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NASCAR-Finale 2021: Kyle Larson mit Phoenix-Sieg der Champion!

Im spannenden vierköpfigen NASCAR Cup-Finale 2021 in Phoenix setzt sich Kyle Larson knapp durch und feiert in seiner Comeback-Saison seinen ersten Titel

NASCAR Cup-Champion 2021: Kyle Larson, Hendrick Motorsports, Chevrolet Camaro HendrickCars.com

NASCAR Cup-Champion 2021: Kyle Larson, Hendrick Motorsports, Chevrolet Camaro HendrickCars.com

Kyle Larson hat seine Comeback-Saison in der NASCAR-Szene so zu Ende gebracht, wie er sie über große Teile hingelegt hat: Mit Sieg beim Finale auf dem Phoenix Raceway, seinem zehnten Saisonsieg, hat sich Larson am Steuer seines Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 5 gegen seine drei direkten Finalgegner durchgesetzt und damit seinen ersten ersten NASCAR-Titel errungen.

FOTOS: NASCAR-Finale 2021 in Phoenix

Vor dem "Championship 4"-Finale hatte Larson neun Saisonsiege plus den Sieg beim All-Star-Race eingefahren. Das alles aber war kein Vorteil mehr, als er am Sonntag zusammen mit Hendrick-Teamkollege Chase Elliott und den beiden Gibbs-Teamkollegen Denny Hamlin und Martin Truex Jr. zum vierköpfigen Finale antrat.

ERGEBNIS: NASCAR-Finale 2021 in Phoenix

Nach 312 spannenden Runden, im Zuge derer sich das Bild im Titelkampf mehrmals wendete, brachte Larson seinen Hendrick-Chevrolet knapp vor Martin Truex Jr. ins Ziel. Von da an gab es kein Halten mehr.

 

"Vor eineinhalb Jahren hätte ich nicht gedacht, jemals wieder ein Cup-Auto zu fahren. Jetzt bin ich Champion? Ich kann das gar nicht glauben und kann mich nur bedanken bei allen, die das möglich gemacht haben: Rick Hendrick, Jeff Gordon, NASCAR, jeder einzelne meiner Fans, meine Familie und nicht zuletzt meine Boxencrew. Ohne sie würde ich jetzt nicht hierstehen. Das ist unglaublich! Ich bin sprachlos", jubelte Larson.

Alle NASCAR-Finalteilnehmer seit 2014 und ihr Abschneiden:

Foto: Eric Gilbert

2014: Denny Hamlin, Ryan Newman, Joey Logano, Kevin Harvick

2014: Denny Hamlin, Ryan Newman, Joey Logano, Kevin Harvick

Foto: NASCAR Media

Finale in Homestead
1. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

1. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

2. Ryan Newman (Childress-Chevrolet): P2 im Rennen

2. Ryan Newman (Childress-Chevrolet): P2 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

3. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P7 im Rennen

3. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P7 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

4. Joey Logano (Penske-Ford): P16 im Rennen

4. Joey Logano (Penske-Ford): P16 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

2015: Jeff Gordon, Kevin Harvick, Martin Truex Jr., Kyle Busch

2015: Jeff Gordon, Kevin Harvick, Martin Truex Jr., Kyle Busch

Foto: Eric Gilbert

Finale in Homestead
1. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

1. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

Foto: NASCAR Media

2. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet): P2 im Rennen

2. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet): P2 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

3. Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet): P6 im Rennen

3. Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet): P6 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

4. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet): P12 im Rennen

4. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet): P12 im Rennen

Foto: Eric Gilbert

2016: Joey Logano, Jimmie Johnson, Carl Edwards, Kyle Busch

2016: Joey Logano, Jimmie Johnson, Carl Edwards, Kyle Busch

Foto: NASCAR Media

Finale in Homestead
1. Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

1. Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

Foto: NASCAR Media

2. Joey Logano (Penkse-Ford): P4 im Rennen

2. Joey Logano (Penkse-Ford): P4 im Rennen

Foto: Rainier Ehrhardt

3. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P6 im Rennen

3. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P6 im Rennen

Foto: Britta Eggert

4. Carl Edwards (Gibbs-Toyota): Crash im Rennen

4. Carl Edwards (Gibbs-Toyota): Crash im Rennen

Foto: Rainier Ehrhardt

2017: Brad Keselowski, Martin Truex Jr., Kyle Busch, Kevin Harvick

2017: Brad Keselowski, Martin Truex Jr., Kyle Busch, Kevin Harvick

Foto: NASCAR Media

Finale in Homestead
1. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

1. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

Foto: Logan Whitton / Motorsport Images

2. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

2. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P4 im Rennen

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P4 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

4. Brad Keselowski (Penske-Ford): P7 im Rennen

4. Brad Keselowski (Penske-Ford): P7 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

2018: Joey Logano, Kyle Busch, Martin Truex Jr., Kevin Harvick

2018: Joey Logano, Kyle Busch, Martin Truex Jr., Kevin Harvick

Foto: NASCAR Media

Finale in Homestead
1. Joey Logano (Penske-Ford): Champion mit P1 im Rennen

1. Joey Logano (Penske-Ford): Champion mit P1 im Rennen

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

2. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota): P2 im Rennen

2. Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota): P2 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P3 im Rennen

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P3 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

4. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P4 im Rennen

4. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): P4 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

2019: Denny Hamlin, Kevin Harvick, Martin Truex Jr., Kyle Busch

2019: Denny Hamlin, Kevin Harvick, Martin Truex Jr., Kyle Busch

Finale in Homestead
1. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

1. Kyle Busch (Gibbs-Toyota): Champion mit P1 im Rennen

2. Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

2. Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

Foto: John Harrelson / Motorsport Images

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P4 im Rennen

3. Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford): P4 im Rennen

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

4. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P10 im Rennen

4. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P10 im Rennen

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

2020: Denny Hamlin, Chase Elliott, Joey Logano, Brad Keselowski

2020: Denny Hamlin, Chase Elliott, Joey Logano, Brad Keselowski

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

Finale in Phoenix
1. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

1. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

Foto: Lesley Ann Miller / Motorsport Images

2. Brad Keselowski (Penske-Ford): P2 im Rennen

2. Brad Keselowski (Penske-Ford): P2 im Rennen

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

3. Joey Logano (Penske-Ford): P3 im Rennen

3. Joey Logano (Penske-Ford): P3 im Rennen

Foto: Matthew T. Thacker / NKP / Motorsport Images

4. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P4 im Rennen

4. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P4 im Rennen

Foto: Matthew T. Thacker / NKP / Motorsport Images

2021: Denny Hamlin, Martin Truex Jr., Chase Elliott, Kyle Larson

2021: Denny Hamlin, Martin Truex Jr., Chase Elliott, Kyle Larson

Foto: Sean Gardner / Getty Images

Finale in Phoenix
1. Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

1. Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet): Champion mit P1 im Rennen

2. Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

2. Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota): P2 im Rennen

Foto: Ben Earp / NKP / Motorsport Images

3. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P3 im Rennen

3. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): P3 im Rennen

Foto: Ben Earp / NKP / Motorsport Images

4. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet): P5 im Rennen

4. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet): P5 im Rennen

Foto: Ben Earp / NKP / Motorsport Images

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Kyle Larson mit echter Pole, aber früh an der Box

Wenngleich es sich beim Phoenix Raceway um alles andere als eine neue Strecke im NASCAR Cup-Kalender handelt, gab es am Samstag eines der seltenen Qualifyings in dieser Saison. In diesem raste Kyle Larson auf die Pole, gefolgt von Chase Elliott als Zweitschnellstem. Denny Hamlin qualifizierte sich für P6, Martin Truex Jr. als langsamster der vier Finalteilnehmer für P12.

Bei der Technischen Inspektion, die diesmal am Samstag vor dem Qualifying stattfand, waren die Autos von drei der vier Finalteilnehmer nicht nur einmal, sondern gleich zweimal durchgefallen. Es betraf Kyle Larson, Denny Hamlin und Martin Truex Jr. In allen drei Fällen aber wurde die Inspektion im dritten Anlauf bestanden, weshalb am Sonntag die tags zuvor im Qualifying herausgefahrenen Startplätze eingenommen werden durften.

