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NASCAR Bristol: Logano gewinnt historisches Dirt-Track-Comeback

Joey Logano siegt beim ersten Cup-Rennen auf einem Dirt-Track seit über 50 Jahren - Bedingungen sorgen für Probleme, aber Neuauflage 2022 steht fest

Driftende NASCAR Cup-Autos auf losem Untergrund: Am Montag statt am Sonntag und somit einen Tag später als ursprünglich geplant hat die höchste NASCAR-Liga erstmals seit 1970 wieder ein Rennen auf einem Dirt-Track ausgetragen.

Und Joey Logano (Penske-Ford) ist der Sieger dieses historischen Comebacks, das allerdings gar nicht auf einem klassischen Dirt-Track über die Bühne gegangen ist. Stattdessen hat man den eigentlich betonierten Bristol Motor Speedway für das Food City Dirt Race in einen temporären Dirt-Track umgewandelt.

 

Logano setzte sich in der Overtime des von 250 auf 253 Runden verlängerten Rennens mit insgesamt zehn Gelbphasen durch. Ungeachtet des neuen Untergrunds für das Bristol-Frühjahrsrennen handelte es sich um ein ganz normales Meisterschaftsrennen mit entsprechender Punktevergabe.

Dieses lief allerdings aufgrund der besonderen Bedingungen speziell im zweiten der drei Rennsegmente nicht ganz problemlos ab. Trotzdem steht seit Montag offiziell fest, dass es 2022 eine Neuauflage geben wird.

FOTOS: Food City Dirt Race in Bristol

Logano hat nun zu seinen zuvor 26 erzielten Cup-Siegen auf festem Untergrund also einen auf losem Untergrund hinzugefügt. Damit ist er in der aktuellen Generation der Cup-Piloten natürlich der einzige. Der Sieger des für mehr als 50 Jahre letzten Rennens der NASCAR-Topliga auf einem Dirt-Track war am 30. September 1970 in Raleigh kein Geringerer als "King" Richard Petty gewesen.

 

In der laufenden Saison 2021 der NASCAR Cup Series ist Logano nach sieben Rennen der siebte unterschiedliche Sieger. Damit operiert man in puncto Abwechslung jetzt auf dem Level, das zuletzt vor sieben Jahren erreicht wurde.

Der zweite Platz hinter Logano ging in der Verlängerung an Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet), der dritte an Denny Hamlin (Gibbs-Toyota), der vor der letzten Gelbphase direkt hinter Logano an zweiter Stelle gelegen hatte, dann aber die Mauer erwischte. Auslöser für die Gelbphase aber war ein Dreher im Hinterfeld.

ERGEBNIS: Food City Dirt Race in Bristol

Reifenschaden: Truex Jr. verliert nach Truck-Sieg P3 im Cup-Rennen

Martin Truex Jr., der die erste Rennhälfte dominiert hatte, lag beim Overtime-Restart an dritter Stelle, erwischte dann aber seinerseits die Mauer und schloss nur auf P19 ab. Ursache war ein Reifenschaden vorn rechts.

Wenige Stunden zuvor hatte Truex Jr. als Gaststarter im Team von Kyle Busch in dominanter Manier das Truck-Rennen gewonnen und damit nicht nur seinen ersten Sieg auf einem Dirt-Track, sondern auch seinen ersten Truck-Sieg überhaupt eingefahren.

Martin Truex Jun.

Martin Truex Jr.: Truck-Rennen gewonnen, im Cup-Rennen nach langer Führung P19

Foto: Motorsport Images

Neben Truex Jr. waren beim Truck-Rennen am frühen Nachmittag fünf weitere Cup-Piloten dabei: Chase Briscoe (5.), Bubba Wallace (11.), Kevin Harvick (15.), Daniel Suarez (17.) sowie Kyle Larson, der in einen Crash verwickelt war und nicht ins Ziel kam. Eigentlich hätte das Truck-Rennen schon am Samstag stattfinden sollen, musste aber aufgrund des Dauerregens am Wochenende sogar zweimal vertagt werden.

Bedingungen sorgen für Probleme in Stage 2

Die Rundenzeiten der Cup-Autos waren auf dem losen Untergrund gut fünf Sekunden langsamer als auf dem gewohnten Beton-Belag, den das Halbmeilen-Oval in Bristol seit Anfang der 1990er-Jahre aufweist (vorher Asphalt).

Im Vergleich zur Beton-Konfiguration war beim Dirt-Track an diesem Wochenende aber nicht nur der Belag anders. Auch die Überhöhung der Kurven war geringer als üblich (durchgehend 19 Grad Banking statt des sonst 24 bis 28 Grad progressiven Bankings).

Je länger das Rennen dauerte, desto mehr war die Abnutzung der stark profilierten Spezialreifen von Goodyear (Diagonal- statt Radialreifen) ein Thema. Zudem war die Sicht für die Fahrer auch ohne den Regen vom Wochenende alles andere als einfach.

Denn die Kombination aus dem Staub und der in der zweiten Hälfte des Rennens tief stehenden Sonne machte es extrem schwierig, den Durchblick durch die verschmutzten Windschutzscheiben zu behalten. Aus diesem Grund wurde mitten in Stage 2 kurzerhand von Double-File-Restarts auf Single-File-Restarts umgestellt.

Stage-Siege für Truex Jr. und Logano - Favoriten crashen

Stage 1 ging in überzeugender Manier an Martin Truex Jr.. Auf dem Weg zum Stage-Sieg hatte er als Spitzenreiter aber Riesenglück, einem Crash zwischen Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford), Anthony Alfredo (Front-Row-Ford) und Corey LaJoie (Spire-Chevrolet) um Haaresbreite entkommen zu sein.

