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Irres NASCAR-Finish in Martinsville: Chastain, Bell & Co. ziehen ins Finale ein

UPDATE: Die vier NASCAR-Finalteilnehmer 2022 stehen fest: Martinsville-Sieger Christopher Bell und "Vollgastier" Ross Chastain sind zwei davon - Denny Hamlin knapp out

Irres NASCAR-Finish in Martinsville: Chastain, Bell & Co. ziehen ins Finale ein

Die vierköpfige Finalbesetzung im Kampf um den Titel in der Saison 2022 der NASCAR Cup Series steht fest. Und die Entscheidung fiel beim 35. und vorletzten Saisonrennen denkbar dramatisch in letzter Sekunde aus.

Beim Xfinity 500 auf dem Martinsville Speedway wurden am Sonntag die drei Finalgegner für den schon seit zwei Wochen für die "Championship 4" qualifizierten Joey Logano (Penske-Ford) ermittelt. Fotos: NASCAR in Martinsville

Christopher Bell (Gibbs-Toyota) hat sich mit dem Martinsville-Rennsieg direkt aus dem Minus-Bereich der Playoff-Tabelle noch ins Finale gefahren. Hinzu kommen Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) und Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet), die ihr sich Finalticket mit P11 respektive P5 gesichert haben. Ergebnis: NASCAR in Martinsville

Verrückter Video-Game-Move von Ross Chastain bringt Finalticket

Chastain holte P5 in letzter Sekunde mit einem verrückten Manöver: In den Turns 3/4 der letzten Runde blieb er voll auf dem Gas und nahm im Stile von Carl Edwards' Kansas-Manöver 2008 ganz bewusst die Mauer zu Hilfe. Mit diesem Video-Game-Move überholte Chastain in den letzten zwei Kurven noch zahlreiche Gegner - allen voran seinen direkten Gegner um das letzte Finalticket: Denny Hamlin (Gibbs-Toyota).

Für Chastain und auch für Bell wird es in wenigen Tagen die erste Finalteilnahme ihrer Cup-Karriere. Bezogen auf die Teams kommt es beim Finale am 6. November in Phoenix zum punktgleichen Aufeinandertreffen eines Penske-Piloten gegen einen Hendrick-Piloten, einen Trackhouse-Piloten und einen Gibbs-Piloten.

Derjenige Gibbs-Pilot, der es ins Finale geschafft hat, ist aber eben nicht Denny Hamlin. Christopher Bell ist es in den Playoffs 2022 nun schon zum zweiten Mal gelungen, in einer Situation, in der er das letzte Rennen einer Playoff-Stufe gewinnen musste, eben dieses tatsächlich zu gewinnen. Am Ende der "Round of 12" hatte er das auf dem Charlotte-Roval geschafft - und jetzt am Ende der "Round of 8" in Martinsville ebenfalls.

Den Finaleinzug verpasst haben neben dem in letzter Sekunde um vier Punkte gescheiterten Denny Hamlin außerdem William Byron (Hendrick-Chevrolet), Ryan Blaney (Penske-Ford) und Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford). Für sie bedeutete der Martinsville-Sonntag aus unterschiedlichen Gründen (siehe unten) das Ende der Hoffnungen auf den NASCAR-Titel 2022.

Denny Hamlin beginnt mit zwei Stage-Siegen, scheitert aber ganz knapp

Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet), der seit seinem Ausscheiden aus den Playoffs am Ende der "Round of 12" keine Chance mehr auf die erfolgreiche Verteidigung seines Titels von 2021 hat, startete das 500-Runden-Rennen auf dem flachen Halbmeilen-Oval in Martinsville von der Pole.

Vor ausverkauften Tribünen und unter bewölktem Himmel hatte Larson beim Start direkt drei der sieben Hoffnungsträger auf die letzten drei Finaltickets im Nacken sitzen: Chase Elliott, Chase Briscoe, Ryan Blaney.

Im ersten Rennsegment (Stage 1) hatte Denny Hamlin nach 130 komplett unter Grün zurückgelegten Runden die Nase vorn. Chase Elliott, der von der 69. bis in die 120. Runde geführt hatte, sah die erste Stage-Flagge des Tages als Zweiter. Abgesehen von diesen zwei Anwärtern auf ein Finalticket holten noch vier weitere frühe Bonuspunkte: Chase Briscoe als Fünfter, Christopher Bell als Siebter, Ryan Blaney als Achter und Ross Chastain als Neunter.