 

Polesetter Kyle Larson führte das Feld auf die erste von 312 Runden auf dem Ein-Meilen-Oval mit seinem markanten Knick auf jener Gerade, die früher mal die Gegengerade war. Larsons Führung währte zunächst aber nur eine Runde. Denn schon in der zweiten Runde übernahm der von P2 gestartete Chase Elliott die Spitze.

Mehr noch: In der ersten Gelbphase (Crash von Bubba Wallace nach Kontakt von Corey LaJoie) kam Larson als Einziger direkt zum ersten Boxenstopp. So fand sich der Dominator der Saison nach nur zehn Runden des Finales außerhalb der Top 30 wieder. Elliott führte das Feld beim ersten Restart an, Denny Hamlin fuhr sich in die Top 3 nach vorn und Martin Truex Jr. in die Top 10.

Bis zur zweiten Gelbphase (in diesem Fall kamen sich LaJoie und Ricky Stenhouse in die Quere) dauerte es nicht lange. Der Großteil des Feldes holte nun den Boxenstopp nach, den Larson auf Anweisung von Crewchief Cliff Daniels vorgezogen hatte. Larson war aber nicht der Einzige, der in der zweiten Gelbphase auf der Strecke blieb. Auch Ryan Blaney, Brad Keselowski, Ross Chastain und Austin Dillon verzichteten auf einen Boxenstopp. Während Blaney beim Restart führte, war Larson Fünfter und damit doch wieder der am weitesten vorne fahrende der vier Titelkandidaten.

Martin Truex Jr. übernimmt auf Longrun die Spitze

Nach ein paar Runden zog Elliott im Duell der Hendrick-Titelanwärter wieder an Larson vorbei. Direkt dahinter hatte sich Truex Jr. im Duell der Gibbs-Titelanwärter an Hamlin vorbeigeschoben. Und kaum, dass das Rennen mal etwas länger unter Grün lief, dauerte es nicht lange, bis Truex Jr. auch Larson und Elliott überlief und damit das Kommando im Vierkampf um den Titel an sich riss. Quasi nebenbei ging der NASCAR-Champion von 2017 noch an Blaney vorbei und führte damit auch das Rennen an.

 

Die seit der NASCAR-Saison 2017 gewohnte Unterteilung der Rennen in drei Segmente gilt zwar auch für das Finale. Aber wie ebenfalls seit 2017 gewohnt, sind die vier Titelkandidaten davon nicht direkt betroffen, weil es für sie beim Finale weder in Stage 1 noch in Stage 2 Bonuspunkte gibt. Truex Jr. sah nach 75 Runden zwar als Erster die Stage-1-Flagge, was aber nur statistischen Wert hatte. Elliott lief im ersten Rennsegment hinter Kevin Harvick auf P3 ein, Hamlin auf P4, Larson mit seinen etwas älteren Reifen auf P5.

Truex Jr. verliert mehrfach Positionen an der Box

Beim Boxenstopp unter Gelb stolperte einer der Mechaniker von Truex' Gibbs-Crew. Damit ging die Führung an Elliott flöten. Beim Restart, der den Rennbetrieb in Stage 2 einläutete, änderte sich nichts. In dieser Phase aber belegten die vier Titelkandidaten erstmals auch im Rennen die vier vorderen Positionen: Elliott, Truex Jr., Larson, Hamlin.

Es handelte sich wieder um einen Longrun und auch auf diesem präsentierte sich der #19 Gibbs-Toyota von Martin Truex Jr. als das am besten ausbalancierte Auto der vier Titelanwärter. Elliott verlor die in der Boxengasse gewonnene Führung auf der Strecke wieder. Dann, in Runde 129, gab es wieder Gelb. Grund war ein Crash von Quin Houff beim letzten NASCAR-Einsatz von StarCom Racing.

