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NASCAR Fort Worth: Reddick übersteht Reifendrama & setzt Abstauber-Serie fort

Wilder Auftakt der zweiten Playoff-Stufe auf Texas Motor Speedway: Crashs von Titelkandidaten bei Sieg für Tyler Reddick - Cody Ware crasht heftig

1. Tyler Reddick, Richard Childress Racing, Lenovo/ThinkEdge Chevrolet Camaro

1. Tyler Reddick, Richard Childress Racing, Lenovo/ThinkEdge Chevrolet Camaro

Matthew T. Thacker / NKP / Motorsport Images

Die Playoffs der NASCAR Cup Series 2022 verlaufen bislang äußerst ungewöhnlich. Auch das vierte der zehn Rennen im Titelkampf wurde von einem Fahrer gewonnen, der selber gar nicht beziehungsweise nicht mehr in den Playoffs mitfährt.

Beim Auftakt der "Round of 12" - dem Autotrader EchoPark Automotive 500 auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth - setzte sich Tyler Reddick (Childress-Chevrolet) durch, nachdem er am vergangenen Wochenende in Bristol einer von vier Fahrern war, die nicht über die erste Playoff-Stufe ("Round of 16") hinausgekommen waren. Fotos: NASCAR auf dem Texas Motor Speedway

Die 334 Runden auf dem Texas Motor Speedway standen im Zeichen von 16 Gelbphasen, wobei die meisten aufgrund von Reifenproblemen und daraus resultierenden Drehern oder Crashs ausgelöst wurden. Mehr als einmal war der jeweilige Spitzenreiter betroffen. Inklusive einer einstündigen Rotphase dauerte das Rennen fast fünfeinhalb Stunden. Zu Ende ging es unter Flutlicht, was so eigentlich nicht vorgesehen war. Ergebnis: NASCAR auf dem Texas Motor Speedway

"Ich war extrem besorgt", so das Geständnis von Tyler Reddick, nachdem er im letzten Stint des Rennens 64 Runden mit einem Reifensatz absolviert hatte. Vielen seiner Konkurrenten waren die Reifen nach gut 30 Runden um die Ohren geflogen. Nicht so am Childress-Chevrolet mit der Startnummer 8, der ab der kommenden Saison von Kyle Busch gefahren wird.

Für Reddick ist der bittersüße Sieg in den Playoffs, obwohl er selber kein Titelkandidat mehr ist, nun der dritte Sieg seiner Cup-Karriere und der erste auf einem Oval. Seine ersten beiden Siege hat er ebenfalls in dieser Saison erzielt, und zwar auf den Rundkursen in Elkhart Lake und Indianapolis.

Erste Pole für Brad Keselowski als Teammitbesitzer

Von der Pole ging in Fort Worth bei Tageslicht Brad Keselowski (RFK-Ford) ins Rennen. Für ihn war es die erste Pole, seit er im Winter Anteile an Roush Fenway Racing übernommen hat. Und nachdem Teamkollege Chris Buescher am vergangenen Wochenende in Bristol für den ersten Sieg der RFK-Ära gesorgt hatte, setzte Keselowski den zuletzt positiven Trend des Teams direkt fort.

Um die frühe Führung duellierte sich Keselowski mit seinem ehemaligen Penske-Teamkollegen Joey Logano, der nach wie vor für das Penske-Team fährt und im Gegensatz zu Keselowski einer der aktuellen Playoff-Teilnehmer ist. Keselowski behauptete sich zunächst, aber in der 32. Runde bekam er Handlingsprobleme, die von den Reifen kamen und er verlor die Spitzenposition an Logano.

Handlingsprobleme hatte auch Martin Truex Jr. Der in diesem Jahr nicht in den Playoffs vertretene Gibbs-Pilot drehte sich in der 39. Runde und war damit Auslöser für die erste der letztlich 16 Gelbphasen des texanischen 500-Meilen-Rennens. Für die zweite Caution sorgte wenig später Truex' Teamkollege Kyle Busch mit einem Crash. Seit dem Ende der "Round of 16" am vergangenen Wochenende ist auch er kein Playoff-Teilnehmer 2022 mehr. Truex Jr. war es von vornherein nicht.

Stage 1: Larson knapp vorn - Bowman crasht

Das erste Rennsegment (Stage 1) ging über 105 Runden. Abgesehen von Keselowski und Logano verbuchten auch die wie Logano in den Playoffs mitkämpfenden William Byron (Hendrick-Chevrolet), Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) Führungsrunden. Larson setzte sich knapp durch und holte sich den Stage-1-Sieg vor Hamlin und Logano. Byron und Hamlin sollten später noch aneinander geraten.

