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NASCAR Martinsville: Elliott siegt - Harvick verpasst Finaleinzug

Während Chase Elliott mit Martinsville-Sieg ins Finale einzieht, scheitert allen voran Saisondominator Kevin Harvick nach packender Schlussphase denkbar knapp

1. Chase Elliott, Hendrick Motorsports, Chevrolet Camaro NAPA Auto Parts

Dramatik im Kampf um die letzten drei Plätze für das vierköpfige Finale der NASCAR Cup Series 2020! Beim letzten Rennen der "Round of 8" der Playoffs, dem Xfinity 500 auf dem Martinsville Speedway, sicherte sich Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) mit dem Rennsieg nach einer im letzten Segment entgangenen Strafe das Finalticket. Damit steht erstmals seit 2016 (damals Jimmie Johnson) wieder ein Chevrolet-Fahrer überhaupt im Finale.

Playoff-Stand nach 9 von 10 Rennen:

Joey Logano (Penske-Ford): 5000 Punkte
3 Rennsiege (1 in den Playoffs) - 6 Stage-Siege - Platz 5 bei Ende der Regular-Season
Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet): 5000 Punkte
4 Rennsiege (2 in den Playoffs) - 10 Stage-Siege - Platz 7 bei Ende der Regular-Season
Brad Keselowski (Penske-Ford): 5000 Punkte
4 Rennsiege (1 in den Playoffs) - 7 Stage-Siege - Platz 3 bei Ende der Regular-Season
Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): 5000 Punkte
7 Rennsiege (1 in den Playoffs) - 11 Stage-Siege - Platz 2 bei Ende der Regular-Season
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Im Verlauf des Rennens in Martinsville bestand die Spannung nicht nur hinsichtlich der Frage, wer das Rennen gewinnen würde. Denn je nach dem, wer gerade vorne lag, änderte sich auch das virtuelle Playoff-Bild ständig.

So befanden sich der neunfache Saisonsieger Kevin Harvick, der siebenfache Saisonsieger Denny Hamlin und auch der vierfache Saisonsieger Brad Keselowski zwischenzeitlich außerhalb der Top 4, die den Finaleinzug schaffen würden. Und ausgerechnet für Harvick blieb es überraschenderweise dabei.

FOTOS: Xfinity 500 in Martinsville

Kevin Harvick

Playoff-Aus für Kevin Harvick: Auch ohne späten Crash hätte es knapp nicht gereicht

Foto: Motorsport Images

Fünf Runden vor Schluss waren die drei Protagonisten der Saison - Hamlin, Keselowski und Harvick - im Kampf um die letzten zwei Finalplätze nur durch zwei Punkte getrennt. Im Verlauf des Rennen war keiner der drei Fahrer beziehungsweise ihre Crews fehlerfrei geblieben. In der absoluten Schlussphase ging es dann um jede Position.

ERGEBNIS: Xfinity 500 in Martinsville

Letzten Endes haben sich Keselowski und Hamlin zu Rennsieger Chase Elliott und zu dem bereits seit zwei Wochen als Finalteilnehmer feststehenden Joey Logano hinzugesellt, um die vierköpfige Finalbesetzung 2020 zu bilden.

Stage 1: Hamlin setzt sich dank Reifenwechsel durch

Brad Keselowski (Penske-Ford) ging vom besten Startplatz auf die 500 Runden auf dem Halbmeilen-Oval. Doch schon in der vierten Runde übernahm Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota), der die beiden zurückliegenden Martinsville-Rennen gewonnen hatte, die Führung.

 

Nach langer Truex-Führung setzte sich Chase Elliott an die Spitze. Das beste Ende im ersten Rennsegment (Stage 1) aber hatte Denny Hamlin (Gibbs-Toyota). Im Gegensatz zu Elliott und auch Truex Jr. hatte er eine Gelbphase zum Reifenwechsel genutzt. Und mit dem besseren Grip gelang es Hamlin kurz vor Ende des Segments, die beiden vorherigen Spitzenreiter zu überholen.

So ging der Stage-1-Sieg an Hamlin, gefolgt von den ebenfalls frisch bereiften Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) und Keselowski. Elliott und Truex Jr. rutschten mit ihren älteren Reifen noch bis auf die vierte und sechste Position bei Ende von Stage 1 ab.

Stage 2: Elliott setzt sich dank Reifenwechsel durch

Zu Beginn von Stage 2 duellierten sich strategiebedingt zunächst die Busch-Brüder Kyle und Kurt um die Führung. Während Kyle Busch in den Playoffs keine aktive Rolle mehr spielte, aber vor vier Tagen mit dem Texas-Sieg zumindest seine sieglose Serie beendet hat, ging es für Kurt Busch um ein letztes Aufbäumen vor dem fast sicheren Playoff-Aus. Nur mit dem Martinsville-Sieg hätte er den Finaleinzug schaffen können. Es sollte ihm letzten Endes nicht gelingen.