Im zweiten Rennsegment (Stage 2), das ebenfalls 130 Runden umfasste und ebenfalls komplett unter Grün ablief, gab Denny Hamlin die Führung überhaupt nicht ab. Er holte sich den zweiten Stage-Sieg des Tages souverän vor Chase Elliott, der erneut erster Verfolger war. Auch Christopher Bell (5.), Ryan Blaney (6.) und Ross Chastain (9.). holten wieder Bonuspunkte.

Abgesehen davon gab es in Stage 2 auch für Joey Logano (8.) Bonuspunkte. Zu Beginn von Stage 3 aber musste der Penske-Pilot außerplanmäßig an die Box, weil es im Kotflügel mal wieder eines der berüchtigten Feuer gab. Loganos Glück: Dank seines Las-Vegas-Sieges von vor zwei Wochen musste er als einziger der acht Playoff-Teilnehmer nicht mehr um den Finaleinzug bangen.

Hingegen klappte es in Martinsville weder in Stage 1 noch in Stage 2 mit Bonuspunkten für William Byron. Der Hendrick-Pilot war nur von P25 gestartet und wurde in beiden Segmenten von Denny Hamlin überrundet. Am Ende sollte Byron mit P8 im Rennen einer der vier Fahrer sein, die sich kein Finalticket abgeholt haben.

Kollision und Crash eröffnen letztes Rennsegment

Zu Beginn des dritten Rennsegments gab es zunächst die erste Gelbphase, die aufgrund eines Zwischenfalls ausgerufen wurde. Grund: Brad Keselowski, der am vergangenen Sonntag in Homestead seine erste Top-5-Platzierung in Diensten von RFK Racing eingefahren hatte, wurde von Playoff-Teilnehmer Ross Chastain in einen Dreher geschickt.

Die nächste Gelbphase folgte knapp 50 Runden später aufgrund eines Crashs von Austin Dillon (Childress-Chevrolet). Nach heftigem Anprall in Turn 3, der von einer gebrochenen Bremsscheibe vorne rechts verursacht wurde, kletterte Dillon aus eigener Kraft aus dem Auto. In Medical-Center der Strecke musste er sich natürlich durchchecken lassen, gab aber kurz darauf im Interview direkt selbst Entwarnung.

Angesetzt war das dritte Rennsegment auf 240 Runden und ließ sich daher nur mit routinemäßigen Boxenstopps bewältigen. Christopher Bell wurde in der Boxengasse während der Dillon-Caution von seiner Gibbs-Crew in Führung gebracht und verteidigte die Spitze beim Restart.

Christopher Bell virtuell im Finale, dann nicht mehr, dann endgültig

Bis zur nächsten Gelbphase (Dreher von J.J. Yeley nach Kontakt von Corey LaJoie) und auch darüber hinaus stand der auf den Rennsieg angewiesene Bell virtuell im Finale. Direkt hinter sich hatte er rundenlang einen anderen Playoff-Teilnehmer, der ebenfalls auf den Sieg angewiesen war: Ryan Blaney.

Weil Blaney letzten Endes "nur" P3 belegte und damit den Rennsieg um zwei Positionen verpasste, sollte es für ihn mit einem Finalticket nicht klappen. Aber auch Bell musste noch zittern. Denn auf den Kopf gestellt wurde das Rennen und damit die Situation(en) um den Finaleinzug kurz vor Schluss. Mit noch 34 Runden zu fahren gab es die letzte Gelbphase.

Christopher Bell

Christopher Bells wichtiger Sieg ging beinahe ein wenig unter ...

Foto: Motorsport Images

Auslöser für diese sechste Caution des Tages war ein Crash von Landon Cassill (Spire-Chevrolet), der jenem von Austin Dillon stark ähnelte. Auch in seinem Fall war eine gebrochene Bremsscheibe der Grund. Die Spitzengruppe - angeführt von Bell und Blaney - kam für einen letzten Reifenwechsel an die Box.

Für Bell und Blaney gab es Rundum-Service mit vier frischen Pneus. Playoff-Teilnehmer William Byron bekam zwei frische Reifen. Derweil wurde der an neunter Stelle fahrende Playoff-Teilnehmer Chase Briscoe von Crewchief John Klausmeier angewiesen, gar nicht an die Box zu kommen.

