen Crashopfern und sparte anschließend nicht mit Kritik. Allerdings ging der Penske-Pilot in seiner Stellungnahme kurz nach dem Aus nicht etwa Stenhouse verbal an den Kragen, sondern Byron.
Keselowski im zynischen Ton: "Der Fahrer vor mir blockte sehr spät. Daraufhin machte ich den Fehler, vom Gas zu gehen anstatt einfach durch ihn durchzufahren. Ich weiß es eigentlich besser. Ich muss mehr Leute crashen. Dann werden sie aufhören, im letzten Moment noch zu blocken. Es war meine Schuld. Ich nehme das auf meine Kappe. In Talladega werden wir jeden umdrehen, der so spät noch blockt."
Kyle Busch genervt - Stenhouse einsichtig
Kyle Busch, der wenige Runden nach Keselowski seinerseits von Stenhouse angeschoben und aus dem Rennen gerissen wurde, sieht es etwas anders. "Es ist einfach enttäuschend, von dem Kerl aus dem Rennen genommen zu werden, der schon den ersten Crash ausgelöst hat", so der Tabellenführer in Diensten von Joe Gibbs Racing.
Für Stenhouse, der an beiden frühen Crashs nachdrücklich beteiligt war, aber trotzdem nach Stage 1 auch Stage 2 gewann, wurde es letztlich nichts mit der Wiederholung seines Vorjahressieges. In Stage 3 kollidierte der Roush-Pilot gut 30 Runden vor Schluss mit Kyle Larson, an dessen Ganassi-Chevrolet es einen Reifenschaden gab. Stenhouse fuhr zunächst weiter, erlitt aber 13 Runden vor Schluss seinerseits einen Reifenschaden und drehte sich damit buchstäblich selbst aus der Entscheidung. Am Ende wurde es Platz 17.
Angesprochen auf den frühen "Big One", bei dem er Keselowski umdrehte, entgegnet Stenhouse nach dem Rennen. "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so plötzlich vom Gas geht." Der zweite Crash, bei dem er Kyle Busch ins Heck fuhr, wobei auch Spitzenreiter Byron crashte, lief laut Stenhouse anders ab: "Beim zweiten war ich einfach zu aggressiv. Ich wollte zu schnell wieder in Führung, denn dort lag mein Auto am besten."
Letzten Endes verbuchte Stenhouse neben seinen ersten beiden Stage-Siegen der Saison 51 Führungsrunden. Zufrieden ist er trotzdem nicht. Rückblickend zeigt sich der Roush-Pilot einsichtig: "Zwei Stages gewonnen zu haben, war nett, aber ich wollte natürlich das Rennen gewinnen. Es tut mir leid, dass ich quasi alle meine Teamkollegen aus dem Rennen gerissen habe. Ich war einfach sauer auf mich selbst, solche Crashs ausgelöst zu haben. So etwas ist nie der Plan."
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