In der Boxengasse aber gab es ein ganz ähnliches Bild wie beim vorangegangenen Durchgang. Elliott wurde am schnellsten abgefertigt und kam damit wieder in Front. Hingegen verlor Truex Jr. mit einem abermals nicht perfekt gelaufenen Stopp nicht nur eine, sondern gleich drei Positionen.

So war Larson beim nächsten Restart erster Verfolger von Elliott. Ein Crash von Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) sorgte zwar direkt wieder für Gelb, aber beim nächsten Restart war das Bild an der Spitze das gleiche wie vorher. Elliott führte vor Larson und Truex Jr., der wieder näher kam. Indes fiel Hamlin in dieser Phase ein wenig ab und rangierte vorübergehend im hinteren Bereich der Top 10.

Berührung Kyle Larson vs. Chase Elliott im Duell um P1

Bis zur nächsten Caution (Crash von Chase Briscoe) dauerte es nur ein paar Runden. Und diese Gelbphase wurde wieder zum Boxenstopp genutzt. In diesem Fall waren es Larson und Hamlin, die von ihrer jeweiligen Hendrick- respektive Gibbs-Crew am schnellsten abgefertigt wurden.

Larson ließ direkt einen starken Restart folgen. Und damit hatte er mehr als 150 Runden nach dem Start des Rennens erstmals wieder die Führung inne. Was folgte, war ein enges Duell zwischen Larson und Elliott um die Führung, im Zuge dessen sich die beiden Hendrick-Titelanwärter einmal kurz auf der Geraden berührten. Bei besagter Szene erwischte Elliott Larson leicht am hinteren rechten Kotflügel.

Die Folge der Berührung war, dass das Kotflügelblech an Larsons #5 Hendrick-Chevrolet leicht nach vorne verbogen wurde. Wie sich herausstellte, kam ihm das im Sinne eines Plus an Abtriebs sogar zu Gute - zumindest auf Shortruns. Denny Hamlin sprach über Boxenfunk sogar von "einem Fallschirm", nachdem er den Kotflügel an Larsons Auto gesehen hatte.

 

Fakt ist: Nach insgesamt 190 von 312 Runden sah Larson als Erster die Stage-2-Flagge, gefolgt von Elliott auf P2, Hamlin auf P3 und Truex Jr. auf P4. Unter Gelb an der Box wurde Larson zum zweiten Mal in Folge souverän abgefertigt und behielt somit die Führung, als das Rennen in das dritte und doppelt entscheidende Segment überging.

Doppelt entscheidend deshalb, weil es in diesem dritten Rennsegment natürlich nicht nur um den Sieg, sondern vor allem um den Titel ging. Derjenige der vier Finalteilnehmer nach neun Playoff-Rennen, der nun am weitesten vorn ins Ziel kommen würde, stünde mit Fallen der schwarz/weiß karierten Flagge als der Champion der insgesamt 36 Rennen umfassenden NASCAR Cup-Saison 2021 fest.

Truex Jr. mit Riesenglück beim Boxenstopp-Timing

Entschieden freilich war die Nummer zu Beginn von Stage 3 noch lange nicht. Denn 77 Runden vor Schluss ging Elliott auf der Strecke an Larson vorbei und setzte sich damit sowohl im Rennen als auch im Titelkampf wieder in Führung. Auch Hamlin ging an Larson vorbei, der auf diesem Longrun ein wenig zurückfiel.

Martin Truex Jun.

Martin Truex Jr. schloss knapp geschlagen auf P2 und damit als Vizechampion ab

Foto: Motorsport Images

65 Runden vor Schluss schien im Titelkampf ein Vorentscheidung gefallen zu sein. Martin Truex Jr. war an vierter Stelle liegend gerade zum Green-Flag-Stop an die Box gekommen. Es sollte der letzte planmäßige sein. Genau in dem Moment, als er an der Box war, sorgte Anthony Alfredo (Front-Row-Ford) mit einem mit Reifenschaden passierten Crash in Turn 2 für eine Gelbphase.