Indes hatten zwei andere der zwölf Playoff-Teilnehmer früh Probleme. Christopher Bell (Gibbs-Toyota) fing sich hinten rechts einen Reifenschaden ein, drehte sich, konnte einen Crash aber vermeiden. Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) gelang das nach einem Reifenschaden vorne rechts nicht. Er crashte und verlor im Zuge der Reparatur mehrere Runden.

Stage 2: Blaney vorn - Elliott crasht - Cody Ware crasht heftig

Stage 2 ging ebenfalls über 105 Runden. Strategiebedingt führten zunächst Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) und Harrison Burton (Wood-Ford). Bei einem Boxenstopp unter Gelb aber ging es für Burton schief, als sich ausgelaufener Sprit entzündete.

Auslöser für die Gelbphase war derweil ein zweiter Dreher nach einem zweiten Reifenschaden bei Titelkandidat Christopher Bell gewesen. In diesem Fall konnte er eine Berührung mit der Mauer nicht vermeiden. Und weil der #20 Gibbs-Toyota zu schwer beschädigt wurde, um in den maximal zulässigen zehn Minuten repariert zu werden, musste Bell das Rennen aufgeben.

Nach einem heftigen Crash von Cody Ware (Ware-Ford), der mit einem Einschlag in Turn 4 angefangen hatte und mit einem zweiten Einschlag in der Boxenmauer endete, gab es eine längere Gelbphase. Es war bereits die achte und zu diesem Zeitpunkt hatte das Feld gerade mal die Hälfte der Renndistanz zurückgelegt.

Cody Ware - 26-jähriger Sohn von Teambesitzer Rick Ware - befreite sich aus eigener Kraft aus seinem verunfallten Ford Mustang. Anschließend wurde er auf einer Trage liegend ins Medical-Center im Infield der Strecke gefahren. Von dort kam gut eine Stunde später die Info, dass er nach Behandlung entlassen wurde. Bevor er die Starterlaubnis für kommende Woche bekommt, muss er aber am linken Knöchel nochmals untersucht werden. (Problemfall Next-Gen-Auto: Crashs und Feuer "besorgniserregend")

Der Stage-2-Sieg wurde ohne direkte Beteiligung von Stage-1-Sieger Kyle Larson ausgemacht. Beim Boxenstopp unter Gelb wurde eines der Räder am #5 Hendrick-Chevrolet nicht richtig angezogen. Ein zusätzlicher Boxenstopp war notwendig und Larson fiel ans Ende der Führungsrunde zurück.

Larsons Hendrick-Teamkollege Chase Elliott führte das Rennen zu diesem Zeitpunkt an, aber auch er spielte letztlich keine Rolle. Mehr noch: Ein in Führung liegend passierter Crash nach Reifenschaden hinten rechts warf Elliott gar komplett aus dem Rennen.

Penske-Pilot Ryan Blaney - der einzige der diesjährigen Playoff-Teilnehmer, der noch keinen Saisonsieg auf dem Konto hat - holte sich den Stage-2-Sieg, gefolgt von Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet) und William Byron.

Zwei Spitzenreiter crashen nach einstündiger Rotphase

In der Stage-Caution beim Übergang zum letzten Rennsegment wurde Kyle Larson wieder in Führung gebracht, weil bei ihm nur aufgetankt wurde. Reifen hatte er kurz zuvor in der Schlussphase von Stage 2 wechseln lassen, als er sich nach seiner Strafe im hinteren Bereich der Führungsrunde befand.

Bevor es zum nächsten Restart gehen konnte, sorgte ein kurzfristig aufgezogener Regenschauer für eine Rotphase. Die wurde länger, als in der Nähe der Strecke mehrere Blitzeinschläge gemeldet wurden und somit wieder mal für jeden Blitz 30 Minuten lang alles ruhen musste. Insgesamt dauerte die Rotphase eine ganze Stunde.

Nach kurzer Führung für Michael McDowell (Front-Row-Ford) übernahm Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford) die Spitze, als er bei einem Boxenstopp-Durchgang wie neun andere Fahrer auf der Bahn blieb. Doch kurz nach dem Restart flog Harvick in Führung liegend ein Reifen um die Ohren und er krachte in die Mauer. Harvicks "Trost": Aus den Playoffs war er bereits am vergangenen Wochenende in Bristol eliminiert worden.

