NASCAR Kansas City: Reddick stürmt bei Overtime-Restart in zweite Playoff-Stufe
Tyler Reddick (23XI-Toyota) ist der Zweite, der in den NASCAR-Playoffs 2023 eine Stufe weiter ist - Starker letzter Restart auf dem Kansas Speedway entscheidend
Zum zweiten Mal in zwei Jahren wurde das zweite Rennen der NASCAR-Playoffs, ausgetragen auf dem Kansas Speedway in Kansas City, von einem Piloten des Teams von Michael Jordan und Denny Hamlin gewonnen. Nach Bubba Wallace im Vorjahr, der damals allerdings kein Playoff-Teilnehmer war, hat sich am Sonntag Tyler Reddick (23XI-Toyota) durchgesetzt.
FOTOS: Hollywood Casino 400 auf dem Kansas Speedway
Reddick spielt in den Playoffs 2023 durchaus eine aktive Rolle und hat dort nun nach Hendrick-Pilot Kyle Larson als zweiter Fahrer den vorzeitigen Einzug in die zweite Stufe, die "Round of 12", geschafft. Hingegen gehört 23XI-Teammitbesitzer Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) zu denjenigen, die von Reddick knapp bezwungen wurden und die zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Playoff-Stufe weiter sind.
ERGEBNIS: Hollywood Casino 400 auf dem Kansas Speedway
Christopher Bell (Gibbs-Toyota) startete wie schon beim Playoff-Auftakt am vergangenen Sonntag in Darlington auch diesmal wieder von der Pole. Indes startete Kyle Busch (Childress-Chevrolet) nicht zum ersten Mal in dieser Saison von ganz hinten.
Busch hatte im Freien Training am Samstag die Mauer erwischt. Aus dem gleichen Grund ebenfalls ans Ende der Startaufstellung musste Ty Gibbs (Gibbs-Toyota). Der Rookie ist im Gegensatz zu Christopher Bell und Kyle Busch aber keiner der 16 Playoff-Teilnehmer. Aktueller Playoff-Stand siehe unten.
Stage-Siege für Kyle Larson und Brad Keselowski
Polesetter Christopher Bell kam beim Start am besten in die Gänge. Es dauerte aber nicht lange, da verlor er die Führung an den neben ihm aus der ersten Reihe gestarteten Sieger des Playoff-Auftakts los: Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet).
Kyle Larson gab die Führung im ersten Rennsegment (Stage 1) auf der Strecke nicht mehr ab. Die Folge war, dass der zu diesem Zeitpunkt als einziger bereits für die zweite Playoff-Stufe qualifizierte Fahrer den Stage-1-Sieg und damit weitere Bonuspunkte einfuhr. Zweiter hinter Larson in Stage 1 war Vorjahressieger Bubba Wallace (23XI-Toyota), Dritter der von der Pole gestartete Christopher Bell.
Im zweiten Rennsegment führte anfangs Kyle Larson und dann sein nicht in den Playoffs mitspielender Hendrick-Teamkollege Chase Elliott. Den Stage-Sieg aber errang Brad Keselowski (RFK-Ford), nachdem er Elliott drei Runden vor der Stage-Flagge die Führung abgeluchst hatte. Auch Denny Hamlin kam noch an Elliott vorbei. So endete Stage 2 mit Keselowski, Hamlin, Elliott als Top 3.
Verlängerung: Reddick kocht Logano und Jones ab
Beim Restart, der das letzte der drei Rennsegmente einläutete, führte zunächst Brad Keselowski vor Denny Hamlin. Etwas später aber zog Hamlin, der im Mai das Frühjahrsrennen auf dem Kansas Speedway gewonnen hatte, an Keselowski vorbei und ging damit erstmals auch an diesem Spätsommertag in Kansas City in Führung.
Weniger als zehn Runden vor Schluss gab es die letzte von insgesamt neun Gelbphasen im Rennen. Dabei wurden unterschiedlichen Strategien ausgepackt. Erik Jones (Legacy-Chevrolet) sowie die Playoff-Piloten Joey Logano (Penske-Ford) und Kyle Busch ließen zwei frische Reifen aufziehen. Der als Führender in die Boxengasse gekommene Denny Hamlin kam mit vier frischen Reifen als Vierter wieder raus. Es ging in die Verlängerung.
Beim Overtime-Restart war Hamlin aber nur Fünfter, denn Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet), der in den Playoffs keine Rolle spielt, kam gar nicht an die Box. Die zwei noch zu fahrenden Runden waren Zeit genug, dass Suarez mit seinen alten Reifen noch bis auf Platz 16 im Endergebnis durchgereicht wurde.
Erik Jones und Joey Logano kamen zunächst am besten weg. Dahinter aber brachte sich der rundum frisch bereifte Tyler Reddick in Stellung. Und als Logano und Jones nach einer Runde noch immer Seite an Seite fuhren, machte Reddick beim Schwenken der weißen Flagge für die letzte Runde ganz innen eine dritte Spur auf.
Mit diesem Manöver schnappte sich Reddick eingangs der letzten Runde die Führung, kreuzte rund eine halbe Minute später als Sieger die Ziellinie und hat damit den vorzeitigen Einzug in die "Round of 12" der Playoffs sichergestellt.
Knapp geschlagen, weil es im Falle eines eigenen Sieges seinerseits das Ticket für die zweite Playoff-Stufe gewesen wäre, wurde Denny Hamlin. Erik Jones, der Dritter wurde, ist in den Playoffs nicht dabei. Kyle Larson, der Vierter wurde, steht schon seit einer Woche in der "Round of 12".
Joey Logano gehört in die Kategorie wie Hamlin. Mit P5 im Rennen nach Führung in der vorletzten Runde muss er sich noch eine Woche gedulden, um die zweite Playoff-Stufe zu erreichen.
Playoffs: Regular-Season-Champion Truex Jr. im Minus
Im Minusbereich der aktuellen Playoff-Tabelle liegt unter anderem Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota). Er rutschte schon in der fünften Rennrunde mit einem Reifenschaden in die Mauer und war damit direkt aus dem Rennen. In den Playoffs ist der Champion der Regular-Season trotz seiner zahlreichen Bonuspunkte nun schon auf ein Top-Ergebnis am kommenden Wochenende angewiesen, um nicht direkt in der ersten Playoff-Stufe aus dem Titelkampf auszuscheiden.
Der fünfmalige Saisonsieger William Byron (Hendrick-Chevrolet) hatte in Stage 1 einen Dreher und kam nur auf P15 ins Ziel, liegt aber im Plusbereich der Playoff-Tabelle. Chris Buescher, der die letzten drei Ovalrennen der Regular-Season allesamt gewonnen hat, erlitt im zweiten Playoff-Rennen einen Reifenschaden, und zwar kurz vor Rennende. Es war der Grund für die letzte Gelbphase. Buescher kam auf P27 ins Ziel, liegt aber wie Byron noch im Plusbereich der Tabelle.
Anders Bubba Wallace: Er erlitt in Stage 2 einen Reifenschaden, beendete das Rennen nur auf P32 und ist neben Martin Truex Jr. einer derjenigen, die im Minusbereich der aktuellen Playoff-Tabelle rangieren.
Das letzte von drei Rennen der "Round of 16" der Playoffs findet am kommenden Wochenende als Flutlichtrennen am Samstagabend auf dem Bristol Motor Speedway statt.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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