Elliott, Hamlin, Larson kamen unter Gelb an die Box, wobei Hamlin am schnellsten abgefertigt wurde und als Erster wieder auf die Strecke fuhr. Erster im Rennen war er damit aber nicht. Denn Truex Jr. übernahm dank des Riesenglücks mit dem Timing seines Green-Flag-Stops die Führung, weil er unter Gelb auf der Bahn blieb.

Beim Restart führte Truex Jr. vor Hamlin. Elliott war Dritter, während Larson nach einem nicht ganz optimal gelaufenen Boxenstopp nur noch Fünfter war. 50 Runden vor Schluss aber fuhren die vier Titelkandidaten wieder auf den vier vorderen Positionen im Rennen: Truex Jr., Hamlin, Elliott, Larson.

Letzter Boxenstopp bringt Larson die Führung, der Sieg den Titel

30 Runden vor Schluss aber gab es nochmals Gelb. Grund war ein klar erkennbar auf der Strecke liegendes Teil des MBM-Toyota von David Starr. Somit gab es für das gesamte Feld nochmals einen Durchgang Boxenstopps. Und bei diesem brillierte wieder die Hendrick-Crew von Larson, nachdem sie beim vorangegangen Stopp ein paar Sekunden verschenkt hatte. Nun legte sie ihren zweitschnellsten Stopp der gesamten Saison hin. Und das war die Vorentscheidung zu Gunsten von Larson.

Für den letzten Restart mit noch 24 Runden auf der Uhr wählte Larson die Außenbahn. Hamlin reihte sich innen neben ihm ein, Elliott innen hinter Hamlin und damit nicht hinter seinem Teamkollegen, Truex Jr. außen hinter Larson. Der Spitzenreiter kam am besten in die Gänge und setzte sich mit seinem #5 Hendrick-Chevrolet direkt ab. Truex Jr. aber ließ Hamlin direkt stehen und machte sich auf die Verfolgung von Larson.

20 Runden vor Schluss kämpfte das Duo Hamlin/Truex um die Führung, während das Duo Elliott/Hamlin etwas abfiel. 17 Runden vor Schluss setzte Truex Jr. einen Angriff auf Spitzenreiter Larson, den dieser aber abwehrte. Dahinter ging Hamlin zehn Runden vor Schluss an Elliott vorbei auf P3 nach vorn. Und dabei blieb es im Titelkampf.

 

Kyle Larson kreuzte die Ziellinie als Erster und hatte damit in seiner Comeback-Saison in der NASCAR-Szene seinen ersten Titel sicher. Martin Truex Jr. wurde mit 0,4 Sekunden Rückstand Zweiter und damit wie schon 2018 und 2019 (jeweils in Homestead) wieder Vize. Denny Hamlin lief im Rennen und damit auch im Titelkampf als Dritter ein und wartet weiter auf einen NASCAR-Titel. Und Vorjahreschampion Chase Elliott, der in den letzten Runden noch auf P5 zurückfiel, schließt ein Jahr nach seinem Titelgewinn als Gesamtvierter ab.

NASCAR-Finalteilnehmer 2021: Denny Hamlin, Martin Truex Jr., Chase Elliott, Kyle Larson

Die vier NASCAR Cup-Finalteilnehmer 2021: Denny Hamlin, Martin Truex Jr., Chase Elliott, Kyle Larson

Foto: NASCAR Media

Ein paar Ergebnisse, die im Schatten des Vierkampfs um den Titel beinahe untergehen: Für Chip Ganassi Racing ist die 21-jährige Ära als NASCAR-Team am Sonntag mit P14 und P16 für Ross Chastain und Kurt Busch zu Ende gegangen. Der langjährige Roush-Pilot Ryan Newman, dessen Zukunft offen ist, beendete das möglicherweise letzte Rennen seiner NASCAR-Karriere auf Platz 23.

Brad Keselowski - Newmans Nachfolger im #6 Roush-Ford ab 2022 - kam bei seinem letzten Rennen als Penske-Pilot auf P10 und damit in den Top 10 ins Ziel. Und im Penske-Team gab es am Sonntag noch einen Abschied: Crewchief Todd Gordon zieht sich mit einem von seinem Fahrer Ryan Blaney auf den letzten Drücker eingefahrenen vierten Platz sogar mit einer Top-5-Platzierung in den NASCAR-Ruhestand zurück.