Nach Kurt Busch übernahm wieder Chase Elliott die Führung, bevor sich die Strategien im Vergleich zu Stage 1 umkehrten. Denn nun gehörte Denny Hamlin zusammen mit Brad Keselowski zu denjenigen, die in einer Gelbphase auf der Strecke blieben, während Elliott, Martin Truex Jr. und Co. Reifen wechseln ließen. Und so kehrte sich auch der Ausgang im Vergleich zu Stage 1 um.

Elliott holte sich dank besserem Grip mit Überholmanöver gegen Hamlin den Stage-2-Sieg. Hinter ihm kam Truex Jr. und dann erst Hamlin über die Linie. Penske-Pilot Keselowski sah die zweite Stage-Flagge als Siebter, Hendrick-Pilot Alex Bowman als Neunter.

Stage 3: Elliott entgeht Strafe beim Boxenstopp

Das letzte Rennsegment (Stage 3) war mit 240 Runden beinahe so lang wie Stage 1 und Stage 2 zusammen. Den Strategien war somit Tür und Tor geöffnet. Anfangs führte Chase Elliott. Bei einem routinemäßigen Boxenstopp unter Gelb aber gab es ein Problem. Als Führender hereinkommen, verließ Elliott die Boxengasse als Fünfter hinter Joey Logano, Martin Truex Jr., Kurt Busch und Ryan Blaney.

Allerdings hätte jeder andere als Elliott wohl eine Strafe kassiert, denn einer seiner Mechaniker war zu früh über die Boxenmauer gesprungen. Trotzdem sah NASCAR in diesem Fall von einer Strafe ab. Denn sofern der betroffene Mechaniker mittels Zurücklaufen die Strafe wieder "nullt", bevor der Boxenstopp absolviert wird, gibt es keine Strafe. Genau dieser Argumentation von Elliotts Crewchief Alan Gustafson wurde in zweiter Entscheidung stattgegeben. Dass Elliott den Finaleinzug letzten Endes geschafft hat, hat er nicht zuletzt dieser Entscheidung zu verdanken ...

 

Beim Restart mit noch knapp 100 Runden zu fahren gab Logano das Tempo vor. Doch Truex Jr., der auf der eigentlich schlechteren Außenbahn beschleunigte, gelang es, dem Penske-Piloten die Führung zu entreißen und damit seine eigenen Chancen auf den Finaleinzug zu wahren. Letzten Endes sollte es für Truex Jr. zum vierten Finaleinzug in Folge aber nicht reichen, weil aufgrund eines lockeren rechten Vorderrads ein später außerplanmäßiger Boxenstopp unter Grün eingelegt werden musste.

Nach einem Crash von William Byron (Hendrick-Chevrolet) ging es nochmals unter Gelb an die Box. Beim Restart mit noch gut 50 Runden zu fahren führte strategiebedingt kurzzeitig Corey LaJoie (Go-FAS-Ford), bevor Truex Jr. energisch wieder das Zepter übernahm. Hinter ihm reihten sich Elliott, Logano und Bowman ein. Mit Ausnahme von Logano war jeder dieser Fahrer auf den Sieg angewiesen, um seinen eigenen Finaleinzug sicherzustellen.

44 Runden vor Schluss ging Hendrick-Pilot Elliott an Truex Jr. vorbei und übernahm mit Übernahme der Führung im Rennen virtuell den Finalplatz vom Gibbs-Piloten, der kurz darauf seinen Notstopp einlegen musste. Gelb gab es nicht. Es ging unter Grün bis ins Ziel und Elliott machte mit dem Rennsieg aus seinem virtuellen einen realen Finalplatz.

Finaler Fern-Dreikampf um die letzten zwei Finaltickets

Die Entscheidung darüber, wer sich neben Elliott und Kansas-Sieger Joey Logano die zwei weiteren Finalplätze sichern würde, fiel im finalen Fern-Dreikampf zwischen Kevin Harvick, Denny Hamlin und Brad Keselowski. Keselowski reichte Platz vier hinter seinen beiden Penske-Teamkollegen Ryan Blaney (2.) und Logano (3.) gerade so, um das Finalticket trotz einer vorherigen Speeding-Penalty in Stage 3 zu sichern.

