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Erneute Quali-Blamage für NASCAR und Johnson erstmals seit 2016 auf Pole

Nach Fontana nun Fort Worth: Nach fragwürdiger Anpassung des Qualifying-Formats die nächste idiotische Zeitenjagd - Jimmie Johnson unbeeindruckt und souverän

Jimmie Johnson startet am Sonntag erstmals seit fast drei Jahren wieder von der Pole-Position in ein NASCAR-Rennen. Zuletzt hatte der siebenmalige Champion im Juli 2016 in Loudon die Bestzeit im Qualifying gefahren. 96 Rennwochenenden später ist ihm dies am Freitag auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth endlich wieder einmal gelungen. Auf einen Sieg bei einem Punkterennen wartet Johnson zwar noch nicht ganz so lang, aber sein bislang letzter Sieg, der aus dem Mai 2017 in Dover datiert, liegt inzwischen auch schon 66 Rennen zurück.

Doch so souverän Johnson am Freitag in Fort Worth agierte - Bestzeit in allen drei Quali-Segmenten nach vorheriger Bestzeit im Freien Training - so blamabel war der Ablauf des Qualifyings auf dem texanischen 1,5-Meilen-Oval einmal mehr für die gesamte NASCAR-Szene.

Nachdem es erst vor zwei Wochen auf dem 2-Meilen-Oval im kalifornischen Fontana zum Eklat gekommen war, als in Q3 kein Fahrer eine Zeit setzte, weil sich alle zwölf für Q3 qualifizierten Piloten mit Warten in der Boxengasse überboten, gab es in Fort Worth am Freitag ein ganz ähnliches Bild. Wieder wollte keiner derjenige sein, der den Pulk anführt, weil das aktuelle Qualifying-Format zusammen mit den 2019er Aero- und Motorenregeln das Fahren in Alleinfahrt gegenüber dem Fahren im Windschatten langsamer macht.

Anpassung des Quali-Formats ein Schuss in den Ofen

Seit der Blamage von Fontana wurde seitens NASCAR zwar das Format geringfügig angepasst. Doch das, was als "Verbesserung" gepriesen wurde, erwies sich einmal mehr als kompletter Reinfall. Am Gruppen-Qualifying wurde nämlich festgehalten. Dabei liegt es für jeden vernünftigen Motorsport-Beobachter eigentlich auf der Hand, dass Windschattenfahren nicht der Sinn und Zweck eines Qualifyings sein kann.

Die am Freitag erstmals angewandte neue Regel für Qualifyings auf Ovalen mit mindestens 1,5 Meilen Länge (ausgenommen die Superspeedways in Daytona und Talladega) sieht vor, dass es in der Boxengasse eine freie Spur geben muss. Diese freie Spur soll sich zwischen den links und rechts am Ausgang der Boxengasse aufgereihten wartenden Autos befinden, sodass ein Fahrer, der sich entscheidet, auf die Strecke zu gehen, freie Bahn hat.

Die Praxis freilich sah am Freitag in Fort Worth anders aus. Wiederholt wurden Fahrer in der vermeintlich freien Spur blockiert, weil andere aus der Standspur kurz beschleunigten, dann aber wieder zurücksetzen, um weiter zu warten.

Clint Bowyer massiv geladen: "Es kotzt mich an"

Clint Bowyer

Bowyer wurde von Ryan Newman (im Hintergrund) um die Q2-Chance gebracht

Foto: LAT

Clint Bowyer (Stewart/Haas-Ford) war eines der Opfer. Er wurde direkt in Q1 auf diese Weise von Ryan Newman (Roush-Ford) an einer zweiten schnellen Runde gehindert und verpasste unterm Strich als 25. den Einzug ins 24-köpfige Q2.

"Sie [NASCAR] können sagen, was sie wollen. Aber nachdem wir in Kalifornien [Fontana] eigentlich die Lektion hätten gelernt haben sollen, haben wir uns hier schon wieder zu Idioten gemacht", so Bowyer im TV-Interview mit 'Fox Sports 1' und weiter: "Es kotzt mich an. Das ist einfach bescheuert."

"Wir hatten vor dem Qualifying darüber gesprochen, dass die Mittelspur nicht blockiert werden darf. Dann kommt es zur ersten Blockade, und was passiert? Nichts!", so der massiv geladene Bowyer, um sichtlich verstimmt hinterherzuschieben: "Ermessenssache". Am Ende seines für ihn so untypisch derben Interviews sprach Bowyer das aus, was die meisten, die es mitmachen oder mit ansehen mussten, empfanden: "Das ist einfach episches Versagen!"

Brad Keselowski bringt es auf den Punkt

Auch andere Piloten sparten nach der "Zeitenjagd" in Fort Worth (diesmal immerhin mit zwölf gesetzten Rundenzeiten in Q3, davon die meisten aber eben im Windschatten) nicht mit Kritik an NASCAR. So sagte etwa Bowyers Stewart/Haas-Teamkollege Kevin Harvick: "Man kann diese Autos einfach nicht auf diese Art und Weise qualifizieren. Ich mag Gruppen-Qualifying, aber ich musste nur noch lachen."

Brad Keselowski

Brad Keselowski spricht das aus, was außer NASCAR allen klar ist

Foto: LAT

Penske-Pilot Brad Keselowski bringt es auf den Punkt, indem er die fragwürdige Änderung des Qualifying-Formats nach Fontana als den zu erwartenden Schuss in den Ofen bezeichnete: "Wenn die Tribüne voll ist und die Einschaltquoten gut sind, dann ist so etwas großartig. Doch nichts davon trifft zu. Ich hasse es."

Bis zum nächsten Qualifying auf einem 1,5-Meilen-Oval - Kansas Speedway am 10. Mai - sind es noch sechs Wochen hin. Mit welcher erneuten idiotischen Anpassung des Formats man bei NASCAR bis dahin um die Ecke kommen wird, oder aber ob man endlich auch auf diesen Strecken die längst überfällige Maßnahme ergreift und zum Einzelzeitfahren zurückkehrt, bleibt abzuwarten. Falls bei NASCAR-Qualifyings überhaupt noch jemand zuschaut...

Mit Bildmaterial von LAT.

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