 

Das Truex-Glück hatten dessen direkte Verfolger wenig später nicht. Denn als sich Christopher Bell (Gibbs-Toyota) an zweiter Stelle liegend drehte, blieb dem nach Motorwechsel von ganz hinten gestarteten, aber schon bis an die dritte Stelle nach vorn gestürmten Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) und auch Ross Chastain (Ganassi-Chevrolet) keine Chance ausweichen.

 

Einzig Larson konnte weiterfahren, ohne Frontpartie und mit fünf Runden Rückstand aber nicht mehr als Platz 29 an Land ziehen. Aufgrund ihrer Erfahrung und Erfolge auf Dirt-Tracks in anderen Rennserien waren Larson und Bell eigentlich als Favoriten angetreten.

Den Stage-2-Sieg holte sich Joey Logano, nachdem er den in diesem Segment lange führenden Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet) kurz vor der Stage-Flagge überholte. Das letzte Rennsegment, das mit nur 50 Runden (de facto 53) gerade mal halb so lang war wie es Stage 1 und auch Stage 2 waren, stand dann im Zeichen eines Duells zwischen Logano und Denny Hamlin, aus dem Logano als Sieger hervorging.

 

Sechs Runden vor Schluss erwischte Hamlin an zweiter Stelle liegend mit Nachdruck die Mauer und musste abreißen lassen. Weil es aber zwei Runden später die zehnte Gelbphase gab, ging das Rennen in die Verlängerung. In dieser rettete Hamlin immerhin noch P3, während Truex Jr. eben diesen verlor. Ganz vorn ließ Logano nichts mehr anbrennen und siegte vor Stenhouse.

Suarez holt Top 10 für Trackhouse - Wallace verpasst Top 10 für 23XI

Daniel Suarez fuhr nach seiner langen Führung in Stage 2 letztlich als Vierter die erste Top-10-Platzierung für den neuen Rennstall Trackhouse Racing Team ein. Hingegen hat Bubba Wallace (23XI-Toyota) eine solche verpasst. Er lag auf Kurs zur ersten Top-10-Platzierung für den Rennstall von Michael Jordan und Denny Hamlin. Doch 35 Runden vor Schluss kam es zu einer Berührung mit Stenhouse, bei der Wallace hinten links einen Platten davontrug und letzten Endes nur P27 belegte.

Daniel Suarez: Führungsrunden und P4 für das Trackhouse Racing Team

Daniel Suarez: 58 Führungsrunden und P4 für das Trackhouse Racing Team

Foto: Motorsport Images

Bristol-Spezialist Kyle Busch, der auf dem Beton-Belag allein in der NASCAR-Topliga acht Siege eingefahren hat, verbuchte auch losem Untergrund anfangs ein paar Führungsrunden. Dann aber steuerte er mit überhitzendem Motor seines #18 Gibbs-Toyota die Box an. Nach zwischenzeitlichem Rundenrückstand und Verwicklung in einen Crash in Stage 2 wurde es für Busch letzten Endes P17.

Übrigens: Die Stage-Pausen liefen diesmal anders ab als gewohnt. Denn im Gegensatz zu Gelbphasen mit flinken Boxenstopps gab es definierte Service-Zeiten unter Rot, in denen umfangreichere Veränderungen an den Autos vorgenommen werden konnten als es auf festem Untergrund üblich ist. Und auch die Strecke selbst wurde in diesen Rot-Phasen einem gründlichen Service unterzogen.

Vier Dirt-Track-Experten mit Cup-Debüt

Für vier der 39 Piloten im Feld war es nicht nur das erste Cup-Rennen auf einem Dirt-Track, sondern sogar das erste Cup-Rennen überhaupt: Chris Windom (Ware-Chevrolet), Mike Marlar (MBM-Toyota), Stewart Friesen (Spire-Chevrolet) und Shane Golobic (Live-Fast-Ford).

Diese vier Fahrer wurden auserkoren, weil sie in anderen Rennserien bereits Dirt-Track-Erfahrung gesammelt haben. So gewann Friesen im Jahr 2019 das Rennen der Truck-Serie auf dem Eldora Speedway - jenem Dirt-Track, der seit einigen Jahren Tony Stewart gehört.

Stewart Friesen: Der beste der vier Cup-Debütanten mit Dirt-Track-Erfahrung

Stewart Friesen: Der beste der vier Cup-Debütanten mit Dirt-Track-Erfahrung

Foto: Motorsport Images

Und mit Platz 23 war Friesen auf Bristols Dirt-Track dann auch der erfolgreichste der vier Debütanten, gefolgt von Marlar (31.), Windom (33.) und Golobic (37.). Marlar war derjenige, der mit Dreher vier Runden vor Schluss für die Verlängerung des Rennens sorgte.

Playoff-Rennen in Bristol auf Beton - Dirt-Track-Neuauflage 2022

Das Herbstrennen in Bristol, das für den 18. September als drittes Playoff-Rennen im NASCAR-Kalender 2021 steht, wird dann wieder auf dem seit Jahrzehnten gewohnten Beton-Belag ausgetragen. Derweil steht jetzt schon fest, dass es im Frühjahr 2022 zu einer Neuauflage eines Dirt-Track-Rennens kommen wird.

 

Fest steht auch, dass das nächste Rennen der laufenden Saison 2021 ebenfalls auf einem Short-Track stattfindet. Denn am Samstag, 10. April, wird unter Flutlicht auf dem Martinsville Speedway gefahren. Vorher steht aber zunächst das Osterwochenende an, das traditionell eines der wenigen NASCAR-freien Wochenenden im Jahr ist.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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