Und: Abgesehen von der Titelentscheidung in der NASCAR-Topliga gab es an diesem Wochenende in Phoenix auch die Titelentscheidungen in der zweiten und dritten NASCAR-Liga.

Xfinity-Titel für Daniel Hemric mit Bump-and-Run in letzter Kurve

Beim Saisonfinale der Xfinity-Serie am Samstagabend fiel die Entscheidung um Rennsieg und Titelgewinn in der letzten Kurve. Nach der letzten von insgesamt zehn Gelbphasen drückte sich Daniel Hemric (Gibbs-Toyota) in der Verlängerung (Overtime) in der letzten Kurve der letzten Runde noch an Langzeitspitzenreiter Austin Cindric (Penske-Ford) vorbei.

Fotofinish um den Xfinity-Titel 2021: Daniel Hemric, Austin Cindric

Fotofinish um den Xfinity-Titel 2021: Daniel Hemric (Gibbs-Toyota) vor Austin Cindric (Penske-Ford)

Foto: NASCAR Media

Im Fotofinish mitsamt Berührung hatte Hemric die Nase auf der Ziellinie knapp vor Cindric. Bemerkenswert: Für Hemric, der vor zwei Jahren eine volle Cup-Saison (für Richard Childress Racing) bestritten hatte, war es nicht nur der erste Saisonsieg, sondern sein erster NASCAR-Rennsieg überhaupt. Und mit diesem Premierensieg hat der 30-Jährige buchstäblich auf dem letzten Drücker den Xfinity-Titel 2021 errungen.

Vorjahreschampion Cindric musste sich nach fünf Saisonsiegen mit P2 knapp geschlagen geben und mit dem Vizetitel begnügen. Der dritte Gesamtrang ging mit P12 beim Finale an Noah Gragson (JR-Chevrolet). A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet), der es im Saisonverlauf genau wie Cindric auf fünf Siege gebracht hat, schloss die Saison nach P14 beim Finale gar nur als Gesamtvierter ab.

Truck-Titel für Ben Rhodes mit P3 beim Finale

Nicht ganz so eng ging bereits am Freitagabend das Saisonfinale der Truck-Serie über die Bühne. Dabei setzte sich Ben Rhodes (ThorSport-Toyota) gegen seine drei Finalgegner durch, obwohl er im Rennen "nur" den dritten Platz belegte. Mit P3 hinter Rennsieger Chandler Smith und hinter Stewart Friesen hat Rhodes, der aus dem US-Bundesstaat Kentucky stammt und 2021 zweimal siegreich war, seinen ersten Titel errungen.

NASCAR Truck-Champion 2021: Ben Rhodes

NASCAR Truck-Champion 2021: Ben Rhodes (ThorSport-Toyota)

Foto: NASCAR Media

Zane Smith (GMS-Chevrolet) ist nach P5 beim Finale der Vizechampion der Truck-Saison 2021. Derweil belegte der fünfmalige Saisonsieger John Hunter Nemechek (Busch-Toyota) nach früher Kollision im Mittelfeld noch P7, ist damit aber nur Gesamtdritter. Und der dreimalige Truck-Champion Matt Crafton (ThorSport-Toyota) schloss die Saison nach P12 beim Finale diesmal als Gesamtvierter ab.

Die NASCAR-Saison 2022 beginnt für alle drei Ligen am dritten Februar-Wochenende auf dem Superspeedway in Daytona. Für die Cup-Serie aber geht das neue Jahr schon zwei Wochen vorher (6. Februar) mit dem punktelosen Clash im Olympiastadion in Los Angeles los. Dieses erstmals ausgetragene Short-Track-Rennen im L.A. Coliseum zählt zwar nicht für die Gesamtwertung, fungiert aber als Debüt der neuen Autogeneration: Gen7 beziehungsweise Next Gen.

Weiterlesen:

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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