Wenige Runden später der nächste Spitzenreiter im Rennen, der sich mit Reifenschaden in die Mauer verabschiedete. Es handelte sich um Gibbs-Pilot Martin Truex Jr., der sich nach seinem frühen Dreher zurückgekämpft hatte. Der Traum vom ersten Saisonsieg löste sich für ihn aber in Reifenfetzen auf.

Byron und Hamlin kommen sich unter Gelb ins Gehege

Und noch während dieser mittlerweile 14. Gelbphase kamen sich die Playoff-Teilnehmer Denny Hamlin und William Byron ins Gehege. Auslöser war ein beinhartes Duell unter Grün gewesen, dass Byron mit einem Mauerkontakt bezahlt hatte. Daraufhin schickte Byron Hamlin unter Gelb in einen Dreher. Hamlin wollte sich direkt revanchieren, sah aber dann doch davon ab.

Die Entscheidung im Kampf um den Sieg fiel nach dem letzten Boxenstopp. Protagonisten waren der seit einer Woche nicht mehr in den Playoffs befindliche Childress-Pilot Tyler Reddick und der nach wie vor in den Playoffs aktive Penske-Pilot Joey Logano. Den letzten Restart 24 Runden vor Schluss entschied Reddick gegen Logano für sich. Das und die Tatsache, dass Reddicks Reifen hielten, war die Entscheidung.

Auch Logano, der auf P2 ins Ziel kam und damit bestplatzierter der zwölf Playoff-Teilnehmer war, legte die letzten 64 Runden mit einem Reifensatz zurück. Genau wie Sieger Reddick äußerte auch er große Erleichterung darüber, dass die Reifen gehalten haben und gestand, dass er "sehr besorgt" war.

Abgesehen von Logano haben am äußerst wilden Abend in Fort Worth immerhin noch fünf weitere Playoff-Teilnehmer ein Top-10-Ergebnis nach Hause gebracht: Ryan Blaney (4.), Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford; 5.), William Byron (7.), Kyle Larson (9.) und Denny Hamlin (10.).

Playoffs: Briscoe, Cindric, Bell, Bowman im Minus-Bereich

Während sich Chase Elliott trotz seines Crashs gerade so im Plus-Bereich der Playoff-Tabelle gehalten hat, dort aber von P1 auf P8 abgerutscht ist, befinden sich Chase Briscoe trotz seines Top-5-Ergebnisses, Penske-Youngster Austin Cindric sowie Christopher Bell und Alex Bowman aktuell im Minus-Bereich.

Cindric wurde 34 Runden vor Schluss unschuldig in einen Zwischenfall verwickelt. Als sich am JTG-Chevrolet von Ricky Stenhouse ein Reifen verabschiedete und Stenhouse sich in die Mauer drehte, legte Cindric im Bemühen auszuweichen selber einen Dreher hin. Nach diesem beendete er das Rennen auf dem 15. Platz und liegt nun elf Punkte im Minus.

Bell, der nach seinen zwei Reifenschäden und Drehern schon in Stage 2 aufgeben musste, fehlen derzeit 29 Punkte auf den "Cut". Den größten Rückstand weist Bowman auf. Nach seinem Stage-1-Crash und P29 am Ende liegt der Hendrick-Pilot 30 Punkte hinter dem rettenden achten Tabellenplatz zurück. Zwei Chancen, Punkte aufzuholen, haben die im Minus-Bereich liegenden Fahrer noch. Aber das werden angesichts der Rennstrecken alles andere als Selbstläufer.

Weiter geht es in der laufenden "Round of 12" der Playoffs am kommenden Sonntag (2. Oktober) auf dem Talladega Superspeedway. Eine Woche später (9. Oktober) geht diese zweite Playoff-Stufe auf dem kurvenreichen "Roval" des Charlotte Motor Speedway zu Ende.

Übrigens: Für den Texas Motor Speedway gibt es Gerüchte, dass 2023 ein Umbau zum Superspeedway erfolgen könnte. Sollten sich diese bewahrheiten, dann wäre Fort Worth bereits das zweite 1,5-Meilen-Oval (nach Atlanta), auf dem mit dem Aero- und Motorenpaket für Superspeedways gefahren wird. Ein Umbau des Texas-Ovals, das auch von der IndyCar-Serie genutzt wird, ist aber noch nicht bestätigt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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