Chase Briscoes riskante Reifenstrategie geht nicht auf

Beim letzten Restart führte Briscoe. Die nächsten Playoff-Teilnehmer beim Beschleunigen waren die genau wie er selber auf den Sieg angewiesenen Byron und Bell in der dritten Reihe.

Somit war es beim Restart und auch für die folgenden Runden plötzlich Briscoe, der nach einer Stage-2-Strafe (Benzinkanne aus der Box gezerrt) lange Rundenrückstand gehabt hatte, der virtuell im Finale stand.

Fünf Runden vor Schluss aber wurde Briscoe mit seinen Uralt-Reifen von dem rundum frisch bereiften Christopher Bell von der Spitzenposition verdrängt. Während Bell zum Sieg fuhr und sich damit sein Finalticket holte, fiel Briscoe noch bis auf P10 zurück.

Die ganz große Überraschung aber war zweifellos der schier unglaubliche Video-Game-Move von Ross Chastain, mit dem dieser P5 eingefahren hat und dem auf P6 ins Ziel gekommenen Denny Hamlin um vier Punkte das letzte Finalticket entrissen hat. Im Vergleich dazu holte sich Chase Elliott das andere Finalticket mit P11 komplett unauffällig.

UPDATE Montag, 01:45 Uhr MEZ: Brad Keselowski, der direkt vor Chastain und Hamlin auf P4 ins Ziel gekommen war, wurde zweieinhalb Stunden nach dem Rennen disqualifiziert. Sein RFK-Ford mit der Startnummer 6 war untergewichtig. Auf das Playoff-Bild mit den vier Finalteilnehmern hat das keine Auswirkung.

Der Vollständigkeit halber: Bubba Wallace (23XI-Toyota) kam bei seiner Rückkehr nach einem Rennen Sperre auf dem neunten Platz und damit in den Top 10 ins Ziel.

Noah Gragson (Hendrick-Chevrolet) belegte bei seinem letzten planmäßigen Auftritt als Ersatz für Alex Bowman mit drei Runden Rückstand den 26. Platz. Beim Saisonfinale am kommenden Wochenende gibt Bowman nach fünf verpassten Rennen sein Comeback. Die ärztliche Freigabe dafür hat er seit Freitag. In den Playoffs spielt der Hendrick-Stammfahrer aber natürlich keine Rolle mehr.

Tyler Reddick (Childress-Chevrolet), dessen Playoff-Aus sogar schon vor sechs Wochen am Ende der "Round of 16" besiegelt war, gab das Short-Track-Rennen in Martinsville in Stage 2 auf, weil er sich körperlich nicht wohl fühlte.

Nächste Woche: Dreimal vierköpfiges Finale in Phoenix

Während Joey Logano, Christopher Bell, Chase Elliott und Ross Chastain am kommenden Sonntag in Phoenix den NASCAR-Titel 2022 unter sich ausmachen, werden Denny Hamlin, William Byron, Ryan Blaney und Chase Briscoe nach dem dramatischen Martinsville-Sonntag zwar auch beim Saisonfinale kommenden Sonntag am Start sein, aber ohne Chance auf den Titelgewinn.

Bill-France-Trophy: Meisterpokal der NASCAR Cup Series

Um die Bill-France-Trophy geht es im Cup-Finale am 6. November in Phoenix

Foto: NASCAR Media

Der Austragungsort für das vierköpfige Finale (Termin: 6. November) ist auch in diesem Jahr wieder der Phoenix Raceway im US-Bundesstaat Arizona. Auf eben diesem Ein-Meilen-Oval fand das NASCAR-Finalwochenende schon in den Jahren 2020 und 2021 statt.

Wie üblich gehen der Titelentscheidung in der Cup-Serie auch diesmal wieder die ebenfalls vierköpfigen Finalentscheidungen in der Truck-Serie (Freitag) und in der Xfinity-Serie (Samstag) voraus.

Die Truck-Finalteilnehmer sind Vorjahreschampion Ben Rhodes (ThorSport-Toyota), dessen Teamkollege Ty Majeski, sowie Zane Smith (Front-Row-Ford) und Chandler Smith (Busch-Toyota). Die Xfinity-Finalteilnehmer sind Ty Gibbs (Gibbs-Toyota) und die drei Teamkollegen Noah Gragson, Josh Berry und Justin Allgaier (alle JR-Chevrolet).

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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