Hamlin belegte P11 im Rennen und schaffte es damit trotz eines außerplanmäßigen Notstopps in Stage 3 (Radmuttern locker) ebenfalls gerade noch so ins Finale. Im Gegenzug hat es für Harvick mit P17 trotz starker Aufholjagd nach vorübergehend zwei Runden Rückstand (Reifenschaden nach Berührung mit Matt Kenseth) ganz knapp nicht zum Finaleinzug gereicht. Der Stewart/Haas-Pilot hat erstmals seit 2016 den Einzug in die "Championship 4" verpasst.

Dass Harvick ausgangs der letzten Kurve in Verzweiflung noch Kyle Busch (Gibbs-Toyota) im Kampf um P9 umdrehte, dabei selbst in der Mauer landete und noch weiter zurückfiel, spielte im Nachhinein keine Rolle mehr. Der neunfache Saisonsieger hätte bei P4 für Keselowski und P11 für Hamlin auch mit der Position hinter Busch (P10) den Finaleinzug verpasst.

 

Der Vollständigkeit halber: Der neunmalige Martinsville-Sieger Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) blieb auch im vorletzten Rennen seiner letzten vollen NASCAR-Saison überwiegend blass. Nach einer Kollision mit Michael McDowell (Front-Row-Ford) in Stage 1 und einem Reifenschaden am eigenen Auto in Stage 3 kam Johnson nicht über P30 mit fünf Runden Rückstand hinaus.

Clint Bowyer (Stewart/Haas-Ford) wurde in seinem vorletzten Rennen ausgerechnet von Teamkollege Aric Almirola umgedreht. Für ihn reichte es nach Aufholjagd - inklusive Revanche-Rammstoß an Almirola - immerhin noch zu P8 im Endergebnis des Rennens. Almirola schloss mit P7 trotzdem besser ab.

Finalbesetzung steht - Harvick außen vor

Was die Playoffs angeht, steht die vierköpfige Finalbesetzung mit Brad Keselowski, Chase Elliott, Denny Hamlin und Joey Logano fest. Die beiden Penske-Piloten Keselowski und Logano jagen kommendes Wochenende ihren zweiten Cup-Titel. Gibbs-Pilot Hamlin jagt einmal mehr seinen ersten Cup-Titel. Und Hendrick-Pilot Elliott steht gar zum ersten Mal überhaupt in seiner Cup-Karriere im Finale, bei dem vier Fahrer punktgleich antreten.

Den Finaleinzug am knappsten verpasst hat Kevin Harvick nach seiner knappen Niederlage im finalen Fern-Dreikampf gegen Keselowski und Hamlin. Ausschlaggebend zu Harvicks Ungunsten war unterm Strich aber weniger der finale Crash mit Kyle Busch, sondern der Reifenschaden, den er sich schon in Stage 2 bei der Kollision mit Matt Kenseth eingefangen hatte.

 

Es dauerte lange, bis Harvick nach dem Reifenschaden die zwei Runden Rückstand aufgeholt hatte. In der letzten Runde direkt hinter Kyle Busch liegend hätte er den Finaleinzug auch verpasst. Nur in der Theorie: Wäre Harvicks Rammstoß gegen Busch aus seiner Sicht aufgegangen und er hätte P9 belegt, dann wäre Hamlin derjenige gewesen, der den Finaleinzug knapp verpasst hätte. Da Harvicks Manöver aber ohnehin nach hinten losging, spielt das rückblickend keine Rolle.

Abgesehen von Harvick hat Martin Truex Jr. mit P22 nach seinem späten Notstopp den Finaleinzug verpasst. Gleiches gilt für Alex Bowman, für den P6 zu wenig war, um seinen vorherigen Punkterückstand noch aufzuholen.

Den Finaleinzug am deutlichsten verpasst hat Kurt Busch, der mit Motorschaden vor zwei Wochen auf dem Kansas Speedway denkbar nachteilig in die "Round of 8" der Playoffs gestartet war. Nach seiner strategiebedingten zwischenzeitlichen Führung kam er in Martinsville zwar auf P5 ins Ziel, was aber trotzdem vier Positionen zu weit hinten war.

Finale in Phoenix am kommenden Wochenende

Das Finale der NASCAR Cup-Saison 2020 mit Brad Keselowski, Chase Elliott, Denny Hamlin und Joey Logano steigt am kommenden Sonntag (8. November) auf dem Ein-Meilen-Oval in Phoenix. Zuvor gehen dort am Freitag das Finale der Truck-Serie und am Samstag das Finale der Xfinity-Serie über die Bühne.

Im Truck-Finale kämpfen Sheldon Creed, Brett Moffitt und Zane Smith (alle GMS-Chevrolet) sowie Grant Enfinger (ThorSport-Ford) um den Titel. Im Xfinity-Finale machen Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford), Austin Cindric (Penske-Ford), Justin Allgaier (JR-Chevrolet) und Justin Haley (Kaulig-Chevrolet) den Titel unter sich aus.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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